Wasserverschmutzung : Luftblasen für sauberes Wasser

© The Great Bubble Barrier

Jede Minute landet ungefähr eine LKW-Ladung Plastikmüll in den weltweiten Gewässern. An einem Tag sind das 1.440 Trucks, jährlich landen so rund acht Milliarden Kilogramm Plastikmüll in den Meeren von denen 80 Prozent von Land über Flüsse in den Ozean gespült werden. Die Niederländerinnen Francis Zoet, Saskia Studer und Anne Marieke Eveleens beobachteten das Problem schon lange mit Sorge und haben kurzerhand eine Lösung entwickelt: Mit dem Startup The Great Bubble Barrier und einer Luftblasen-Wand wollen sie gegen den Müll vorgehen.

Sprudelbad für Plastikmüll

Das Prinzip ist einfach: Am Grund des Flusses wird ein Schlauch mit Löchern verlegt, durch den Luft gepumpt wird. Dadurch entsteht ein Blasengitter, das den leichten Plastikmüll an die Wasseroberfläche bringt. Durch die diagonale Anordnung der Wasserstraße leitet die Sprudelsperre den Kunststoff mithilfe der natürlichen Strömung zum Einzugsgebiet am Flussufer. Für Schiffe und Fische stellt die Bläschenwand keine Barriere dar, nur das Plastik bleibt hängen.

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Die Erfindung der Niederländerinnen filtert dabei nicht nur Müll aus den Flüssen, sondern verbessert auch die Wasserbedingungen. Durch die Luft, die in das Wasser gepumpt wird, erhöht sich der Sauerstoffgehalt im Wasser. Das stimuliert das Ökosystem und stoppt das Wachstum von giftigen Blaualgen. Ziel des Startups ist, die Bubble Barrier in der Nähe von Städten und Industriegebieten zu installieren, da dort besonders viel Plastikmüll anfällt.

Das System wurde bereits mehrere Wochen im Ijssel, dem nördlichsten Mündungsarm des Rheins in die Nordsee, getestet. Dort wurde eine 200 Meter lange Bubble Barrier installiert, die 86 Prozent des Mülls abtransportierte. Der Fokus des Startups liegt derzeit noch auf Makroplastik, gerade wird aber erprobt, ob durch das Blasengitter auch Mikroplastik aus dem Wasser gefiltert werden kann.