Aus TGA 10: Trinkwasserhygiene : Sicherheit geht vor!

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Nicht nur für die Patienten, auch für die Mitarbeiter und Betreiber der Krankenhäuser sind kurze Behandlungszeiten und rechtssicherer Betrieb wesentliche Aspekte. Ein technisches Risiko, das dem entgegenwirken kann, sind mikrobiell kontaminierte Trinkwasser-Installationen, die zum Übertragungsmedium für Krankheitserreger werden können. Besonderes Augenmerkt in Krankenhäusern gilt den Legionellen und Pseudomonaden, denn beide können bei immungeschwächten Patienten lebensbedrohliche Erkrankungen auslösen. Die Ursache für den mikrobiellen Befall findet sich meist in der Hausinstallation der medizinischen Einrichtung. Häufige Schwachpunkte sind selten oder unzureichend genutzte Bereiche mit stagnierendem Wasser und Installationsabschnitte mit für die Bakterien günstigen Wachstumstemperaturen. Ein gutes Werkzeug, um mögliche Gefahren präventiv zu erkennen und das von ihnen ausgehende Risiko zu bewerten, ist der Wassersicherheitsplan. Durch das Festlegen von Kontrollpunkten und Maßnahmen zur Risikobeherrschung hilft er, selbst bei komplexen Trinkwasser-Installationen in Krankenhäusern sicheres Trinkwasser bereit zu stellen.

Smarte Assistenz

Allerdings ermöglicht die Anlagenkomplexität in Krankenhäusern meist kein einfaches manuelles Eingreifen im Bedarfsfall. Smarte Technologien sind in der Lage zu helfen und den Alltag erheblich zu erleichtern. Werden sie sinnvoll eingesetzt, schaffen sie größtmögliche Sicherheit und erlauben es, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, während die Routinetätigkeiten von den digitalen Helfern übernommen werden. Sie überwachen die Temperaturen an repräsentativen Stellen im Verteilsystem und erfassen die Nutzungsfrequenz. Denn zur Wahrung der Trinkwasserhygiene ist es wichtig, längere Stagnationszeiten zu vermeiden und die Temperaturgrenzen für Kalt- und Warmwasser einzuhalten. Nutzungsfrequenz und Temperatur sind somit zwei essenzielle, beim Risikomanagement zu berücksichtigende Parameter, die sich mitunter auch rasch ändern können. Wichtig ist es, auf Systeme mit dezentraler Intelligenz zu achten, denn diese arbeiten unabhängig von einem Server auch dann, wenn die zentrale Infrastruktur einmal ausfallen sollte.

Aber smarte Helfer können mehr: Reicht die Nutzung für den Wasseraustausch in der Hausinstallation einmal nicht aus, können sie automatisch für die erforderliche Spülung sorgen. Durch eine bedarfsgerechte Freispülung werden bestehende Auslässe im Nu zusätzlich zu ihrer üblichen Funktion zu Spülstationen, die bei unzureichender Nutzung das Stagnationswasser am Point-of-Use ausspülen und so auch die letzten Meter bis zu den Entnahmestellen hygienisch unbedenklich halten. Bei ausreichender Entnahme hingegen erfolgt keine zusätzliche Spülung. Dadurch, dass bei manuellen Spülungen durch das Personal die tatsächlichen Entnahmen nicht erfasst werden können, sind diese schon aus ökonomischen Gesichtspunkten nicht mehr zeitgemäß. Hinzu kommt, dass sich unterlassene Spülungen aufgrund von Unachtsamkeit, Feiertagen, Krankheit oder Urlauben organisatorisch nur schwer verhindern lassen.

Präventives Risikomanagement vermeidet Komplikationen und verkürzt den Heilungsverlauf. Der Wassersicherheitsplan schafft eine klare Definition der Schnittstellen und Verantwortungen. So vermeidet er organisatorische Schwächen und die daraus resultierende Organisationshaftung. Bei einer tatsächlich eintretenden Gefährdung ermöglichen die präventiv erstellten Korrekturmaßnahmen ein schnelles und sicheres Gegensteuern. Unterstützen dabei können smarte Assistenten.