22. März : Wie viel ist Wasser eigentlich wert?

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Der Weltwassertag feiert heute seinen 28. Geburtstag. 1993 riefen die vereinten Nationen zum ersten Mal dazu auf, sich der Ressource Wasser bewusst zu werden. Dieses Jahr steht der Tag unter dem Motto "Wert des Wassers"/"Valuing Water". Denn wenn auch im Land der Berge, Land am Strome freier Zugang zu Wasser eine gewisse Selbstverständlichkeit hat, so bleibt diese Grundversorgung bis heute vielen Menschen versagt. 2,2 Milliarden haben keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Wasser, 785 Millionen fehlt jegliche Grundversorgung damit.

Nur 3 % trinkbar

Auch spannend: Zwei Drittel der Erde sind mit Wasser bedeckt, trinkbar sind aber nur 3 % davon. Österreich nimmt dabei mit seinen rund 25.000 Stehgewässern sowie über 2.000 Flüssen und Bächen eine privilegierte Position ein. Besonders die Trinkwasser-Qualität ist hierzulande hochqualitativ; 7.000 Wasserspeicher und 81.000 km Leitungsnetz versorgen Haushalte, Landwirtschaft und Industrie mit Trinkwasser. Zudem profitieren wir davon, dass unser Trinkwasser ausschließlich aus Grundwasser und Quellwasser stammt - im Vergleich zu Oberflächengewässern ist es dadurch besser vor Verunreinigung geschützt. 1.000 Liter frisches Trinkwasser bekommt man in Österreich für durchschnittlich rund 1,85 Euro - das entspricht 0,185 Cent pro Liter.

Insbesondere beim Wasserverbrauch tun sich Differenzen auf: Laut Statista lag Estland 2018 mit einem jährlichen Pro-Kopf-Wasserverbrauch von rund 1,36 Millionen Liter weit vorne. Deutschland befand sich mit 0,297 Millionen Liter im unteren Drittel, das Schlusslicht bildete Kenia mit 0,08 Millionen Liter pro Kopf.

Nicht auf den Lorbeeren ausruhen

„Sauberes Wasser ist keine Selbstverständlichkeit“, äußert sich Elisabeth Köstinger, Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus zu diesem Anlass. Deshalb unterliegt das Trinkwasser auch strengen Kontrollen: Die EU-Trinkwasserrichtlinie regelt die Qualität des Trinkwassers und die durchzuführenden Untersuchungen. Sie ist in Österreich mit der Trinkwasserverordnung umgesetzt.

Auch in Sachen Nachhaltigkeit hat Wasser aus der Leitung nicht von der Hand zu weisende Vorteile: Laut einer Studie verursacht die Trinkwasserbereitstellung beim Konsumenten durch ein österreichisches Trinkwasserversorgungs-Unternehmen zwischen 0,1 und 0,3 g CO2-Äquivalente pro Liter. Demgegenüber ergibt die Flaschenwasser-Bereitstellung Werte zwischen 75 und 140 g CO2-Äquivalente pro Liter.

"Damit die Wasserqualität auch in Zukunft direkt an der Quelle so hoch bleibt, ist es wichtig, den Schatz entsprechend zu schätzen und zu schützen", schließt ÖVGW-Vizepräsident und Sprecher im Wasserfach, Wolfgang Nöstlinger.