Kolumne : Der Klimawandel ist Realität

Porträtfoto von Christoph Passecker
© David Pichler

Steigender Meeresspiegel. Überflutungen. Verschlechterung der Wasserqualität. Und stetig steigende Temperaturen. Wer noch immer nicht daran glaubt, dass es den Klimawandel gibt, der möge sich folgendes vor Augen führen: Im Bereich der Pasterze am Großglockner wurde ein Rückgang des Gletschers von 52,5 Metern gemessen. Dies entspricht dem generellen Rückgang des Gletschereises von 50 Prozent der letzten hundert Jahre. In der Landwirtschaft führen die zunehmende Trockenheit und die erhöhte Klimavariabilität zu Ertrags- sowie Qualitätseinbußen und abnehmende Ertragssicherheit. Der heimische Forstbestand gerät stark in Bedrängnis, da Borkenkäfer und Baumwanzen diesen bedrohen.

Doch Gott sei Dank greift die Politik hier lenkend ein. Seit 2015 gibt es den Fortschrittsbericht des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, welcher eine Art Monitoring bereitstellen und zur Beurteilung des Umsetzungserfolges eingesetzt wird.

In der österreichischen Klimapolitik werden 2 Ziele verfolgt: die Reduktion von Treibhausgasemissionen sowie die Anpassung an mehr vermeidbare Folgen des Klimawandels. Im österreichischen Regierungsprogramm 2020-2024 ist beispielhaft festgehalten, dass bis zum Jahr 2030 der Gesamtstromverbrauch aus erneuerbaren Energiequellen im Inland gedeckt werden soll. Zusätzlich sollen zwischen 2025 bis 2035 Öl- Heizungen schrittweise reduziert werden und ab 2035 gänzlich der Vergangenheit angehören. Gasheizungen sollen ab 2025 beim Neubau nicht mehr projektiert werden dürfen.

Ingenieurbüros leisten hier mit ihrer Arbeit einen wesentlichen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel. Denn durch neue und effizientere Technologien soll die Minimierung des Energie- und Ressourcenverbrauchs erreicht werden, ohne dabei Komfort und Lebensstandards zu verringern. Durch vorangegangene Simulationsberechnungen zeichnen sich ein minimierter Gebäudeenergiebedarf und durch optimierte Anlagentechnik ein geringer Energieaufwand ab. Gebäude die also bereits heute zielgerichtet und effizient geplant, gebaut und betrieben werden, tragen maßgeblich zur Erreichung der formulierten Klimaziele bei.

In Kürze wird der neue Fortschrittsbericht vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft veröffentlicht. Es wird sich damit zeigen, wie hoch der bisherige Umsetzungserfolg war und welche konkreten Ziele in absehbarer Zeit erreicht werden können!