Aus TGA 5: Neue Arbeitswelten : Hybrid Work und HKLS – eine Symbiose?

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Neue Arbeitswelten wurden in den letzten Jahren von vielen mit Großraumbüros gleichgesetzt. Das ist aber ein Irrtum – vor allem im DACH-Raum. In Deutschland, Österreich und der Schweiz hat man offene Bürostrukturen errichtet, um die Kommunikation zu fördern, aber die einzelnen Einheiten waren in der Regel für nur 8 bis 15 Personen ausgelegt. Sprich, es handelt sich um Gruppenbüros. Diese Einheiten wurden durch Trennwände oder Raumteiler vom Rest separiert. Zusätzlich wurde in den meisten Fällen auch das Prinzip des „Activity Based Working“ angewandt.

Dieses stellt den Mitarbeitern je nach zu verrichtender Tätigkeit unterschiedliche Arbeitsplatztypen zur Verfügung. Das Spektrum reicht von Cafés, Lounges über Kommunikationszonen und Besprechungsräume bis hin zu Gruppenbüros und Fokusräumen für das konzentrierte Arbeiten alleine oder zu zweit. Auf Basis der Tätigkeiten, die die Mitarbeiter ausführen, wurde dieser Mix der Arbeitsplatztypen bestimmt. Dabei gilt jedenfalls die Regel „one size does NOT fit all“. Jedes Unternehmen, teilweise jede Organisationseinheit hat eine andere Kultur und andere Arbeitsweisen, daher benötigt auch jede Organisation einen anderen Mix. Das fordert natürlich viel Flexibilität von der Haustechnik hinsichtlich Elektrotechnik, Beleuchtung, aber auch hinsichtlich HKLS. Die Anzahl der Implementierungen war aber überschaubar.

Office-Nutzung in und nach der Pandemie

Dieser Trend der offenen Bürowelten hat in der Pandemie zu einigen Problemen geführt. Die gestiegenen Hygieneanforderungen und das Kontakttracking waren teilweise nur schwer umsetzbar. Diese Probleme gab es aber auch bei klassischen Büros. Insgesamt standen viele der Büros leer oder wurden nur im Schichtbetrieb genutzt. Homeoffice war die Lösung der Stunde. Nun stellt sich die Frage:

Wie werden Büros in Zukunft aussehen?

Fast alle Studien von großen Immobilienunternehmen wie JLL, CBRE, aber auch von Unternehmensberatern gehen davon aus, dass das Homeoffice auch in Zukunft verstärkt genutzt wird. Zugleich wurde aber klar, dass das Arbeiten von zuhause neben Vorteilen wie Flexibilität und weniger Wegzeiten auch Nachteile mit sich bringt, vor allem, dass Kommunikation und soziale Bindung zu Team und Unternehmen schwinden. Isolation, Einsamkeit und damit verbunden psychische Belastungen und Probleme wie Burnout nehmen zu.

Laut einer Studie des IFM der TU Wien planen daher die Topmanager in Österreich eine hybride Form. Das bedeutet, Homeoffice wird möglich sein, damit die flexiblere Zeiteinteilung weiter besteht, aber das traditionelle Büro wird als Kommunikationszentrum in den Mittelpunkt rücken. Die meisten werden dazu Activity Based Working einsetzen und die Bereiche für formelle und informelle Kommunikation im Büro ausbauen. Das Büro wird also Kommunikations- und Innovationszentrale.

Was bedeutet das für die Haustechnik?

Sie wird flexibler werden müssen. Wir sehen aus den Aussagen der Nutzer, aber auch der Developer und Eigentümer, dass Büros in Zukunft häufiger Änderungen unterworfen sein werden. Statt fixen Deckenbeleuchtungen und vorgegebenen Rastern werden „intelligente“ Stehlampen, die einfach „neu angeordnet“ werden können und sich so dem neuen Bedarf anpassen, zum Einsatz kommen. Die Verkabelung muss einfach und adaptierbar sein.

Der Arbeitsplatz ist nicht mehr nur der klassische Tisch: Er „bewegt“ sich. Sprich, er ist meist höhenverstellbar und lässt sich sogar von den Nutzern umstellen. Aber auch andere, flexible Raummodelle werden verstärkt eingesetzt werden. Kreativräume, Design Thinking Spaces, Lounges etc., die sich ebenfalls vom Nutzer anpassen lassen, gewinnen an Bedeutung, um die optimale Unterstützung der Arbeitstätigkeiten zu gewährleisten. Insgesamt wird der Nutzer das Büro nach seinen aktuellen Bedürfnissen häufiger umgestalten.

Zugleich werden mehr Personen im Gebäude sein als im Falle von Einzel- oder Gruppenbüronutzung. Das hat auch Auswirkungen auf die Belüftung und Klimatisierung. Die Umwälzraten werden höher sein müssen – das ist bei der Auslegung zu berücksichtigen. Ebenso wird die Überwachung des Raumklimas, vor allem der CO2 Werte, in ihrer Bedeutung steigen. Diese Werte sind gute Anhaltspunkte für die Luftqualität, die direkt das Wellbeing der Mitarbeiter, ihre Leistungsfähigkeit, aber auch die Gefahr von Schadstoffen und Viren in der Atemluft beeinflusst. Dieses Monitoring wird natürlich am besten schon bei der Planung berücksichtigt oder sollte einfach später nachgerüstet werden können. Gerade im Falle der Nachrüstung gewinnen auch neue Technologien wie Internet of Things (IoT) an Bedeutung, da sie ohne lästiges Verkabeln einfach und kostengünstig eingebaut werden können und über das bestehende WLAN ihre Daten austauschen können.

Man kann also klar erkennen: Die neuen Arbeitswelten stellen sowohl Anforderungen an die Flexibilität der Elektroversorgung, die Beleuchtung, aber auch die HKLS in Richtung Flexibilität und erhöhte Leistung. Neue Technologien wie IoT stellen kostengünstige Lösungen zur Regelung und Steuerung zur Verfügung.

Wie dies in der Praxis erfolgen kann, lesen Sie demnächst auf tga.at!