Wenn Trinkwasser lebensgefährlich wird : Wie ein Chip im Kampf gegen Legionellen helfen soll

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Bricht die Legionärskrankheit aus, muss schnellstmöglich reagiert werden, um die Quelle schnell ausfindig zu machen und weitere Infektionen zu verhindern. Bisher kann es jedoch mehrere Tage dauern, bis eine genaue Analyse vorliegt. Deshalb hat ein Forschungsteam der Technischen Universität München nun einen Schnelltest entwickelt, der innerhalb von 35 Minuten ein Ergebnis liefert.

Legionellen sind stäbchenförmige Bakterien, die beim Menschen eine lebensgefährliche Lungenentzündung auslösen können. Sie entstehen vor allem dort, wo warmes Wasser stagniert. Über Kühltürme, Verdunstungs-Rückkühlanlagen und Warmwassersysteme können sie in die Luft gelangen. Die gefährlichste Spezies unter den knapp 50 Legionellen-Arten ist Legionella pneumophila. Sie ist für 80 Prozent aller Erkrankungen in Zusammenhang mit Legionellen verantwortlich. Kommt es zu einem Ausbruch, muss schnellstmöglich die Quelle der Keime identifiziert werden, um weitere Infektionen zu verhindern.

Beim Menschen können die Legionellen bereits mit einem Schnelltest festgestellt werden. „Leider ist dieser Schnelltest nur ein erster Hinweis und für den Nachweis im Wasser technischer Anlagen nicht geeignet“, erklärt Michael Seidel, Leiter der Forschungsgruppe am Lehrstuhl für Analytische Chemie und Wasserchemie der TU München. Deshalb entwickelten die Forscher nun den Mess-Chip, der nicht nur den gefährlichen Erreger Legionella pneumophila nachweisen kann sondern auch zeigt, welcher der rund 20 Subtypen vorliegt.

Schnell, kostengünstig und vielseitig

Der folienbasierte Mess-Chip nutzt die Mikroarray-Analyseplattform MCR des Münchner Labor-Experten GWK. Mithilfe von 20 verschiedenen Antikörpern liefert das System eine vollständige Analyse innerhalb von 34 Minuten. „Im Vergleich zu bisherigen Messungen, liefert die neue Methode nicht nur einen riesigen Geschwindigkeitsvorteil sondern ist auch noch so billig, sodass wir den Chip zum Einmalgebrauch einsetzen können“, so Seidel.

Das System kann sowohl in der Umwelthygiene als auch in der klinischen Diagnostik angewandt werden. In Kombination mit einem weiteren, DNA-basierten Verfahren kann das System sogar zwischen abgestorbenen und lebenden Legionella-Erregern unterscheiden. Damit ist es möglich, auch den Erfolg von Desinfektionsmaßnahmen zu überwachen.

https://youtu.be/5DsrhjsWyiQ

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