TGA in der Sanierung : Wohlfühlklima für die größte Therme der Welt

Durch eine eigens gefertigte Trichtereinrichtung wurden die Geräte ins Kuppeldach der Therme eingebracht.
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Mit 35 Saunen und Dampfbädern, 34 Pools und Wasserbecken, 27 Rutschen mit insgesamt 2.700 Rutschenmetern und rund 5.000 Besuchern pro Tag ist die Therme im oberbayerischen Erding die größte der Welt. 1999 eröffnet, nutzte das bayerische „Südseeparadies“ die pandemiebedingte Pause 2021 für eine Sanierung. Für die oberbayerische Therme entwickelte AL-KO Air Technology eine kundenindividuelle Lösung. Ein maßgeschneidertes System auf Basis des AT4-F Baukastens sorgt nun für Wohlfühlklima, Hygiene und eine optimierte Energieeffizienz in den Bade-, Sauna- und Wellnessbereichen.

Die Klimatisierung von Thermalbädern ist eine anspruchsvolle Aufgabe für die Klima- und Lufttechnologie. Ein Wohlfühlklima für die Gäste und höchste Hygienestandards sind zu schaffen – und das für Bereiche mit verschiedenen Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten und unter der übergreifenden Prämisse eines energieeffizienten Betriebs. „Die unterschiedlichen Bade-, Sauna- und Wellnessbereiche und ihre jeweiligen klimatischen Anforderungen detailliert zu betrachten, war essenziell“, erklärt Günther Wutzl, Leiter des Produktmanagements bei AL-KO Air Technology.

Nach Baukastensystem

Die Therme entschied sich für das kundenindividuell ausgelegte Baukastensystem der AT4-F Baureihe. Das AT4-F Gehäuse erfüllt strengste Maßstäbe bei Wärmeenergieeffizienz, Hygiene und Korrosionsschutz. Innen- und Außenschale sind voneinander entkoppelt, der Innenraum mit abgedichteten Fugen ist glatt und die Gummidichtungen überlappen sich. Alle Verkleidungspaneele sind kältebrückenfrei und mit nicht brennbarer Mineralwolle isoliert. Durch diese Bauweise erreicht das AT4-F Gehäuse die Energieeffizienzklasse A.

Eine weitere Stärke der Baureihe sind die Möglichkeiten zur kundenspezifischen Auslegung. Dafür vertraut AL-KO entweder auf eigene Produkte oder auf zertifizierte Hersteller. Die Therme Erding entschied sich für hocheffiziente Ventilatoren und Motoren, um eine Luftmenge von 167.500 m3 pro Stunde austauschen zu können. Das Wärmerückgewinnungssystem nutzt dabei die feuchte Abluft und führt sie als wohlig temperierte und gefilterte Zuluft zurück in die Thermen-Bereiche.

Digitale Beratungs-Tools

In der Beratungs- und Planungsphase wurden digitalen Tools, der Gerätekonfigurator AL-KO AIRCLOUD und die AL-KO Life-Cycle-Costs (LCC) Berechnung genutzt. „Damit lassen sich Anschaffungs-, Wartungs- und Betriebskosten im Vorfeld exakt berechnen“, erklärt Wutzl.

Die Lieferung der raumlufttechnischen Anlage war schlussendlich noch eine logistische Herausforderung: Mit einem Helikopter wurden die Geräte an einem 30 Meter langen Seil hängend über eine eigens gefertigte Trichtereinrichtung aus der Luft in die Kuppel der Therme eingebracht. Der Helikopterpilot und das Bodenteam leisteten Präzisionsarbeit, um die empfindlichen Geräte an die richtigen Stellen zu transportieren.