Do's and dont's : So vermeiden Sie Infektionen auf öffentlichen Toiletten

Der Besuch einer öffentlichen Toilette ist meist ein Zwiespalt zwischen Notdurft und Ekel. Es ist gut, dass die WCs da sind und doch ist die Angst vor Keimen stets präsent. Gefährlich sind vor allem sogenannte Noroviren, die eine Magen-Darm-Grippe auslösen können. Auch Grippe-Viren können über den Toilettengang übertragen werden. Um sich vor Infektionen zu schützen, reicht es, einige wenige Regeln zu beachten.

Nicht jede Toiletten-Kabine wird gleich oft benutzt. Das beweist eine Untersuchung des kalifornischen Psychologen Nicholas Christenfeld. Er beobachtete 1995 über zehn Wochen hinweg den Verbrauch des Toilettenpapiers in einzelnen Kabinen einer öffentlichen Toilette. Der Forscher kam zu dem Ergebnis, das vor allem die mittleren Kabinen genutzt werden. Nur 40 Prozent der Klobesucher nutzten die jeweils äußeren Kabinen. Die Toiletten an den Außenseiten müssen deshalb nicht zwangsläufig sauberer sein, sie werden aber meist weniger frequentiert.

Bei der Reinigung kann man zumindest etwas nachhelfen. Sind antibakterielle Hygienetücher vorhanden, sollten diese genutzt werden, um die Klobrille zu reinigen. Der Sitz wird gerne auch mit normalem Toilettenpapier abgewischt oder ausgekleidet. Das ist jedoch weniger empfehlenswert, da das Toilettenpapier Keime beinhalten kann, die beim Spülen in die Luft gelangen.

Aus Angst vor Infektionen vermeiden vor allem Frauen, die Klobrille zu berühren. Um sich zu infizieren, müssten die Bakterien jedoch mit der Schleimhaut oder Schnittwunden in Berührung kommen, was bei einem normalen Toilettengang nicht der Fall ist. Das Hocken über dem Sitz ist nicht nur überflüssig, sondern kann auch gesundheitliche Folgen mit sich bringen: In der Hocke kann der Beckenboden nicht richtig entspannt und dadurch die Blase nicht vollkommen entleert werden. Das begünstigt Harnwegsinfektionen.

Um möglichst wenige Keime durch die Luft zu wirbeln, sollte der Klodeckel vor dem Spülen geschlossen werden. Das Problem hierbei: In vielen öffentlichen Toiletten ist kein Deckel vorhanden, wodurch sich die Keime ungestört verbreiten können.

So offensichtlich es auch klingt, ist gründliches Händewaschen immer noch die beste Möglichkeit, sich vor Keimen und Bakterien zu schützen. Nach dem Toilettenbesuch sollten die Hände deshalb mindestens 30 Sekunden lange mit Wasser und Seife gewaschen werden. Danach sollten die Handflächen, Handrücken und Fingerspitzen gründlich abgetrocknet werden.

Der anspruchsvollste Part folgt jedoch nach dem Händewaschen: Das Öffnen der Tür. Die Türklinke kann ebenfalls mit Viren belastet sein. Wenn sich ein Besucher die Hände nicht wäscht oder vor dem Verlassen des Raums noch kurz in die Hand hustet, werden die Bakterien an die Türklinke weitergegeben. Der nächste Gast nimmt die Viren dann mit dem Öffnen der Tür auf. Verfügt man über akrobatische Fähigkeiten kann die Tür mit Ellbogen, Schulter oder Hüfte geöffnet werden. Ungelenkigeren Personen verschafft ein Papierhandtuch Abhilfe.