Interview - Fachausschuss "Wasser" : Die Verpackung unseres Lebensmittels Trinkwasser

DI Wilibald Schodorf Fachausschussvorsitzender „Wasser“ des DFLW Berlin

energieweb: Sie halten auf dem Fachkongress einen Vortrag mit dem Titel „Die Verpackung unseres Lebensmittels Trinkwasser“. Welche Themen werden Sie ansprechen?

W. Schodorf: Für die hygienische Sicherheit eines Trinkwassersystems gilt eine generelle Verkehrssicherheitspflicht, das heißt der Gebäudebetreiber muss sicherstellen, dass an jeder Zapfstelle seines gesamten Systems das Wasser ohne Gefährdung getrunken oder verwendet werden kann. Damit die Trinkwasserqualität dauerhaft sichergestellt wird, gehört neben deinem Betriebssicherheitsmanagement das Wissen, wie, wo und wann sich die Qualität verändern kann. Kritische Punkte oder wesentliche Einflussgrößen sind: Verweilzeit des Trinkwasser in seiner Verpackung (Rohrleitungen, Armaturen usw.) Temperaturen Qualität und Zustand der Verpackung Im Vortrag werden die Werkstoff- und Anlagenauswahl, die zu beachtenden Vorgaben für Montage, Druckprobe, Spülung und Übergabe an den Betreiber sowie der bestimmungsgemäße Betrieb unter Beachtung der hygienischen Risiken vorgestellt. Praktische Beispiele aus Gefährdungsbeurteilungen sowie Erkenntnisse aus Auswertungen von mehreren hunderttausend Beprobungen belegen den Zusammenhang von Legionellenbefall, den „Hauptursachen“ und die Größe der Systeme.

Die Erkenntnis: Wasser muss bei richtigen Temperaturen in einer „sauberen Verpackung“ fließen, so werden die Risiken nachhaltig reduziert.

energieweb: Im Mittelpunkt des Kongresses steht das Thema Energieeffizienz. Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht?

W. Schodorf: „Klimaschädliche Emissionen“ und „Heizung bzw. Kühlung“ waren noch vor wenigen Jahren unzertrennlich miteinander verbundene Begriffe. Inzwischen ermöglichen es moderne Techniken und der bewusste Umgang mit Energie, umweltfreundlich und nachhaltig zu heizen und zu kühlen. Aber nicht allein die Kosten sollten zum Umdenken anregen, sondern auch der Gedanke an die Umwelt, die Arbeitssicherheit und die Hygiene. Beim Heizen und Kühlen wird „Wasser“ als Wärmetransportmedium eingesetzt. Dieses Wasser muss den geänderten Bedingungen und neuen Werkstoffen entsprechen. Ökologisch, ökonomisch und sozial müssen die Anforderungen der Normen, Unfallverhütungsvorschriften sowie des Umweltschutzes erfüllt werden. Hier haben sich neueste Erkenntnisse auch für die Hygiene der Umgebungsluft und des Wassers (sehr oft wird Heizungswasser zum Erwärmen von Trinkwasser eingesetzt) ergeben. Durch die Sensibilisierung und den bewussten Umgang mit Energie kann viel für den Benutzer, das Umfeld, die Mitarbeiter und die Umwelt erreicht werden. Fachkongress Energie im Krankenhaus