Zusätzlich zum hohen Wasserverbrauch, kann der See durch die Shade Balls auch zum Paradies für Bakterien werden. „Durch die schwarzen Bälle kann sich eine Wärmedecke über dem Wasser bilden. Durch die Feuchtigkeit des Sees herrschen dann optimale Bedingungen für ausgeprägtes Bakterienwachstum“, beschreibt Haghighi das Problem.
Laut dem Forscher ist nicht zwangsläufig die geringe Verfügbarkeit des Wassers das große Problem in Kalifornien. Viel ernstzunehmender sieht er den hohen Wasserverbrauch des Staats. „Während mit den schwarzen Bällen 1,15 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr gesichert werden können, werden beim Fracking täglich 0,01 Millionen Kubikmeter Wasser verschwendet“, so Haghighi. Auch in der Landwirtschaft ist Einsparpotenzial gegeben: Würde man den Wasserverbrauch in der Agrarwirtschaft um nur fünf Prozent senken, könnten monatlich 1,9 Milliarden Kubikmeter Wasser gespart werden. Auch die Konsumenten sowie die Industrie müssten zu einem nachhaltigeren Umgang mit Wasser bewegt werden, meint Erfan Haghighi. Weiter erklärt er: „Es ist wichtig den globalen Wasserverbrauch zu berücksichtigen. Es nutzt nichts die Wasserressourcen eines anderen Landes zu nutzen, um teure Plastikbälle zu produzieren, die dann im eigenen Land ein bisschen Wasser vor dem Verdunsten schützen sollen.“ Rund 35 Millionen US-Dollar hat die Anschaffung der Shade Balls gekostet. Der Wert des dadurch vorm Verdunsten geretteten Wassers liegt bei rund zwei Millionen Dollar. Für die Bälle-Produzenten war das ein lukratives Geschäft, für den globalen Wasser-Fußabdruck wohl eher nicht.
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