Facility Management Austria : Leitfaden mit Checkliste „Dokumentation bei Objektübergabe“

ie Phase des Überganges von der Errichtung in den Betrieb ist eine ganz Entscheidende. Auch bei Gebäuden, die unter den ambitioniertesten Zielsetzungen der Nachhaltigkeit geplant und errichtet wurden, kann nicht erwartet werden, dass sie automatisch nachhaltig betrieben werden. Dazu bedarf es viel Engagement und Umsetzungswillen aller Beteiligten in dieser Einregulierungs- und Inbetriebnahmephase, denn mit Beginn der Nutzung eines Gebäudes zeigt sich, ob die Erwartungshaltungen und Zielsetzungen die bei der Konzeption, Planung und Errichtung gestellt wurden, auch erfüllt werden. Wesentlich dabei ist auch die Sensibilisierung und Schulung der Nutzer. Nutzer erwarten sichere und funktionierende Gebäude. Die Basis dafür ist die Kenntnis über die Gebäude mit den technischen Anlagen und den damit verbundenen Daten und Dokumenten. Diese stellen Werte dar und deren Verfügbarkeit für den Betrieb eines Gebäudes unerlässlich ist.
Daten entstehen in der Planungs- und Errichtungsphase eines Gebäudes und werden in der Inbetriebnahmephase vom Planer und Errichter an den Betreiber und Nutzer übergeben. Durch den zunehmend hohen Technisierungsgrad der Gebäude wird auch der Umfang der Daten zunehmend komplexer und somit der Dokumentationsaufwand größer.
Trotz der Vielzahl von vorhandenen Daten und der digitalen Möglichkeiten, erfolgt die Daten- und Dokumentenübergabe von der Errichtungs- in die Betriebsphase oftmals unzureichend und nicht in entsprechender Qualität. Hier herrscht sehr oft Unzufriedenheit auf Seiten der Errichter und Bauherrn, aber insbesondere bei Nutzer und Betreiber bzw. Dienstleister. Die Betreiber und Nutzer kritisieren, dass sie bei der Übergabe des Objektes nicht jene Dokumente erhalten, die sie für den Betrieb des Objektes benötigen. Andererseits beklagen sich Planer, Bauausführende bzw. Errichter, dass sie mit großem Aufwand Dokumente erstellen und übergeben, die dann vom Betreiber doch nicht benötigt werden. Neuer Leitfaden inkl. Checkliste stellt Dokumentationsstandard sicher „Diese Problematik wurde von der Facility Management Austria (FMA) in den letzten Monaten im Rahmen einer Task-Force aufgearbeitet – mit dem neuen Leitfaden „Dokumentation bei Objektübergabe“ und der dazugehörigen Checkliste wird ein wesentlicher Beitrag zur Klarheit betreffend Objektdokumentation mit integrierter Datenübergabe geschaffen. Das ermöglicht, ab Planungsbeginn die entsprechenden objektspezifischen Datenstrukturen aufzubauen und Zuständigkeiten bzw. Verantwortungen festzulegen, um eine ordnungsgemäße Informationsweitergabe für den Betrieb sicherzustellen. “, so Ing. Peter Kovacs, Vorstandsvorsitzender der FMA. Die Checkliste als Herzstück des Leitfadens Zentralen Inhalt des Leitfadens stellt die Checkliste dar. Die grundsätzliche Strukturierung der Checkliste erfolgte nach Dokumententypen bzw. Dokumentenkategorien Dokumentenarten Empfänger der Daten und Dokumente Lieferanten der Daten und Dokumente Zuordnung der Daten und Dokumente nach Baugliederung gemäß ÖNORM B 1801-1, Bauprojekt- und Objektmanagement - Teil 1: Objekterrichtung. [Bild:1] Kostenfrei zum Download Der Leitfaden „Dokumentation bei Objektübergabe“ mit einem Auszug der Checkliste steht ab 2. Mai 2016 auf der Website der FMA zum kostenfreien Download zur Verfügung.
Für Mitglieder steht die vollständige Checkliste (im Excel-Format) zeitgleich kostenfrei bereit. Nicht-Mitglieder können die Checkliste für einen Unkostenbeitrag von Euro 50 netto in der Geschäftsstelle bestellen. Weitere Schritte Mit der Herausgabe des Leitfaden „Dokumentation bei Objektübergabe“ und der dazugehörigen Checkliste wurde seitens FMA ein wesentlicher Schritt für eine Standardisierung der Datenstrukturierung zur Qualitätssicherung der Daten- und Dokumentenübergabe von der Errichtungs- in die Betriebsphase gesetzt. Generell findet die Digitalisierung immer mehr Einzug in alle Bereiche der Immobilienwirtschaft und den Betrieb der Gebäude. Somit wird der Prozess „planen.bauen.betreiben“ auch in seiner Gesamtheit gesehen werden.
Durch neue Instrumente wie BIM – building information modeling – werden neuartige Möglichkeiten geschaffen, um einen durchgängigen Wertschöpfungsprozess und einen Mehrwert darzustellen. Die Definition der Anforderungen des Facility Managements an die Datenstrukturierung ist für das BIM von wesentlicher Bedeutung. Deshalb hat sich die FMA dazu entschlossen, die Arbeit der Task-Force „Dokumentation bei Objektübergabe“ in diesem Sinne weiterzuführen, um im BIM in der Planung jene Daten zu bestimmen, die für den Betrieb benötigt werden. So soll „BIM2FIM“ als Gesamtprozess sichergestellt werden. Über weitere Details wird die FMA in Kürze informieren.