Vor mittlerweile vier Jahren war die Melanie Grüner auf der Suche nach einer Stelle, an der sie ihre Abschlussarbeit für den Master verfassen konnte. Damals beschäftigte sich die studierte Verfahrenstechnikerin mit der Akustik in Seminarräumen. Dass sie nur wenige Monate später Soundexpertin bei Hansgrohe sein würde, ahnte sie damals nicht.
TGA: Wie sind Sie zu Ihrem heutigen Job gekommen?
Grüner: Das war ziemlich ungeplant. Ich habe mich bei Hansgrohe beworben, um dort meine Masterarbeit zu machen. Glücklicherweise wurde ich angenommen und arbeitete dort im Bereich Forschung und Entwicklung. Ich erzählte dort von meinem vorherigen Projekt, das sich mit der Akustik in Seminarräumen beschäftigte. Dadurch sind wir auf die Akustik von Badezimmern zu sprechen gekommen und haben sozusagen gemeinsam meinen heutigen Arbeitsplatz geschaffen.
Warum ist es denn überhaupt wichtig, wie Wasser klingt?
Mittlerweile ist das Bad nicht mehr bloß ein Raum, in dem die Körperhygiene stattfindet. Es wird viel mehr als Rückzugsort genutzt, an dem die Anspannungen des Tages abgespült werden. Damit das gelingt, braucht es hochwertige Produkte, die auch so klingen. Eine Brause um drei Euro, die ordentlich scheppert, wird wohl kaum für Entspannung sorgen. Produkte müssen nicht nur gut funktionieren und schön designed sein, sondern auch schön klingen.
Wie testen Sie die Produkte und ihre Geräusche?
Dafür gibt es in unserem Labor einen Luftschallprüfstand, der, ähnlich wie ein Tonstudio, ein schalltoter Raum ist. Die Wände sind mit dicken Absorbern verkleidet, damit absolut keine Außengeräusche eindringen können. In diesem Raum gibt es dann eine Installationsmöglichkeit für die Produkte. Die werden möglichst schwingungsarm und deshalb meist frei hängend angebracht. Es werden fast alle Produkte, also Küchenmischer, Kopfbrausen und auch Aufputzarmaturen, getestet. Während des Tests läuft aus den Produkten wie auch im alltäglichen Gebrauch Wasser, das von einer Duschwanne aufgefangen wird. Auch die Duschwanne ist in eine Absorberbox gehüllt, damit die Auffanggeräusche nicht in die Auswertung miteinfließen.