Brandschutz : Wie eine Brandausbreitung in Industriebetrieben verhindert werden kann
Für den Transport und die Lagerung flüssiger Stoffe werden häufig sogenannte Intermediate Bulk Containers (IBC) verwendet. Dabei handelt es sich meistens um große, quaderförmige Kunststoffbehälter mit einer Grundfläche von etwa einem Quadratmeter und 1.000 Liter Füllkapazität. Bei der Lagerung von flüssigen Gefahrstoffen sind hierbei strengste Rahmenbedingungen zu beachten und eine Vielzahl von Vorschriften einzuhalten, um jegliche Gefahr für die Umwelt und die Mitarbeiter des Betriebes auf ein Minimum zu reduzieren. Zu diesen Vorschriften zählt auch die Nutzung einer Auffangwanne, die im Falle eines Lecks die gesamte Flüssigkeit aus dem IBC aufnehmen und dadurch weiteren Schaden abwenden soll.
Beim Brand ist mehr gefordert als eine reine Auffangwanne
Michael Harnack, Leiter des Competence Centers Feuerlöscher bei Minimax Mobile Services, weiß aus firmeneigenen Tests: „Ein Kunststoff-IBC schmilzt bei einem Brand in weniger als einer Minute. Die brennbare Flüssigkeit tritt dann aus, fängt unmittelbar Feuer und entzündet die gesamte benetzte Fläche“. So kann ein Brand in einem Lager mit Kunststoff-IBCs innerhalb weniger Minuten zur Freisetzung und zum Brand des gesamten Flüssigkeitsbestandes führen. Genau so geschehen in einem Reinigungsbetrieb für Chemieindustrie in Niedersachsen. Dort breitete sich das Feuer auf rund 250 mit Ölresten gefüllte Kunststoff-IBCs aus und brannte in voller Ausdehnung. Trotz des massiven Löschangriffs durch mehrere Ortsfeuerwehren brannten alle Behälter komplett aus; angrenzende Gebäude wurden beschädigt.
Selbst bei größter Umsicht, umfangreichen Sicherheitsvorschriften und den geforderten Brandschutzvorkehrungen können sich in Lagern mit Kunststoff-IBCs, die brennbare Flüssigkeiten enthalten, Großbrände ereignen. Bisher hat sich kein Produkt auf dem Markt durchsetzen können, welches in der Lage war, das Feuer eines in Brand geratenen Kunststoffcontainers von benachbarten IBCs oder anderem Lagergut abzuschirmen und die Flammen einzudämmen. Michael Harnack erklärt: „Genau für diesen Einsatzbereich hat Minimax Mobile Services eine Brandschutzwanne entwickelt, die BWCon 1.400. Sie ist weit mehr als eine herkömmliche Auffangwanne: Die Brandschutzwanne ist zusätzlich mit hohen Seitenwänden aus verzinktem Stahl umgeben, die sowohl eine Beschädigung von außen als auch die unkontrollierte Ausbreitung eines Flüssigkeitsbrandes aus dem IBC verhindern. Das schützt im Brandfall nicht nur benachbartes Lagergut, sondern ebenso Personen, die sich in der Umgebung aufhalten.“ Das Produktvideo zeigt den Ablauf im Brandfall: Bei der Brandentstehung an dem IBC schmilzt dieser und lässt die brennbare bzw. bereits brennende Flüssigkeit austreten. Diese läuft durch die integrierte Flammensperre – eine Filtermatte aus Edelstahlgestrick – in die Brandschutzwanne. Dadurch wird dem Brand an dem IBC der überwiegende Teil der brennbaren Flüssigkeit entzogen und durch die Flammensperre abgeschirmt. Der Brand kann anschließend leicht gelöscht werden, zum Beispiel mit einem Feuerlöscher.
Die Minimax-Brandschutzwanne fasst nicht nur den Inhalt des IBCs. Wird sie beispielsweise in einer Halle eingesetzt und eine Sprinkleranlage durch die Brandentwicklung ausgelöst, können neben den 1.000 Litern brennbarer Flüssigkeit aus dem IBC weitere 400 Liter Löschwasser aufgenommen werden, ohne dass die Brandschutzwanne überläuft. Das entspricht der Menge, die durch eine Sprinkleranlage während einer rund 20-minütigen Löschdauer in die Brandschutzwanne eingebracht wird.
Bei der Lagerung des IBCs in der Brandschutzwanne bleiben die Abfüll- und Dosiermöglichkeiten am IBC einsetzbar. Der IBC ist an der Rückwand positioniert, so dass zur Vorderseite ein Abstand von 60 cm gewahrt bleibt. Dieser Abstand erlaubt, die vordere Spritzschutzwand deutlich niedriger auszuführen. Außerdem kann die niedrige Spritzschutzwand zum Beladen und Entladen der Brandschutzwanne einfach heruntergeklappt werden.
Richtiger Einsatzbereich
Die Minimax-Brandschutzwanne BWCon 1.400 wird überall dort eingesetzt, wo IBCs mit einem Volumen von maximal 1.000 Litern brennbarer Flüssigkeit zu lagern sind. Einsatzbereiche sind vornehmlich Fertigungsstätten, in denen flüssige, brennbare Ausgangsstoffe, Vorprodukte oder Reinigungsmittel in IBCs im Produktionsprozess benötigt werden, wie zum Beispiel in der chemischen und pharmazeutischen Industrie, in der Lebensmittelproduktion oder in Druckereien. In Druckbetrieben beispielsweise werden brennbare Lösungsmittel und Waschmittel in IBCs direkt im Produktionsbereich deponiert. Gerät hier ein Container in Brand, ist der Übergriff auf andere Gefahrstoffe wie Druckfarben und Lacke sowie auf große Papiermengen und letztendlich auf die teuren Druckmaschinen meist vorprogrammiert. Solch ein Übergriff kann durch die Brandschutzwanne verhindert werden, wodurch hoher Schaden abgewendet und ein Stillstand der Produktion vermieden werden kann. Wegen der bevorzugten Nutzung in Produktionshallen ist die Brandschutzwanne so konzipiert, dass sie einfach beladen werden kann. Sie ist mit Palettenrollschienen ausgestattet, auf die der IBC mittels eines Gabelstaplers aufgesetzt und dann von Hand bis an den Endanschlag geschoben werden kann. Einsatz findet die Brandschutzwanne ebenso in der Mineral- und Petrochemie, Reifenherstellung, Gummiverarbeitung, Galvanikindustrie, Leichtmetallverarbeitung, holzverarbeitenden Industrie sowie in der Textil- und Logistikindustrie.