Effizienz & Suffizienz : Klimanotstand: Wie aus weniger mehr wird
Damit sich die Gattung Mensch positiv weiterentwickeln kann und die Lebensräume für künftige Generationen erhalten bleiben, ist ein verantwortlichen Umgang mit Energie und den begrenzten Ressourcen als Strategie gegen die sich abzeichnende Klimakatastrophe nötig. Doch die optimale Balance zwischen Ökologie und Ökonomie ist eine anspruchsvolle Challenge. Wenn Lebensbereiche gefährdet und Kosten zur Belastung werden, ist es die Plicht der Verantwortlichen, negative Wirkungen zu bewerten sowie wirkungsvolle Gegenmaßnahmen zu realisieren.
Die menschliche Existenz zählt zu den größten Geschenken im Universum: Wir sind Wesen mit Intelligenz, Herz und grandiosen Fähigkeiten, angesiedelt in einem einzigartigen fantastischen Habitat. Umwelt und Energie sind dabei die Grundsäulen der Zivilisation. Die Gesellschaft steht jetzt aber vor absolut beispiellosen Herausforderungen: dem Klimanotstand soll entgegengewirkt werden, steigende Emissionen, steigender Bedarf an erneuerbarem Energien und knapper werdende Ressourcen erfordern wirksame Maßnahmen. Durch die Reduktion von Treibhausgasemissionen und die Verringerung des Energieverbrauchs soll der Klimawandel abgemildert werden. Energieeffizienz ist dabei schon lange ein Instrument, um diese anspruchsvolle Problematik anzugehen.
Energieeffizienz erfüllt Erwartungen nur bedingt
Mit Effizienz soll eine ergiebigere Nutzung der eingesetzten Ressourcen erzielt werden. Der Fokus liegt hierbei vor allem auf Investitionen in Technik sowie auf Innovationen bei Erzeugung und Verwendung von Ressourcen. Als veritabler Nachteil erweist sich jedoch leider, dass gar nicht so selten potenzielle Einsparungen durch gesteigerte Nutzung wieder aufgefressen werden. Verkaufsförderndes Marketing trägt zusätzlich massiv dazu bei, dass immer noch mehr konsumiert wird. Manchmal liegt das Augenmerk von Unternehmern mehr auf Gewinnmaximierung inklusive intensiver Konsumentenbindung und nicht so sehr auf einem wirklich sparsamen Umgang mit Ressourcen.
Dies dürften Gründe dafür sein, dass trotz vielfältigster gesetzlich geregelter Effizienzmaßnahmen der Energiebedarf in vielen Bereichen ebenso wie die CO₂-Emissionen- bzw. CO₂-Äquivalente weiter ansteigen. Enorme Investitionen in energieeffiziente, teils smarte Technologien oder auch aufwendige Inspektionen und Zertifizierungen erfüllen die hohen Erwartungen nur sehr bedingt - und das, obwohl die finanziellen Belastungen, speziell für Verbraucher, überproportional stark ansteigen.
Auch bei der Amortisation sind gar nicht so selten ernste Zweifel angebracht, denn das optimale Niveau bei Investitionen für Effizienz und Technik liegt bekanntlich nur in jenen Bereichen, in denen die Kosten-Nutzen-Analyse über die reale Lebensdauer auch wirklich positiv ausfällt.
Suffizienz, Nachhaltigkeit und Kostenersparnis
Die im Vergleich zur Effizienz deutlich weniger propagierte Suffizienz steht in puncto Umweltschutz und Nachhaltigkeit für das Bemühen, möglichst wenig Rohstoffe und Energie zu verbrauchen. Dabei beruht Suffizienz weniger auf Verzicht allein, sondern vielmehr auf dem Streben nach dem möglichst idealen Maß der Dinge für ein gutes Leben in einem intakten Umfeld.
Unsere Gesellschaft ist in der Lage, für viele Alltagsbereiche technische Lösungen schaffen zu können. Doch Technologien, die das Leben und die Arbeit erleichtern, Bequemlichkeit unterstützen, Luxus schaffen oder Profite maximieren, benötigen Rohstoffe. Immer mehr Maschinen, energieeffiziente Innovationen, smarte Technologien, der Einsatz von stromabhängigen Automaten und Robotern sowie Daten- und Informationstechnologien erfordern stetig wachsenden Energieeinsatz.
Neben den maßgeblichen Bereichen Industrie und Wirtschaft, Nahrung und Wohnen wie auch Mobilität haben speziell die Informationstechnologien wie Internet, Kommunikation, Datenmanagement und Cloudapplikationen bereits einen rasant steigenden Anteil am weltweiten Energiebedarf. Für vielfältigste Anwendungen ist es hilfreich, für manche Applikationen sogar lebenswichtig, Innovationen anzuwenden. Doch stellt sich dabei die Frage, ob immer alles, was technisch möglich ist, auch andauernd mit energie- und rohstoffbehafteter Apparatur, Elektrik und Elektronik bewerkstelligt werden soll.
Kluger Verzicht auf Überfluss
Satt eines Überflusses an CO2-Äquivalenten, energie- und materialfressendem Verbrauch, smarten elektronischen Solutions 4.0, strom- oder batteriebetriebenen Apparaten und Maschinen sowie einer Fülle von Einweg- oder Wegwerferzeugnissen könnten etwas Verzicht plus mehr Handlungen mit den menschlichen Kernkompetenzen Intelligenz und Vernunft so wie auch persönlichem Einsatz absolviert werden. Menschliche Tätigkeiten benötigen nicht mehr als Luft, Nahrung und ein gesundes Umfeld.
Die Prinzipien für ein perfekteres Maß könnten lauten: Unabdingbares schonend und effizient praktizieren, Vermeidbares klug evaluieren, nachhaltiger Konsum, Profite weniger maximieren, mehr Lebens- und Umweltkultur generieren. Etliches einfach öfter bewusster, sparsamer bzw. einfach nur selbst manuell bewältigen: Das trainiert den Verstand, beschäftigt sinnvoll, ertüchtigt gegebenenfalls den Körper, entschleunigt (denn nur der eigene Herzschlag bestimmt das Tempo), steigert individuelle Lebenskultur und spart nicht zuletzt so viel Energie, Material und Kosten, wie man selbst bestimmt.
Clevere Suffizienz ist effizienter Klima-/Umweltschutz
Während Politik und NGOs über Klimaschutzziele desillusionierend verhandeln, kann jeder Suffizienz sofort praktizieren. Es sind keine komplizierten EU-Richtlinien oder Bestimmungen der UNO-Weltklimakonferenz zu berücksichtigen, eine einfache persönliche Beschlussfassung genügt. Ressourcen- bzw. Energieverschwendung aufdecken, gleichzeitig soweit wie möglich persönlich vermeiden, kluge Handlungen zudem Nutzungen realisieren und vorbildlich wirken ist kostenlos und erzielt sofortige clevere Wirkung beim Klimaschutz.
Optimale Balance zwischen Ökologie und Ökonomie
Für Fachleute gilt es bei Beratung, Realisierung und Inspektion die individuell optimale CO2-Bilanz mit Effizienz und Wirtschaftlichkeit zu erreichen. Dabei ist weniger oft mehr – was für jeden Einzelnen nur ein kleiner Verzicht ist, zudem vielfach Kosten spart oder sogar die Lebensqualität steigert, könnte bei breiter Anwendung ein wirkungsvolles Szenarium gegen den Klimanotstand und für eine bessere Welt Aller sein.