Toilettenforscher ist ja eine durchaus spannende Berufswahl. Wie sind Sie dazu gekommen?
Bereits als Kind war ich sehr interessiert am Sanitär- und Installateurs-Bereich. Schließlich habe ich aber Maschinenbau studiert und bin dann über die Umwelttechnik wieder zurück zu Sanitär- und Trinkwasseranlagen gekommen und nun forsche ich seit 24 Jahren in diesem Bereich. Ich bin ein neugieriger Mensch und forsche auch in meiner Freizeit gerne. Nichts macht mir mehr Spaß als die Sanitärtechnik.
Woran arbeiten Sie in ihrer Forschung?
Ich beschäftige mich vor allem mit Wassereinsparungen bei Toiletten. Die Keramik sollte zugleich hygienisch sein, aber auch wenig Wasser benötigen. Dies gestaltet sich leider sehr schwierig, da die Leitungen von und zu den Spülkästen meist einen relativ großen Durchmesser haben und es deshalb viel Wasser benötigt, damit das Wasser inklusive Hinterlassenschaften nicht stagniert. Kommt dauerhaft zu wenig Wasser, verstopfen die Abwasserleitungen. Das selbe Problem zeigt sich auch bei modernen Duschen: Die Duschköpfe sparen zwar Wasser, gleichzeitig werden die Abwasserleitungen aber nicht mehr genug gereinigt. Früher wurde nur einmal wöchentlich gebadet, wodurch die Leitungen mit einer großen Wassermenge durchgespült wurden. Das fehlt heute.
Gibt es auch Probleme im Design?
Ja, allerdings. Neben den Einsparungen an Wasser ist - vor allem bei Toiletten - auch das Design wichtig. Der Verbraucher möchte keine Toilette benutzen, bei der er während des Geschäfts ständig Rückspritzer aus der Klomuschel spürt. Deshalb testen wir verschiedene Designs, doch leider nimmt die Industrie darauf nur wenig Rücksicht.
Was sollte die Industrie beachten?
Die Industrie kann an meiner Forschung sehen, welchen Bedarf an Toiletten es gerade gibt. Design und Technik müssen aneinander angepasst werden. Man kann keinen Spülkasten mit nur drei Litern Fassungsvermögen installieren, wenn die Toilette und die Rohre nicht dafür ausgelegt sind. Um das optimale WC zu herzustellen, müssen verschiedene Spülkästen mit unterschiedlichen Klobecken getestet werden. Dies kann dann zu hunderten von Tests führen, was sich die Industrie oft nicht leisten will. Dabei lohnt sich der Aufwand, da man dann mit dem perfekten Produkt werben kann. Da trennt sich dann am Markt die Spreu vom Weizen.
Welche Erfolge können Sie bisher verzeichnen?
Vor allem in den USA sind wir sehr erfolgreich, da die Industrie dort gerne in unsere Tests investiert. Wir sind dort mit einigen Unternehmern in Kontakt, die auch ernsthaftes Interesse an einer optimierten Toilette haben. Ich hoffe, dass sich dieses Interesse auch bald in Österreich und Deutschland zeigt.