Trinkwasser : Darum verfärbte sich das Trinkwasser in Heidelberg blau

Die Bürger in Heidelberg staunten nicht schlecht, als aus den Trinkwasserleitungen plötzlich blau verfärbtes Wasser floss. Kurzerhand rief die Stadt eine Gefahrenwarnung aus und das betroffene Wasserwerk Entensee in Heidelberg blieb vorerst außer Betrieb. Noch am selben Tag gab es eine Entwarnung, da das Trinkwasser keine gesundheitsgefährdenden Stoffe enthielt. Das Wasserwerk blieb aber bis zur Klärung der Ursache außer Betrieb.
Mikrokalk ist schuld
Mehrere Wasserproben wurden entnommen und vom Hygieneinstitut der Universität Heidelberg, dem Technologiezentrum Wasser in Karlsruhe und von der Analytischen Task Force der Feuerwehr Mannheim untersucht. Die tatsächliche Ursache fand am Ende aber das Leibniz-Institut für Neue Materialien in Saarbrücken. Die Ursache der Färbung ist Mikrokalk. Das Licht wird durch die kleinen Kalkpartikel gebrochen und erhält dadurch einen bläulichen Schimmer. Es handelt sich dabei um den gleichen Effekt, der den Himmel blau wirken lässt.
Das Wasserwerk Entensee bezieht sein Wasser aus dem Grundwasserstrom des Neckars. Dieses Wasser ist besonders kalkhaltig, eine Schwankung in der chemischen Zusammensetzung des Wassers dürfte den Kalkgehalt noch stärker erhöht haben. "Dann reicht eine zufällige Störung, vielleicht eine Erschütterung, und die Teilchen bilden sich", erklärt Geowissenschaftler Tilmann Althaus gegenüber dem Wissenschaftsmagazin Spektrum.