Building Information Modeling : Docu Tools: „BIM ist nicht für alle optimal"

Docu tools
© Philipp H Schuster

Digitales Baumanagement kann gerade in wirtschaftlich herausfordernden Phasen Zeit und Geld sparen, doch nicht jede Lösung macht überall Sinn, wie CEO Maximillan Allmayer-Beck und CTO Alexander Partsch von Docu Tools ausführen. Building Information Modeling, kurz BIM, bezeichnen die beiden Spezialisten als sinnvolle Technologie, die das kollaborative Arbeit bei Bauprojekten allerdings auch erschweren kann, wie sie erklären: „Aus unserer Perspektive ist BIM nicht für alle optimal und wird deshalb Schwierigkeiten haben, sich langfristig durchzusetzen”, so Allmayer-Beck.

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CEO Maximillan Allmayer-Beck (links) und CTO Alexander Partsch (rechts) von Docu Tools
CEO Maximillan Allmayer-Beck (links) und CTO Alexander Partsch (rechts) von Docu Tools - © Philipp Schuster
Aus unserer Perspektive ist BIM nicht für alle optimal und wird deshalb Schwierigkeiten haben, sich langfristig durchzusetzen.
Maximilian Allmayer-Beck

2D versus 3D

„Nach intensiver Prüfung und einem Testversuch mit BIM auf der Baustelle im Jahr 2021 haben wir bei docu tools beschlossen, keine direkte Integration von 3D-Modellen in unser System vorzunehmen“, berichtet Partsch. Diese Entscheidung basiere auf mehreren Faktoren, einer davon ist das Nutzer*innenbedürfnis: „Die Nutzer*innen möchten hauptsächlich Informationen aus dem Modell abrufen, was durch zahlreiche vorhandene Viewer-Tools, teilweise sogar kostenlos, bereits gut abgedeckt wird." Man wolle eine mögliche Integration und Verlinkungen in Zukunft jedoch in Betracht ziehen.

Der Hauptnutzen der digitalen Plattform Docu Tools liegt darin, Daten direkt auf einem 2D-Plan zu verorten, ähnlich der Navigation in Google Maps. Das kann die Kommunikation auf der Baustelle vereinfachen. „Ein komplexes 3D-Modell würde in unserem spezifischen Anwendungsfall keinen wesentlichen Mehrwert bieten und könnte sogar die Grundfunktionalität beeinträchtigen“, so der CTO. Zudem habe sich die Handhabung der 3D-Viewer im BIM auf Smartphones als schwierig erwiese, auch die fehlende Offline-Funktion wird als Nachteil genannt.

Nicht zuletzt ist der Einsatz von BIM auch eine Kostenfrage: „Die Implementierung und Wartung eines 3D-Viewers, sei es eine Autodesk Cloud-Lösung oder eine Eigenentwicklung, würde die Kosten unseres Produktes erheblich steigern. Wir möchten unseren Kund*innen ein wirtschaftlich attraktives Tool bieten, ohne Qualitätseinbußen in anderen Bereichen”, betont Allmayer-Beck. Weil BIM darüber hinaus bei vielen Unternehmen nicht in vollem Umfang eingesetzt werde, habe sich das Team von Docu Tools gegen die Integration von BIM in die eigene Software entschieden.

„Wir möchten unsere Software so einfach und verständlich wie möglich halten und grundlegende Features, die vielleicht keine bahnbrechende Innovation sind, auf der Baustelle aber von hoher Relevanz, bis ins kleinste Detail optimieren”, begründet Partsch diesen Schritt abschließend.