Serielle Gebäudesanierung : Klimaneutralität trifft auf Plattenbau

In VEN Ter Pilotprojekt Stadtroda
© inVENTer GmbH, Löberschütz

Klimaneutralität und alter DDR-Plattenbau ließen sich bisher eher schlecht vereinen. Bis 1990 sind Deutschland jedoch insgesamt mehr als 1,4 Mio. Wohnungen in sogenannter „Plattenbauweise“ entstanden, davon allein in Thüringen über 75.000 Wohnungen.

In der Kleinstadt Stadtroda in Thüringen werden als Pilotprojekt 144 Wohneinheiten unter ökologisch nachhaltigen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten saniert. Im Maßnahmenpaket sind neben einer PV-Anlage, Balkonkraftwerken und einer Anlage zur Grauwasser-Wärmerückgewinnung auch eine dezentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung. Das Großprojekt gilt als Beispiel für die flächendeckende energetischen Sanierung von Bestandsgebäuden und wird mit über 2,4 Mio. Euro vom Land Thüringen gefördert.

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Vorbild für serielle Sanierung

Die Stadtrodaer Wohnungsbaugesellschaft m.b.H. wurde mit der Erarbeitung eines Konzeptes zur ökologisch nachhaltigen und wirtschaftlichen Sanierung eines typischen seriellen Plattenbaus betraut. Die Ergebnisse des Projektes sollen Handlungsempfehlungen bei der flächendeckenden energetischen Sanierung von Plattenbauten in Thüringen und darüber hinaus geben.

Das Sanierungsprojekt schreitet mit großen Schritten voran und soll im Frühjahr 2024 fertiggestellt werden. Kern des Pilotprojektes ist die Installation einer modernen, energieeffizienten Haustechnik – und das Ganze dank der Förderung bei gleichbleibenden Mieten. Neben einer Anlage zur Grauwasserwärmerückgewinnung, Balkonkraftwerken sowie einer PV-Anlage auf dem Dach des Mehrfamilienhauses, wurde auch eine dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung eingebaut.

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Die kontrollierte Wohnraumlüftung nach DIN 1946-6 gewährleistet die Wärmerückgewinnung aus der Abluft und vermeidet Schimmelbildung und damit Schäden an der Gebäudesubstanz. Jede der 144 Wohnungen wird mit dezentralen Lüftungsgeräten iV14-Zero Connect sowie dem Abluftgerät Aventus von inVENTer ausgestattet. Die dezentralen Geräte können mittels Kernlochbohrung in die Außenwand und damit auch im bewohnten Zustand installiert werden.

In VEN Ter Pilotprojekt Stadtroda
© inVENTer GmbH, Löberschütz

Maßnahmen zur energetischen Sanierung im Pilotprojekt Stadtroda

  • Einblasdämmung aus Holzfaser für bessere Wärmedämmung
  • Wärmerückgewinnung aus häuslichen Abwässern
  • 20.000 Liter Grauwassertank zur Reinigung des Wassers über das VertiKKA-System
  • Balkonverglasung
  • Fassadenbegrünung zur Reinigung des Grauwassers
  • Kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung
  • Photovoltaikanlage
  • Einsatz von Elektrotankstellen auf den Parkplätzen
  • Begrünung der Freiflächen