Dezentral und vernetzt : Wärmepumpen-Lösung für den großvolumigen Wohnbau

Rendering eines Mehrparteinhauses inklusive der Strömungen von und zur Wärmepumpe.
© Vaillant

Eine speziell für den großvolumigen Wohnbau optimierte Mini-Wärmepumpe wird jetzt von Vaillant auf den Markt gebracht: Die 3 kW Sole-Wasser-Wärmepumpe geoTHERM mini ist vor allem in punkto Einsatzbereich eine Innovation. "Die neue Wärmpumpe eignet sich bestens für Neubau und Sanierung von Mehrparteienhäusern. Sie ist äußerst platzsparend, wird wie eine Kombitherme an der Wand montiert und kann an eine herkömmliche Steckdose angesteckt werden," erklärt Richard Poltrum, Produktmarketer der Vaillant Group Austria. Das bringt niedrige Investitionskosten, geringen Platzbedarf, reduzierten Installations- und Wartungsaufwand sowie hohe Flexiblilität bei der Kombination mit primären Wärmequellen. Das bringt energiepolitisch einige Vorteile, die auch Prof. (FH) Dr. Christian Heschl von der FH Burgenland bestätigt: "Dezentrale und intelligent vernetzte Wärmepumpensysteme liefern die notwendigen Flexibilitätsoptionen, um regenerative Energiesysteme noch effizienter integrieren zu können. In diesem Zusammenhang sind gerade Mini-Wärmepumpen für den Wohnbau besonders interessant. Mit ihnen können innovative Gesamtsystemlösungen verwirklicht und wertvolle Beiträge zum Klimaschutz erzielt werden."

Boden, Luft, Wasser und Abwärme

Als primäre Wärmequelle können die bekannten Formen von Umgebungswärme genutzt werden, wie etwa Luft, Tiefensonden, Wasserbrunnen und Flächenkollektoren aller Art. Daneben ist die neue Wärmepumpe auch für bisher eher untypische Wärmequellen wie Niedertemperatur-Fernwärme oder Abwärme geeignet. Damit eröffnet die geoTHERM 3 kW Systemlösung neben Hybrid-Lösungen die bisher nicht gegebene Möglichkeit, auch bei bestehenden Wohnungen erneuerbare Energieträger in Bestandsgebäuden einzusetzen. Die Modernisierung kann somit auch stufenweise, also Schritt-für-Schritt und mit zeitlichem Abstand erfolgen. "Bei einem Systemwechsel im Altbestand empfiehlt sich aber jedenfalls ein Gesamtkonzept, das wesentliche Faktoren wie Energiebedarf und thermische Sanierung, vorhandene bzw. notwendige Heizflächen sowie den individuellen Warmwasserkomfort berücksichtigt. Hier bietetV aillant gerne Planungsunterstützung an", sagt Stefan Pausweg, Leitung Beratung Vaillant Neuanlagen.

Dezentralität und Passivkühlung

Das Prinzip der neuartigen Systemlösung ist einfach, aber wirkungsvoll: Im ersten Schritt wird das Heizwasser von der primären Wärmepumpe mit einer der Quellen – etwa Luft, Sole oder Grundwasser – auf eine Vorlauftemperatur von ca. 20°C gebracht. In der jeweiligen Wohnung übernimmt die geräuscharme geoTHERM 3kW die zweite Erwärmung auf jene Temperatur, die erforderlich ist, um dem individuellen Komfort der Nutzer gerecht zu werden. "Da es nicht mehr nötig ist, Brauch-Warmwasser über weite Strecken durch das Gebäude zu führen, verringern sich die Energieverluste je nach gewähltem Installationssystem um bis zu 70 Prozent und man findet auch mit einer geringeren Isolierstärke das Auslangen", führt Poltrum weiter aus.In der warmen Jahreszeit könne das System zudem zur effizienten Passivkühlung eingesetzt werden, indem die Wärme aus dem Gebäude an die regenerative Energiequelle abgegeben wird.

Geringer Platzbedarf im Außenbereich

In Kombination mit der Wärmequelle Luft sorgt der Luft-Wärmetauscher aroCOLLECT im Außenbereich, neben dem Haus oder auf dem Dach als zentraler Wärmeerzeuger für Effizienz. Mit einer Fläche von 1200x785x1260 mm ist diese Außeneinheit nicht nur kompakt, sondern auch besonders leise ((<30dB(A)) und eignet sich daher auch für dichtverbaute Gebiete. Mit einer Luft-Außeneinheit, beispielsweise der Vaillant flexoTHERM mit einer Heizleistung von 17,4 kW, können in Kombination mit der in den Wohnungen eingebauten geoTHERMmini Wärmepumpe bis zu 15 Wohneinheiten versorgt werden.

Trinkwasserhygiene mit geringem Aufwand

Da die Warmwasserbereitung von der geoTHERM 3kW direkt vor Ort übernommen wird, führt lediglich eine Trinkwasserleitung anstelle der bei zentralen Systemen zusätzlich nötigen Warmwasser- und Zirkulationsleitung in die jeweilige Wohneinheit. "Da die Warmwasserleitungen nur innerhalb der Wohnung verlegt werden müssen, führt dies insgesamt zu deutlich weniger Verrohrungsaufwand sowie geringerem Platzbedarf im Steigschacht", erklärt Poltrum. Der Produktmarketer verweist auch auf die hygienetechnischen Vorteile: "Durch den Wegfall der zentralen Warmwasserbereitung braucht es keine hohen Zirkulationstemperaturen, um den Legionellenschutz – Stichwort ÖNORM B5021 bzw. B5019 – optimal zu erfüllen. Der Energieaufwand wird damit im Vergleich zu herkömmlichen Anlagen noch einmal um bis zu 70 Prozent reduziert." Für den individuellen Warmwasserkomfort empfiehlt er eine Kombination mit einem passenden Warmwasserpeicher, wie etwa dem Vaillant uniTOWER oder mit einem Speicher der uniSTOR VIH R Reihe von 120 bis zu 200 Litern Volumen.