Viega Spülstation : Hygiene+ Funktion sichert Trinkwasserhygiene ab
Außerdem darf die Stagnationszeit von bis zu 4 Tagen nicht überschritten werden. Danach muss mindestens ein vollständiger Wasseraustausch zur Sicherstellung der Trinkwassergüte erfolgen. In vielen Gebäuden wie Schulen oder Hotels sind jedoch längere Nutzungsunterbrechungen kaum auszuschließen. Für diese Fälle hat Viega die Spülstation mit Hygiene+ Funktion entwickelt.
Die Verordnung des Bundesministers für soziale Sicherheit und Generationen über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (Trinkwasserverordnung – TWV) wurde vom Bundeskanzleramt als Bundesrecht konsolidiert. Die darin genannten Schutzziele können nur eingehalten werden, wenn bei Planung, Bau und Betrieb mindestens die allgemein anerkannten Regeln der Technik beachtet wurden. Für den Betrieb heißt dies, dass die Trinkwasser-Installation bestimmungsgemäß genutzt und deren Komponenten auch gewartet werden. Auf den bestimmungsgemäßen Betrieb haben Planer und SHK-Fachleute jedoch keinen Einfluss: Während der Ferien wird beispielsweise in Schulen die Nutzung unterbrochen, und auch bei zeitweise leer stehenden Hotelzimmern o.Ä. stagniert das Wasser in den Rohrleitungen. Die Folge ist eine mögliche Vermehrung von Bakterien.
Die Betreiber von Trinkwasser-Installationen sind daher verpflichtet, solche Beeinträchtigungen der Trinkwassergüte durch einen regelmäßigen Wasseraustausch zu vermeiden. Was unter einem regelmäßigen Wasseraustausch zu verstehen ist, dazu gibt es im Regelwerk unterschiedliche Angaben. Die ÖNORM EN 806-5 geht von einem wöchentlichen Wasserwechsel aus. Die ÖNORM B 5019 schon von einer „stark reduzierten Wasserentnahme bis zu 4 Tagen“ und der Gründruck der VDI 6023 von 72 Stunden, also 3 Tagen.
Manuelles Spülen nach Spülplänen ist bei solch kurzen Intervallen in aller Regel zu aufwändig. Eine zentrale „Zwangsspülung“ des gesamten Gebäudes statt der wenig genutzten Bereiche ist weder hygienisch oder ökologisch sinnvoll noch wirtschaftlich. Für solche Fälle wurde die Viega Spülstation mit Hygiene+ Funktion entwickelt. Sie sichert gezielt Nutzungsbereiche ab, in denen ein Stagnationsrisiko auftreten kann und sorgt für einen automatischen Wasseraustausch. Wann ist die Installation einer automatischen Spülstation sinnvoll?Dr. Peter Arens, Leiter Kompetenzzentrum Trinkwasser, Viega: „Immer dann, wenn es in Gebäuden regelmäßig zu längeren Nutzungsunterbrechungen kommt. Dies ist beispielsweise in Schulen oder Kindergärten in den Ferien der Fall ebenso wie in Hotels oder Krankenanstalten, wenn Zimmer leer stehen. Statt auf einen manuellen Wasserwechsel durch einen Mitarbeiter zu vertrauen, kann die Viega Spülstation mit Hygiene+ Funktion alle betroffenen – also nicht genutzten – Einheiten automatisch absichern, die Betriebsparameter erfassen und gleichzeitig manipulationssicher dokumentieren – wie in der ÖNORM B 5019 gefordert.“ Bild: Viega Dezentrale Absicherung
Die Spülstation mit Hygiene+ Funktion wird dezentral zur Absicherung stagnationsgefährdeter Bereiche installiert. Kommt es zu längeren Unterbrechungen, löst die Spülstation automatisch aus. Sie simuliert also wie ein „elektronischer Nutzer“ den bestimmungsgemäßen Betrieb nach ÖNORM B 5019 und VDI 6023. Darüber hinaus kann die Spülstation über zusätzliche Sensoren auch diverse Nutzungsparameter erfassen. Bei der automatischen Spülung werden außerdem die Spülmengen und die Wassertemperaturen manipulationssicher dokumentiert. Dadurch kann der Betreiber im Zweifelsfall den bestimmungsgemäßen Betrieb der Trinkwasser-Installation jederzeit nachweisen. Automatisch sicher statt aufwändig manuell Die Spülstation lässt sich individuell mittels einer Software programmieren. Der