Ikea : „Die Bäume kommen”

Baum, der von einem Kran gehoben wird.
© NIKLAS STADLER

Der neu bepflanzte IKEA Wien Westbahnhof sticht durch sein Gebäudedesign aus der grauen Masse hervor: „Mit der Besonderheit der grünen Gebäudehülle möchten wir uns an die Bedürfnisse der Menschen im urbanen Raum nach nachhaltigen Lösungen anpassen und einen umweltgerechten Beitrag zum Mikroklima im Grätzl leisten. Außerdem sind wir sehr stolz, damit das weltweit erste Greenpass Platinum Zertifikat bekommen zu haben“, so Alpaslan Deliloglu, Country Manager und Chief Sustainability Officer bei Ikea Österreich. „Wir freuen uns, dass die Außenbegrünung des Ikea Wien Westbahnhof mit der Bepflanzung der 160 ausgewählten Bäume nun Schritt für Schritt Form annimmt.“

Ikea erhält Greenpass Zertifikat

Greenpass ist der erste internationale Zertifizierungsstandard für Klimaresilienz. Insgesamt werden dabei sechs urbane Themenfelder mit Fokus auf den Freiraum analysiert, optimiert und bewertet: Klima, Wasser, Luft, Biodiversität, Energie und Kosten. Durch die begrünte Außenfassade erhielt der Ikea Westbahnhof bereits in der Bauphase dieses Zertifikat: denn mit der Hilfe von Greenpass konnte die Infrastruktur für die Begrünung optimal umgesetzt werden. So lässt die Pflanzung der 160 Bäume die Nachbarschaft des Wiener Westbahnhofs um bis zu 1,5°C abkühlen. Ebenfalls will Ikea durch die Tatsache, dass der neue Standort autofrei sein wird, einen positiven und wesentlichen Beitrag zur Klimawandelanpassung leisten.

Neuer „Wald“ im Herzen Wiens

Am Dienstag erfolgte die erste Baumlieferung aus Steyr, wo die Pflanzen nun ein Jahr Zuhause waren. Ursprünglich stammen sie von der deutschen Baumschule Lappen (Nettetal) – die größte Baumschule Europas. Mithilfe von mehreren Kränen konnte mit der Bepflanzung gestartet werden. In insgesamt vier Phasen sollen bis zur ersten Juliwoche alle 160 Bäume und Sträucher sowie die dazugehörigen Bewässerungssysteme ihren finalen Platz finden.

Das Grundelement der Außenhülle des Gebäudes – das sich insgesamt über sieben Stockwerke erstreckt – bilden unterschiedliche Bäume in überdimensionierten Pflanzengefäßen, die an große Blumentöpfe erinnern. Um ein ansprechendes Erscheinungsbild des neuen Einrichtungshauses zu ermöglichen, werden diese Tröge unterschiedlich gruppiert und mit ausgewählten Bäumen und mehrstämmigen Sträuchern ausgestattet. Damit sich die Pflanzen an ihrem neuen Standort klimatisch wohlfühlen und gut gedeihen können, kommen überwiegend heimische Pflanzenarten, wie Schwarzkiefern, Birken, Wildkirschen und Ahorn zum Einsatz. Aber auch zahlreiche typische schwedische Arten finden Einzug auf der Fassade.

Diversität an der Hausfassade [Bild:2]

Aufgrund unterschiedlicher Standortbedingungen verfügen alle vier Fassadenseiten des Ikea Wien Westbahnhof über andere Bäume – so erfordert die schattige Nordfassade beispielsweise andere Pflanzentypen als die sonnige Südseite. Deshalb wird die flächige, vertikale Begrünung an der Nord- und Westfassade direkt am Grid verankert und mit Kletterpflanzen geschmückt. Als zusätzliche Rankhilfe dienen Stahlseile, die mit Ankern an der Fassade befestigt werden.

Um sicherzustellen, dass es den Pflanzen an nichts fehlt, werden alle Tröge am Gebäude über ein automatisches Bewässerungssystem gespeist. Dabei sorgen spezielle Sensoren für den richtigen Zeitpunkt und eine bedarfsorientierte – und somit nachhaltige – Wasserversorgung der Bäume. Zusätzlich dazu passt sich die Bewässerungsdauer mithilfe eines intelligenten Algorithmus an die vegetationstechnischen und saisonalen Bedürfnisse der einzelnen Pflanzen an.

Nicht nur schön

„Durch die Fassadenbegrünung möchten wir bei Ikea das Bewusstsein für gemeinsame, ökologischere Entscheidungen schaffen, die gut für den Menschen und den Planeten sind“, erzählt Adela Beganovic, Construction Project Managerin. „Mit dem umweltgerechten Gebäudekonzept des Ikea Wien Westbahnhof gehen wir als Unternehmen einen wichtigen Schritt in eine nachhaltigere Zukunft.“

Das Pflanzen der Bäume sorgt nicht nur für eine natürliche Beschattung und trägt zur Verbesserung der städtischen Luftqualität bei, sondern fördert auch die Lärmreduktion und begünstigt so die Steigerung der Aufenthalts- und Lebensqualität in Wien. Ursprünglich von den schwedischen Wäldern inspiriert, wird die Fassade sowohl mit heimischen als auch mit schwedischen Gehölzen versehen. Zur umweltfreundlichen Bauökologie tragen unter anderem die Verwendung von ökologischen Werkstoffen, eine Reduktion des Energie- und Wasserverbrauches und die Vermeidung von Abfall bei.