Wenn's schnell gehen muss : So wird bei der Tour de France gepinkelt

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21 Etappen gilt es bei der 110. Tour de France zu bestreiten. 176 Fahrer sind am 1.Juli im spanischen Bilbao gestartet, um die 3.405 Kilometer Strecke der Tour de France in Angriff zu nehmen. Dabei stehen in den schwersten Etappen bis zu 5.500 Höhenmeter an. Zeit für lange Pausen gibt es während der Etappen nicht.

Hoher Trinkwasserverbrauch

Durch die extreme Anstrengung herrscht bei den Teilnehmern ein sehr hoher Energie- und Wasserverbrauch. Mindestens 8.000 Kalorien verbraucht ein Sportler alleine an einem Tag. Mit Energieriegeln und isotonischen Getränken wird möglichst viel Energie aufgenommen. Genug zu trinken ist für die Fahrer ebenso wichtig, um bestmögliche Leistungen zu erbringen. Durchschnittlich neun Trinkflaschen á 0,5 Liter verbraucht ein Radfahrer der Tour de France bei einer normalen Etappe. Bei anspruchsvolleren Bergetappen können es sogar bis zu 20 Flaschen sein. Doch irgendwann muss das getrunkene Wasser auch wieder aus dem Körper raus.

Wie schon 2022 steht die Tour de France 2023 im Zeichen des Duells zwischen den Jungstars Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar.

Klogang mit Publikum

Ein Großteil des aufgenommenen Wassers wird von den Fahrern in Form von Schweiß wieder abgegeben. Dennoch bleibt es auch den Sportlern nicht erspart, sich zu erleichtern. Um dabei möglichst wenig Zeit zu verlieren, ist Kreativität gefragt. Bei sehr entspannten Streckenabschnitten haben die Sportler natürlich die Chance am Straßenrand stehen zu bleiben und den nächstgelegenen Busch aufzusuchen. Eine Regel gibt es dabei: An der ausgewählten Stelle darf kein Publikum vorhanden sein. Bei anspruchsvolleren Abschnitten gibt es zwei Möglichkeiten: durchhalten oder laufen lassen. Damit die Hosen der Fahrer verschont bleiben, wurde eine spezielle Teamtechnik entwickelt. Dabei schiebt ein zweiter Fahrer den ersten an, sodass dieser seine Hose öffnen und an den Straßenrand pinkeln kann. Das ist Teambuilding der etwas anderen Art.

Der Lohn der Mühen

Die Tour de France gilt als größtes jährlich stattfindendes Sportereignis der Welt. Nur die Olympischen Spiele und die Fußballweltmeisterschaften sind noch umsatzträchtiger. Sie werden aber von weniger Menschen besucht: Bis zu 12 Mio. Menschen werden jedes Jahr entlang der Strecken erwartet. Der Veranstalter A.S.O. (Amaury Sport Organisation), ein Familienunternehmen, wies 2021 einen Jahresumsatz von 227 Mio. Euro aus. Angesichts dieser Dimensionen erscheint das Preisgeld geradezu mickrig: Insgesamt 2,3 Mio. Euro werden an die Rennfahrer ausgeschüttet, wobei der Sieger nach drei harten Wochen 500.000 Euro Preisgeld bekommt.