Betreiber wählt die gewünschten Parameter wie maximale Stagnationszeit und/oder Temperaturbereiche aus. Danach erkennt die Spülstation ein Über- bzw. Unterschreiten und sorgt automatisch für einen vollständigen Wasseraustausch. Da auch das Spülvolumen auf den Inhalt der zu spülenden Installation abgestimmt werden kann, wird nur mit genau der Wassermenge im definierten Rhythmus gespült, die für den Hygieneerhalt tatsächlich notwendig ist – eine ebenso wirtschaftliche wie sichere Lösung. Schnelle und einfache Montage Die Viega Spülstation kann in Kalt- und/oder Warmwasser-Installationen eingesetzt werden. Der Einbau ist in Vorwand- und Trockenbauwänden ebenso möglich wie auf Putz, beispielsweise in Technikräumen. Als werkseitig vormontierte und voreingestellte Einheit kann die neue Viega Spülstation mit Hygiene+ Funktion ganz einfach in Kalt- und/oder Warmwasser-Installationen in der Vorwand, im Ständerwerk oder auf Putz installiert werden. Bild: Viega Werkseitig ist die Spülstation mit Viega Hygiene+ Funktion einsatzfertig montiert und voreingestellt, so dass sie sofort in Betrieb genommen werden kann. Das „Feintuning“ auf die exakten Gegebenheiten erfolgt durch die passende Software und eine entsprechende Schnittstelle beispielsweise für einen Laptop. Über weitere Schnittstellen kann ein externer Alarm aufgeschaltet oder die Spülstation in die zentrale Alarmfunktion der Gebäudeleittechnik eingebunden werden. Die Elektronik der Spülstation verfügt über diverse Schnittstellen, unter anderem für die individuelle Programmierung oder die Aufschaltung zusätzlicher Alarmsignalgeber. Bild: Viega Dokumentierte Sicherheit
Die neue Spülstation von Viega gewährleistet aber nicht nur den automatisch sicheren Wasseraustausch bei Nutzungsunterbrechungen oder zu niedrigen bzw. zu hohen Temperaturen, sondern dokumentiert diesen auch umfassend: Dazu werden die Spülzyklen und -zeiten, die durchspülte Wassermenge und die Wassertemperatur vor und nach der Auslösung aufgezeichnet. So kann gemäß ÖNORM B 5019 lückenlos dokumentiert werden, dass der bestimmungsgemäße und hygienisch sichere Betrieb immer gewährleistet war und ist. Das auslesbare Protokoll ist manipulationssicher. Sowohl die voreingestellten Grundwerte als auch die übrigen Daten können also nicht verändert werden, so dass eine eventuelle Nachweisführung entsprechend aussagefähig bleibt. Umfassendes Hygiene+ Konzept Die neue Spülstation ist Bestandteil des umfassenden Viega Hygiene+ Konzeptes: Dazu gehört neben der Planung über die Software Viptool die Spülstation mit Viega Hygiene+ Funktion. In stagnationsgefährdeten Kaltwasser-Zuleitungen kann alternativ zum Beispiel die entsprechend programmierbare Betätigungsplatte Visign for Care eingesetzt werden, die jedoch weder die Temperatur erfasst noch dokumentiert.
Der Wasseraustausch an selten genutzten Einzelzapfstellen – wie Ausgussbecken, Heizungsfüllstationen oder Außenzapfstellen – wird durch die ebenfalls neue Einpressdüse nach dem Venturi-Prinzip abgesichert. Die Einpressdüse wird dafür in die Hauptverteilleitung – zwischen den beiden T-Stücken einer Ringleitung zur Entnahmestelle – eingebaut. Sie ist in Ringleitungen mit Einzelzapfstelle einsetzbar, deren Länge weniger als 15 Meter beträgt und mit maximal zwei Wandscheiben sowie zehn Bögen installiert wird. Die neue Einpressdüse aus Rotguss kann mit jedem der metallenen Viega Rohrleitungssysteme (Profipress, Sanpress und Sanpress Inox) kombiniert werden. So wird auch an solchen Entnahmestellen für Trinkwasser kalt die Mindestanforderung der ÖNORM EN 806-5 für einen bestimmungsgemäßen Betrieb erfüllt. Dieser setzt mindestens einmal pro Woche einen Wasseraustausch in allen Teilstrecken der Installation voraus.