Selbstversuch : Das kann das smarte Thermostat von Tado
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Bei Tado handelt es sich um ein intelligentes Thermostat, das sich per Smartphone steuern und auf den individuellen Alltag anpassen lässt. Als Einsteigerprodukt empfiehlt das Münchner Entwicklungsunternehmen das Starter Paket mit dem Tado Smart Thermostat und einer Internet-Bridge, die den Temperaturregler mit dem Internet verbindet. Dieses Set habe ich nun also für TGA getestet.
Einfache Installation
Tado bietet zwar auch eine professionelle Installation durch einen ihrer Partner an, ich habe mich jedoch für die Installation per Anleitung entschieden: Selbst ist die Frau. Die Internet Bridge war schnell mit dem Router verbunden, lediglich das Netzteil der Bridge fällt etwas kurz aus, wodurch eine Verteilerleiste zu Hilfe gezogen werden musste. Bei der Installation des Thermostats gab es jedoch gleich das erste Problem: Der Sticker mit der Seriennummer und dem Authentifizierungscode war nicht auffindbar. Ein kurzer Anruf beim sehr hilfsbereiten Support löste das Problem aber umgehend.
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Weiter ging es mit der Demontage des alten und der Anbringung des neuen Thermostats. In der Anleitung wurde jeder Handgriff ausführlich erklärt und mit Bildern veranschaulicht. Dadurch gelang es sehr schnell, das alte Thermostat zu entfernen und das neue anzuschließen. Große Technikkenntnisse sind dafür nicht notwendig - einen Schraubenzieher sollte man aber schon einmal in der Hand gehabt haben.
Inbetriebnahme
Mit dem Drücken und Halten der Taste am Thermostat verbindet dieses sich mit der Bridge und dadurch mit dem Internet. Nach wenigen Sekunden ist der Temperaturregler auch schon mit der App verbunden und kann verwendet werden. Widgets wie die Anzeige des Temperaturverlaufs und die Einstellung von Szenarien wurden mir mit kurzen Tipps direkt in der App erklärt. Für die Temperatureinstellungen und das Ausschalten der Heizung habe ich jedoch noch ein Video von Tado angesehen.
Das Thermostat selbst ist relativ selbsterklärend: Nach dem Betätigen der Taste wird der Bildschirm aktiviert und die aktuelle Temperatur angezeigt. Nach kurzem Warten springt das Display dann auf die Temperatureinstellungen um und die gewünschte Raumtemperatur kann eingegeben werden.
Tageszeiten einstellen
Die App bietet mehrere Möglichkeiten, die Heizeinstellungen zu personalisieren: Durch zeitgesteuerte Szenarien kann die Temperatur den täglichen Gewohnheiten angepasst werden. So kann beispielsweise von Montag bis Freitag nur vormittags und abends geheizt werden, während am Wochenende durchgehend für eine angenehme Raumtemperatur gesorgt wird. Die Einstellungen für die Szenarien waren einfach verständlich und konnten Problemlos durchgeführt werden. Was mich jedoch gestört hat, war, dass die Temperatur nicht direkt eingegeben werden konnte, sondern über Pfeile und damit stufenweise geändert werden musste. Will man also von 15 auf 25 Grad springen, kann das ein bisschen dauern.
Away-Modus
Für den Away-Modus muss das GPS am Smartphone aktiviert werden. Das Thermostat greift dann auf den Standort zu und kann damit beurteilen, wann geheizt werden muss. Die Distanz, ab der die Heizung aktiviert werden soll, ist dabei individuell programmierbar. Ich habe mich für 15 Kilometer entschieden und die Funktion am Nachhause-Weg getestet. Tatsächlich: Als ich den Radius von 15 Kilometer betreten habe, konnte ich sehen, dass die Heizung aktiviert wurde und die Wunschtemperatur sich geändert hat. Da ich stets darauf achte, den Akku meines Handys zu schonen, habe ich das GPS danach auch wieder deaktiviert. Jedoch springt die Tado App dann nicht automatisch in den zeitgesteuerten Modus, sondern hält am letzten Standpunkt des Smartphones fest. Bis ich das bemerkt habe, wurde durchgehend geheizt. Der Away-Modus soll dafür sorgen, dass effizient geheizt wird und dadurch die Heizkosten sinken. In diesem Versuch ist das leider nicht gelungen.
Temperaturverlauf im Überblick
Die App speichert über eine gewisse Zeit den Verlauf von Temperatur und Luftfeuchtigkeit und stellt diesen anhand einer Grafik dar. Dadurch konnte ich sehen, wann ich besonders viel oder wenig geheizt habe und zu welchen Zeiten ich unbedingt lüften muss. Für mich ist es selbstverständlich nach dem Aufstehen zu lüften, doch in anderen Ländern, wie Großbritannien gehört das nicht zum Common Sense, erklärt Francis Avato, Customer Satisfaction Manager bei Tado.
Die optimale Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 40 und 60 Prozent.
Akkuverbrauch
Francis Alvato versichert, dass die App nur für rund ein bis zwei Prozent des täglichen Akkuverbrauchs verantwortlich ist. Das ist jedoch stark davon abhängig, wie oft man die App nutzt. Gerade die ersten Tage nach der Installation wollte ich mich häufig vergewissern, dass das Heizsystem funktioniert. Darunter litt der Akku natürlich. Doch bei geringer Nutzung der App informiert mich mein Handy häufig darüber, dass Tado den Akkuverbrauch in die Höhe treibt und dass die Applikation ständig im Hintergrund aktiv ist.
Niedriges Sicherheitsrisiko
In Punkto Sicherheit hatte ich Bedenken, da das Thermostat durchgehend mit dem Internet verbunden ist und auch nur dadurch per App gesteuert werden kann. Diese Bedenken hat Avato aber schnell zerstreut: „Zwischen unseren Geräten wird sehr verschlüsselt kommuniziert. Dabei nutzen Router und Bridge eine andere Verschlüsselung als Bridge und Thermostat. Dadurch erreicht man einen sehr hohen Sicherheitsgrad, ähnlich wie beim Online-Banking“, erklärt der Technik-Experte. Zudem werden wichtige Daten, wie verschiedene Standorte, regelmäßig gelöscht. Bewegungsprofile werden laut Alvato keine erstellt, da dies für das System nicht relevant sei und es auch nicht im Interesse des Unternehmens liege.
Fazit
Für meine Wohnung von knapp 60 Quadratmetern funktioniert Tado zuverlässig – so wie mein altes Thermostat. Zeiteinstellungen konnte ich auch schon vorher festlegen und da ich einen sehr geregelten Alltag habe, hat das grundsätzlich auch gereicht. Für Leute, die viel unterwegs sind und gerne ihre Heizung im Blick haben, lohnt sich das System aber auf jeden Fall. Auch ich genieße die Vorzüge des Tado Smart Thermostats, wenn ich die Wohnung länger verlasse. Für größere Wohnungen oder Häuser empfiehlt sich aber die Anschaffung von zusätzlichen Heizkörperthermostaten, da das smarte Thermostat nur die Temperatur in einem einzelnen Raum misst und diese dann auf alle anderen Zimmer überträgt. Diese messen die Temperatur in den einzelnen Räumen, wodurch die Temperatur pro Zimmer geregelt werden kann. In der App können dann auch die einzelnen Räume angezeigt und individualisiert werden. Dadurch lässt sich die Energieeffizienz sicherlich erhöhen.
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