Architektur & Gebäudetechnik : Open House Wien: 55 Vorzeigeprojekte zum Besichtigen

Das Architekturfestival "Open House Wien" lädt dazu ein, 55 spannende Projekte in Wien und Umgebung zu erkunden. Bei freiem Eintritt und ohne Voranmeldung können am 14. und 15. September die Häuser und die Führungen besucht werden. In der heurigen 10. Ausgabe gibt es auch wieder gebäudetechnisch spannende Projekte, wie die folgenden drei Beispiele zeigen.

Das Bürgerhaus in der Penzinger Straße im 14. Bezirk wurde im 18. Jarhundert auf Grundmauern aus dem 15. Jahrhundert errichtet. Der Ausstieg aus Gas, mit dem das Gebäude in den letzten Jahrzehnten beheizt worden war, ist dem Denkmalschutz geschuldet: Die nötige Rauchfangsanierung konnte in der technisch nötigen Form einfach nicht mehr denkmalschutzkonform umgesetzt werden. Also entschloss sich der Eigentümer 2022 zur Umstellung auf eine Zentralheizungsanlage mit Erdwärmepumpe und Tiefensonden. Auch das Dachgeschoß wurde ausgebaut und eine thermische Sanierung des gesamten Komplexes umgesetzt.

Das Gründerzeit-Eckhaus im 15. Bezirk wurde um 1900 erbaut und zwischen 2022 und 2024 umfassend saniert. Neben einer thermischen Sanierung, der Installation von Ladestationen für E-Fahrzeuge, der barrierefreien Erschließung des gesamten Hauses und der PV-Anlage in Form einer Energiegemeinschaft ist hier die Grauwasseranlage besonders bemerkenswert. In der Kauergasse wird auch ein Blick in die Technikräume möglich sein, die der Umsetzung dieses Konzepts dient.

Die Wientalterrassen sind ein preisgekröntes ökologisches Neubau-Wohnprojekt, das innovative Lösungen für verschiedene Wohnbedürfnisse mit einem nachhaltiges Energiekonzept verknüpft. Der Bauträgerwettbewerb rund um die Käthe-Dorsch-Gasse stellt zwei unterschiedlichen Herausforderungen der Zukunft in den Mittelpunkt. Erstens galt es, kostengünstige Wohnmodelle für die wachsende Gruppe der Alleinerziehenden zu entwickeln. Die zweite Anforderung war die Entwicklung eines eigenständigen, nachhaltigen Energiekonzepts.

Ökologische Basis ist die Errichtung auf Basis des Niedrigstenergiehausstandards und die so möglich gewordene, nahezu 100-prozentige Nutzung erneuerbarer Energien. Die Leistbarkeit wurde mit dem Kooperationspartner R.U.S.Z. umgesetzt, die erstmals im geförderten Wohnbau ein Modell "Nutzen statt Kaufen" entwickelt hat und so die Möglichkeiten der Anwendung alternativer Ökonomie im Wohnbau auslotet.