ÖVGW : Neues Präsidium: Oberösterreich übernimmt das Ruder

Michael Haselauer neben einem ÖVGW-Poster.
© ÖVGW/Richard Tanzer

Die neue Führungsspitze der ÖVGW stammt aus Oberösterreich: Michael Haselauer und Wolfgang Nöstlinger amtieren seit Beginn 2020 als Präsident und Vizepräsident Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach.

Grünes Gas

DI Michael Haselauer, MBA, ist Geschäftsführer der Netz Oberösterreich GmbH und nun für zwei Jahre Präsident der ÖVGW. In dieser Funktion folgt er auf Franz Dinhobl von der EVN Ag. Bei der ÖVGW war Haselauer, der nach als Abschluss seines Maschinenbaustudiums an der TU Wien in die damalige OÖ. Ferngas eintrat und über eine langjährige Expertise in den verschiedensten Bereichen der Gaswirtschaft verfügt, bereits als Vizepräsident und Sprecher für den Fachbereich Gas tätig. In seiner neuen Funktion wird er sich weiterhin für den umweltfreundlichen Energieträger Gas einsetzen und dafür, dass die Umstellung auf Grünes Gas wie geplant rasch vorangeht.

"Damit die Energiewende gelingt, braucht es alle in Österreich vorhandenen Potenziale an grüner Energie, denn kein erneuerbarer Energieträger allein kann die benötigte Energiemengen erzeugen. Grünes Gas bringt alle Voraussetzungen mit, um diese Herausforderungen zu bewältigen", so Haselauer. Ein besonders wichtiger Punkt ist für ihn auch die Nutzung der bestehenden Infrastruktur und Kundenanlagen für Grünes Gas: "Davon profitieren das Klima, die Natur und zugleich die Verbraucher, die ihre bestehenden Gasgeräte weiterhin nützen können. Die ÖVGW sorgt hier durch die Schaffung eines technischen Ordnungsrahmens und die Klärung technischer Fragestellungen die Voraussetzungen für eine sichere und klimaneutrale Gasversorgung."

EU-Trinkwasser-Richtlinie

Ing. Wolfgang Nöstlinger, MSc MBA, wird als neu gewählter Vizepräsident die ÖVGW als Sprecher des Wasserfachs nach außen vertreten. Nöstlinger absolvierte die HTL für Maschinenbau in Wels und studierte Innovationsmanagement an der JKU Linz. Seit 2015 ist er technischer Vorstandsdirektor der eww AG (ehem. Elektrizitätswerk Wels AG), für die er seit 2004 in den Bereichen Gas, Wasser und Wärme tätig ist. In der ÖVGW wirkt er seit 2007 in zahlreichen Gremien in den Bereichen Gas und Wasser aktiv mit.

"Die nächsten Jahre bringen viel Neues für die österreichische Trinkwasserversorgung. Besonders wird uns die Umsetzung der aktuellen EU-Trinkwasser-Richtlinie in nationales Recht, der zukünftige Grundwasserschutz in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft – Stichwort EuGH-Urteil und notwendige Anpassungen des Aktionsprogramms Nitrat – und der neue nationale Gewässerbewirtschaftungsplan beschäftigen", so Nöstlinger über die bevorstehenden Arbeitsschwerpnhkte. In Zusammenhang mit dem voranschreitenden Klimawandel, der die heimische Trinkwasserversorgung vor große Herausforderungen stellt, weist Nöstlinger auf die gesamtwirtschaftliche Bedeutung einer gesicherten Trinkwasserversorgung hin: "Um die Versorgung der Bevölkerung mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser zu gewährleisten, braucht es auch nachhaltige Investitionen in der Siedlungswasserwirtschaft. Diese wirken auch gleichzeitig als Konjunkturmotor in den Regionen, was in der aktuellen Situation besonders wichtig ist."