Wissensdurst : Droht nach dem Lockdown der Legionellenbefall?

Smartphone mit Aufnahmeapp, die gerade mit einem Finger bedient wird.
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Obwohl zahlreiche Betriebe, Büros und Lokale geschlossen werden mussten, ist der Wasserverbrauch in Österreich mit dem Lockdown gestiegen. Die Österreicherinnen und Österreicher verbrauchen durchschnittlich fünf Prozent mehr Trinkwasser als vor dem Lockdown. Um die Trinkwasserversorgung müsse man sich dabei keine Sorgen machen, versicherte die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) diese Woche.

Verkeimtes Wasser nach langem Stillstand

Worüber man sich jedoch vor allem als Gebäudebetreiber Gedanken machen sollte, sind stillgelegte Gebäude. Viele Unternehmen blieben aufgrund der Corona-Pandemie unbenutzt - und damit auch die Wasserleitungen. Wird im Gebäude kein Wasser verbrauchst, stagniert dieses in den Leitungen. Verbunden mit wohlig warmen Temperaturen fördert das die Keimbildung im Trinkwasser, ein verstärktes Aufkommen an Legionellen ist die Folge. Alleine im Frühjahr 2018 erkrankten 218 Menschen in Österreich an einer durch Legionellen verursachten Lungenentzündung, im schlimmsten Fall kann eine Infektion tödlich enden. Gebäudebetreiber sind deshalb nun besonders gefordert, beim Wiederhochfahren der Büros und Betriebe auf einen hygienisch einwandfreien Zustand der gesamten Gebäudetechnik zu achten.

Wie man einem Legionellenbefall vorbeugt und warum viele Gebäude noch nicht in Betrieb genommen werden sollten, erklärt Martin Taschl, Generalsekretär des Forum Wasserhygiene, in der Mai-Ausgabe des Wissensdurst. Außerdem gibt er Tipps zum richtigen Wiederhochfahren der Trinkwasseranlagen und erklärt, welche Auswirkungen das Coronavirus auf die Trinkwasserqualität hat.