Nachbericht und Fotostrecke : Zehn Jahre Technik im Krankenhaus Tagung

Das Thema Dekarbonisierung treibt den gesamten Gebäudesektor um – ein besonders nuanciertes Einsatzgebiet sind dabei Krankenhäuser. Dort treffen Nachhaltigkeits- und Energieeffizienz-Ansprüche auf ein Muss an Patient*innen- und Versorgungssicherheit, strikte Hygieneanforderungen und weitläufige Gebäudetechnik. Nichtsdestotrotz muss der Betrieb der 264 Krankenanstalten, die es in Österreich aktuell gibt, klimafreundlicher werden.

Wie das gelingen kann, welche gesundheitlichen Auswirkungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel stehen, sowie Beispiele direkt aus der Praxis, wurde den insgesamt 140 Teilnehmer*innen der Jubiläumsausgabe in Expert*innenvorträgen nähergebracht. Die Kulisse des Apothekertrakts im Schloss Schönbrunn, eine begleitende Fachausstellung und Networking-Möglichkeiten rundeten das Event ab.

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Der Weg zur Trendwende

Wie bereits gewohnt, führte Martin Krammer, Präsident des ÖVKT, versiert durch das Tagungsprogramm der Technik im Krankenhaus. „Gesundheitseinrichtungen unterliegen einem ständigen Innovationswandel und Erneuerungsdruck", zeichnete er ein Bild der aktuellen Lage. Krammer betonte auch, dass die Themen Klimaneutralität auf der einen Seite und energieautarke Gesundheitseinrichtungen, die sich auf zunehmende Wetterextreme und weiter gesellschaftliche Veränderungen einstellen müssen, auf der anderen Seite, in Einklang zu bringen seien.

Den Vormittag eröffnete Stefan Sattler, Referatsleiter für Erneuerbare Energie & innovative Energielösungen bei der Stadt Wien, mit einem Vortrag zur geplanten Wiener Klimaneutralität bis 2040. Dem TGA war es zudem eine besondere Freude, Hans-Peter Hutter als Vortragenden begrüßen zu dürfen. Der aus den Medien bekannte Hygieniker und Mikrobiologe ist seit 2015 Oberarzt sowie stellvertretender Leiter der Abteilung für Umwelthygiene und Umweltmedizin an der MedUni Wien. Hutter legte dem Fachpublikum die Gesundheitsrisiken der Klimakrise dar. Anschließend sprach Lars-Peter Kamolz, Vorstand der Grazer Universitätsklinik für Chirurgie, über das Krankenhaus der Zukunft. „Der Gesundheitssektor trägt seinerseits zum Klimawandel bei, wobei Krankenhäuser als Impulsgeber für Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle spielen", so Kamolz. Anschließend behandelten Christoph Pöschko und Vira Trappel, Siemens Österreich, die digitale Transformation in der Gebäudetechnik.

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Herzwig Wetzlinger vom Wiener Gesundheitsverbund modellierte anhand der Modernisierungsoffensive für den WIGEV, wie der Weg zur Klimaneutralität konkrete aussehen könnte. Ein weiteres Praxisbeispiel präsentierten Julia Gram und Christoph Lugmeyer, Universität Wien, anhand der Wiener Universität, die ebenfalls bis 2030 klimaneutral operieren möchte. Peter Arens, Schell, führe in einem Impulsvortrag aus, wie Trinkwasserhygiene trotz Wasser- und Energiesparen gewahrt werden kann. Über die energetische Sanierung bei Warmwasser sprach Nikolaus Lorbeer von Georg Fischer.


Den Nachmittagsblock begann Kurt Brandl, VAMED, mit einer Analyse zur energetischen Trendwende im AKH Wien. „In den nächsten zwei Jahren haben AKH und VKMB das gemeinschaftliche Ziel, PV-Anlagen mit einer elektrischen Leistung von mehr als 500kWp auf den dächern des AKH zu installieren und in die Haustechnik des AKH zu integrieren", erklärte Brandl. Zum Thema der zukunftsorientierten und kundenspezifischen BIM-Planung als Basis der digitalen Betriebsführung sprachen Florian Friedrich und Alexander Bauer von der VAMED. Die Vorteile eines Filterwechsels hob Gyözö Marmarosi, Camfil Austria, hervor. Einen spannenden Abschluss bot Profibergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner mit einem Einblick in ihre spannendsten Erlebnisse auf den Achttausendern.

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