Verband Austria Solar : Gemischte Bilanz nach zwei Jahren EU-Energieeffizienzlabel

Seit zwei Jahren sind die EU-Richtlinien zur Kennzeichnungspflicht von Heizgeräten in Kraft. Seither müssen alle gängigen neu verkauften Heizsysteme und Warmwasserbereiter bis 70 Kilowatt Leistung ein Energieeffizienzlabel tragen. Der Verband Austria Solar, der im EU-Projekt LabelPack A+ an der Einführung der Kennzeichnung mitgewirkt hat, zieht eine gemischte Bilanz.

Neue Heizsysteme fast alle in Effizienzklasse A

„Die Heizungsindustrie hat aufgrund der Anforderungen des Labels zahlreiche effiziente Komponenten und Systeme entwickelt und zeichnet ihre Produkte flächendeckend mit dem Label aus. Fast alle konventionellen Heizsysteme fallen inzwischen in die Effizienzklasse A“, sagt Roger Hackstock, Geschäftsführer von Austria Solar. Die Neuerung für die Effizienzkennzeichnung von Warmwasserbereitern und Heizsystemen war eine Verbundkennzeichnung, mit der die Effizienz von Heizungen in Kombination mit Solarwärmeanlagen ausgewiesen wird.

Laut der Einschätzung europäischer Projektpartner im Projekt LabelPack A+ schwächt die fehlende Aufklärung und unzureichender Marktüberwachung, die auch von Heizungsinstallateuren bisher kaum wahrgenommen wurde, die Verbreitung des Labels. Letztere müssen beispielsweise die Energieeffizienz bei Verbundanlagen bestehend aus Komponenten unterschiedlicher Hersteller selbst berechnen. Dies hat zu deutlicher Kritik der Installateure am Zusatzaufwand und an der zusätzlichen Verantwortung geführt.

Evaluierung durch EU-Kommission

Auch Christian Atzmüller, Geschäftsführer der Bundesinnung der Installateure in der Wirtschaftskammer Österreich, bestätigt diese Erfahrung. „Die Heizungsbranche hat durch Schulungen und Informationsaktivitäten beste Voraussetzungen für ein möglichst einfaches Labelling von Verbundanlagen geschaffen. Leider ist das Label auch nach zwei Jahren noch kaum vom Markt angenommen und bei den Verbrauchern weitgehend unbekannt. Hier muss noch mehr Überzeugungsarbeit geleistet werden.“ Diese Erfahrungen sollen jetzt in die Evaluierung des Labels durch die EU-Kommission einfließen.