Neuheit : Grohe will Geschmack ins Leitungswasser bringen
Der Grohe-Konzern ist auf Expansionskurs und will nunmehr nicht nur Armaturen, sondern auch komplette Badezimmer produzieren. Doch Michael Rauterkus, Vorstandsvorsitzender bei Grohe, plant auch ganz außergewöhnliche Produkte auf den Markt zu bringen.
Wasserhahn aus dem Drucker
Dusch-WCs aus Messing mit Wasserdüsen für die Intimpflege seien gerade sehr gefragt, so Rauterkus. Momentan liegt der Jahresabsatz dafür bei etwa 50.000 Stück, wodurch sich eine Lieferzeit von beinahe einem Jahr gebildet hat. Abhilfe soll ein neues Produktionsverfahren schaffen: Die Messing-Wasserhähne sollen zukünftig mit dem 3D-Drucker produziert werden. Das Patent dazu befindet sich gerade im Anmeldeprozess. Eine bis drei Millionen Euro sollen in die Idee investiert werden.
Wasserschäden adé
Um Wasserschäden zu vermeiden hat das Unternehmen bereits Grohe Sense auf den Markt gebracht. Dabei handelt es sich um einen untertassengroßen Sensor, der automatisch Alarm schlägt, wenn Wasser an unerwünschten Stellen austritt. Der Sensor ist frei platzierbar und gibt einen Piepton von sich, sobald er mit Wasser in Berührung kommt. Einen Schritt weiter geht die Version Sense Guard: Sie kann die Wasserzufuhr automatisch stoppen, sobald ein Leck oder ein Rohrbruch eintritt. Außerdem misst das Gerät den Wasserverbrauch und schlägt im Falle ungewöhnlicher Mengen Alarm.
Riesenerfolg
Das System Grohe Blue ist laut Rauterkus bereits jetzt ein Riesenerfolg. Dieses System ermöglicht Sprudelwasser direkt aus der Leitung zu zapfen. Damit soll das lästige Schleppen von Flaschen hinfällig werden. Zukünftig soll dies sogar noch gesteigert werden und aus dem Hahn soll Leitungswasser mit Geschmack fließen.
Neue Arbeitsplätze
Bisher produzierte Grohe in Asien, jedoch sind die Lieferkosten von schweren und sperrigen Keramikarmaturen zu hoch. Deshalb will Rauterkus ein Werk in Europa bauen oder ein bestehendes übernehmen. Wo genau ist noch unsicher, Deutschland kommt als Standort jedoch nicht in Frage. Der Grohe-Konzern will die Personalkosten möglichst gering halten und zusätzlich eine gute Anbindung an den internationalen Hafen haben. Das spricht also eher für ein südliches Land.