Leitungswasser adé : Mineralwasser-Boom: Der Trend des teuren Wassers

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Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern kann Österreich seinen Trinkwasserbedarf fast vollkommen aus geschützten Grundwasservorkommen decken. Rund 99 Prozent des heimischen Trinkwasser stammen aus dem Grundwasser. Einerseits wird das Porengrundwasservorkommen der Tal- und Beckenanlagen genutzt, andererseits helfen Karst- und Kluftgrundwasserquellen in den Gebirgszügen den Trinkwasserbedarf zu decken. Dabei gelangt das Wasser naturbelassen und in hervorragender Qualität zu den Verbrauchern. Obwohl das Wasser gesundheitlich unbedenklich ist, greifen viele Konsumenten dennoch zu abgefülltem Mineralwasser, das zu erhöhten Preisen verkauft wird. Grund dafür ist meist gutes Marketing.

Trend-Faktor

Gerade junge Kunden probieren gerne neue Produkte und Trends aus. Bei der Vermarktung geht es dabei meist weniger um das Wasser an sich, sondern viel mehr um das Design der Flasche sowie die Versprechen hinter dem Produkt. Das norwegische Wasser Voss kommt beispielsweise in einer edlen Glasflasche, die ihren Preis hat: Rund 2,79 Euro kosten 0,375 Liter. Das Wasser stammt aus der Voss-Quelle in Iveland und wird in der Gemeinde Vatnestrom abgefüllt.

https://youtu.be/H80HFll8l88

Doch auch mit Extravaganz wird bei den Kunden gepunktet: Das Unternehmen Fiji bezieht sein Wasser von den Fidschi-Inseln. Dort entspringt das pure Nass einer natürlichen, vulkanischen Quelle im Regenwald. 2,69 Euro kostet ein halber Liter des Wassers. Im Preis inkludiert ist dabei das Versprechen durch den hohen Silizium-Gehalt des Fiji-Wassers besonders starke Haare und Nägel zu bekommen.

https://youtu.be/m___wuWRDM4

Die Fiji Water Company wurde 1996 gegründet und verkauft vor allem in Kanada, Mexiko, dem Vereinigten Königreich, Frankreich, Australien und in der Karibik. Das Wasser ist insbesondere in den USA zu einem Lifestyleprodukt geworden. Viele gesundheitsbewusste Promis lassen sich gerne mit dem Produkt ablichten.

Wassersommeliers

Auch in der gehobenen Gastronomie greift man zu teurem Trinkwasser aus aller Welt. Statt der Weinbegleitung gibt es dann eine Wasserbegleitung. Dabei wird das Wasser passend als Begleitung zu den Speisen ausgewählt. Um die richtige Wahl zu treffen, werden die Gäste dabei von einem Wassersommelier unterstützt. Nach einer entsprechenden Ausbildung darf dieser in der Gastronomie tätig sein und den Gästen spezielle Wasserempfehlungen geben.

Weit gereist

Dass das exquisite Wasser in den meisten Fällen um die halbe Welt gereist ist, wird vor allem von Umwelt- und Verbraucherschützern kritisiert. Ein Test des Vereins für Konsumentenschutz zeigte, dass Leitungswasser und Wasser aus der Plastikflasche meist sehr ähnliche Mineralstoffe beinhalten. Abgepacktes Mineralwasser ist demnach nicht gesünder für den Körper, dafür aber schädlich für Umwelt und Geldbörse.

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