Viega : "Ein regelmäßiger Wassertausch ist grundlegend, um Legionellenwachstum zu verhindern"
Christian Schauer ist Leiter des Kompetenzbereichs Trinkwasser, Corporate Technology bei dem Systemhersteller von Installationstechnik Viega und erklärt im TGA-Interview worauf es bei der Trinkwassergüte ankommt.
TGA: Worin liegen Ihrer Ansicht nach heute die speziellen Herausforderungen und Anforderungen, wenn es um Trinkwasser-Management geht?
Christian Schauer: Der Erhalt der Trinkwassergüte ist in häuslichen Trinkwasseranlagen eine elementare Grundanforderung. Jedoch sorgen in größeren Trinkwasseranlagen die Komplexität der Installation als auch verschärfte Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden zunehmend für Zielkonflikte. Ein regelmäßiger, hinreichender Wasseraustausch und die hygienegerechte Temperaturhaltung in Warm- und Kaltwasser-Installationen gehören aber weiterhin zu den nicht verhandelbaren Anforderungen an eine hygienegerechte Auslegung, um gesundheitsgefährdendes Legionellenwachstum zu verhindern.
TGA: Sie werden dieses Jahr einen Vortrag auf der TGA-Konferenz halten. Mit welchen Erwartungen gehen Sie auf die zweite TGA Konferenz?
Christian Schauer: Ich erwarte interessante Vorträge und neue Informationen zu Themen wie der Lebenszyklus von Trinkwasser-Installationen in Gebäuden, Änderungen in Regelwerken und Beispiele aus der Praxis. Darüber hinaus freue ich mich auf anregende Gespräche und einen fachlichen Austausch mit den Teilnehmern der TGA Konferenz.
TGA: In Ihrem Referat widmen Sie sich dem Thema „Ganzheitliches Trinkwasser-Management“. Welche Aspekte werden Sie dabei insbesondere ansprechen?
Christian Schauer: Durchströmung, Temperatur, Wasseraustausch und Nährstoffangebot sind laut dem Wirkkreis der Trinkwassergüte wesentliche und dabei stets zusammenwirkende Einflussgrößen auf die Trinkwasserökologie und damit auch auf die hygienisch-mikrobiologische Trinkwasserqualität. Im Sinne eines trinkwasserökologischen Verständnisses wirken mindestens diese Faktoren im Ökosystem Trinkwasser-Installation zusammen und beeinflussen gemeinsam die hygienische Stabilität – ebenso die Trinkwassergüte des Systems. Die Wirkungen können gleichgerichtet und gegenläufig sein.
Mit dem neuen Trinkwasser-Management-System „AquaVip Solutions“ werden zum ersten Mal Trinkwasseranlagen in aller Konsequenz ganzheitlich betrachtet und elektronisch vernetzt. Dadurch ist es möglich, die oben genannten, entscheidenden Einflussfaktoren auf den Erhalt der Trinkwassergüte permanent zu überwachen und so zu steuern, dass eine negative Beeinflussung der Trinkwasserhygiene selbst bei schwankender Nutzungsintensität ausgeschlossen ist.
Nähere Informationen zur zweiten TGA-Konferenz finden Sie hier.