Anhebung der Freigrenze : "Sonnensteuer" für PV-Anlagen entschärft

PVA begrüßt die Einigung der Koalitionspartner zur Steuerbefreiung von Eigenverbrauch bis 25 000 Kilowattstunden von PV-Strom
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Über 90 Prozent der derzeitigen und kommenden Anlagenbesitzer sind davon betroffen. 30.728 Personen haben eine Petition gegen die sogenannte "Radieschensteuer" unterzeichnet. Der PVA hat die geplante Besteuerung des Eigenverbrauchs von selbstproduziertem Strom, mit einer Besteuerung von Radieschen, die man im eigenen Garten gezüchtet hat und selbst konsumiert, verglichen.

Die Ankündigung der Steuer hat heuer viele Errichter bisher abgeschreckt. So sind im Klimafond noch ausreichend Fördermittel für Kleinanlagen bis 5 kWp vorhanden, die darauf warten, abgerufen zu werden. Der PVA schlägt vor, die Gunst der Stunde zu nutzen, da PV-Anlagen derzeit so günstig wie nie zuvor sind und eher mit einem leichten Preisanstieg zu rechnen ist.

Die 30.728 Petitionsunterzeichner haben sowohl Finanzminister Michael Spindelegger und mit einer kleinen Verzögerung auch Staatsekretärin Sonja Steßl überzeugt, dass eine Sonnensteuer nicht der richtige Weg in die Energiezukunft ist. Der PVA bedankt sich bei den engagierten Bürgern, die das Anliegen unterstützt haben. Finanzminister Michael Spindelegger hat innerhalb weniger Tage rasche und unbürokratische Verhandlungen eingeleitet, und Finanzstaatsekretärin Sonja Steßl hat sich als Regierungspartner dieser Lösung angeschlossen. Betroffen sind unter anderem Schulen, Kindergärten, Feuerwehren und kleinere Gemeinden, die mittelgroße Anlagen bis 50 kWp betreiben. Das Gesetz soll noch im Juli in Kraft treten. Kronberger: "Das Finanzministerium hat eine bürgernahe Lösung gefunden und eine wichtige Weichenstellung für die Energiewende getroffen."

Niederösterreichs Energie-Landesrat Dr. Stephan Pernkopf dazu: „Damit hat Finanzminister Spindelegger eine gute Lösung im Sinne der Energiebewegung und der engagierten Menschen und Betriebe erreicht.“

Auch der Dachverband Erneuerbare Energie Österreich begrüßt die vom Finanzministerium präsentierte Lösung für die Besteuerung vom Eigenverbrauch von Ökostrom. Mit der Anhebung der Freigrenze werde ein Anreiz geschaffen, den produzierten Ökostrom selbst zu verbrauchen, und damit auch die Verteilnetze zu entlasten, heißt es in der entsprechenden Aussendung. Vorgesehen war ursprünglich eine Besteuerung von 1,5 Cent pro kWh ab einem Eigenverbrauch von 5.000 kWh.

"In Zeiten wie diese, wo die Strompreise im Keller sind, und die EU versucht den Ausbau erneuerbarer Energien einzubremsen, bedeutet die jetzige Einigung von Minister Spindelegger und Staatssekretärin Steßl ein willkommene Unterstützung für die Energiewende", so EEÖ-Präsident Josef Plank.