Praxiswissen Wärmepumpe 2025/2026 : Was das neue Schulungskonzept für Wärmepumpen in Österreich bringt

Die bisherigen Wärmepumpen-Schulungen wurden auf neue Beine gestellt: Das ist die zentrale Botschaft von Richard Freimüller. Dabei gibt es einige Verbesserungen, die dem Präsidenten vom Verband Wärmpumpe Austria wichtig sind: Es soll deutlich mehr Kurse in höherer Frequenz geben, die Inhalte werden praxisnäher gestaltet sein und die Dauer wird von drei auf zwei Tage verkürzt

„Wir brauchen mehr Praxis!“, sagt Freimüller.

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  • jassi
    "Wir brauchen mehr Praxis"

    Richard Freimüller, Wärmepumpe Austria

Mehr Praxis in der Ausbildung

Der Garant dafür, dass diese Praxis ab Herbst 2025 im Mittelpunkt steht, heißt Charles M. Forstinger. Der Wärmepumpen-Profi hat in seiner 25-jährigen Berufslaufbahn alle Praxis-Stufen des Wärmepumpen-Geschäfts durchgemacht und war zuletzt Country-Manager eines namhaften Wärmepumpen-Anbieters. 

Präsident Freimüller und Forstinger haben den neuen Zertifizierungskurs von Grund auf überarbeitet. Ziel ist es, sowohl Beratung als auch Planung und Installation von Wärmepumpen-Anlagen auf ein höheres Niveau zu heben, indem einfache Fehler vermieden werden.

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  • Qualität und Effizienz von Wärmepumpen-Anlagen steigern

    Charles M. Forstinger, Qualifizierungsbeauftragter Wärmepumpe Austria

Typische Fehler vermeiden

Dazu weiß Forstinger viele Beispiele und typische Fehler aus der Praxis zu erzählen. So würden gerade Installateure im urbanen Bereich, die vor allem mit Gasheizungen Erfahrung haben, bei Wärmepumpen-Anlagen häufig dieselben Leitungsdimensionen verwenden: „3/4 Zoll und 15 kW, das ist der Standard“, so Forstinger. Bei den bis zu viermal so hohen Wassermengen einer Wärmepumpen-Anlage führt das jedoch nicht nur zu einem ineffizienten Betrieb, sondern auch zu erheblichen Problemen.

Auch der Schallschutz werde derzeit zu oft rein theoretisch betrachtet, hier hat er ganz einfach umzusetzende Richtlinien für Auslegung, Platzierung und Dämmung der Außeneinheiten von Luft-Wärmepumpen in das neue Schulungskonzept einfließen lassen.

Forstinger und Freimüller stellten das neue Konzept den Kooperationspartnern bereits im Frühjahr 2025 vor.

- © WP Austria

Ab Herbst 2025: Kürzer, billiger und auch Inhouse

Ab Herbst 2025 starten die neuen Kurse in Form von Einzelkursen oder Inhouse-Zertifizierungskursen im eigenen Unternehmen. Mehr als 20 Termine werden in Summe verteilt auf die Regionen Österreichs angeboten, sodass bis Sommer 2026 wirklich das gesamte Bundesgebiet abgedeckt werden kann. Pro Kurs können 8 bis 16 Personen teilnehmen. 

Auch der Kursbeitrag wurde deutlich gesenkt: Mit 749 Euro für WPA-Mitglieder sowie 829 Euro für Nicht-Mitglieder und Sonderpreisen für mehrere TeilnehmerInnen aus einem Unternehmen ist der neue Kurs rund ein Drittel günstiger als bisher.

AIT und Energieagenturen als Kooperationspartner

Als einer der Kooperationspartner fungiert weiterhin das Austrian Institut of Technologie / AIT. Darüber hinaus werden die Energieagenturen der Bundesländer als Kooperationspartner und als Multiplikatoren mit ihren regionalen Netzwerken aktiv eingebunden. 

Die Organisation und Bewerbung der Kurse übernimmt der Verband selbst, Zielgruppen sind wie bisher InstallateurInnen, PlanerInnen, EnergieberaterInnen und alle technisch interessierten Berufsfelder, die mit Wärmepumpen in Berührung kommen. 

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PV und Speicher

Forstinger nennt noch einige Stichworte, die in den beiden Tagen umsetzungsorientiert behandelt werden: So etwa die Optimierung der Kombination mit PV oder die Nutzung von Speichermöglichkeiten im Gebäude: Beides Themen, die bei Wärmepumpen-Projekten nahezu immer zur Sprache kommen und großen Einfluss auf die Anlageneffizienz haben.

Know-how für den nächsten Arbeitstag

Ziel des neu konzipierten Kurses „Praxiswissen Wärmepumpe“ ist es, dass die Fachkräfte das neu erworbene Fachwissen und praxisbezogene Know-how am nächsten Arbeitstag einsetzen. Damit steigt die Qualität und die Effizienz der Wärmepumpen-Anlagen. 

„Wir bieten ein praxisnahes Ausbildungsangebot, das flächendeckend in ganz Österreich genutzt werden kann und überdies immer am Puls der Zeit ist“, fasst Richard Freimüller zusammen.

Praxiswissen Wärmepumpe

Die Referenten

  • Richard Freimüller - Wärmepumpenbranche, Strategie, Markttrends, Förderlandschaft & Qualitätssicherung
  • Charles M. Forstinger - Planung & Dimensionierung, Hydraulik, Schallberechnung, Bauarten, Wärmequellen, Kältemittel & Regelungssysteme

Die Inhalte

  • 2-tägige Intensivkurse, 8:30 bis 17 Uhr (16 Stunden)
  • Praxisorientierte Inhalte für alle Erfahrungsniveaus – verständlich und anwendbar
  • Fokus auf aktuelle und relevante Themen – neues Wissen gleich in der Praxis anwenden
  • Raum für Austausch, Diskussion und Vernetzung
  • Teilnahmebestätigung und WPA-Zertifikat nach bestandener Prüfung

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