Energiewende : Gaskunden zu Mehrkosten für Grünes Gas bereit
Die Klima- und damit auch Wämewende sind in aller Munde. Damit einher gehen das schrittweise Abwenden von fossilen Brennstoffen hin zu ihren Alternativen - darunter auch Grünes Gas. Mehr als die Hälfte der österreichischen Gaskunden will ihre Gasheizung in Zukunft mit Grünem Gas betreiben, zeigt das Ergebnis einer aktuellen marketmind-Befragung. Das Thema betrifft etwa 900.000 Gasheizungen in Österreich, die etwa 17 Prozent des heimischen Gasverbrauchs ausmachen.
Zufriedenheit bei Gaskunden hoch
Die Gasheizung ist unter den Befragten im Kurs. „88 Prozent sind damit zufrieden bis sehr zufrieden“, erklärt Verena Priemer, Managing Director von marketmind. Das ergibt eine Gesamtbeurteilung der aktuellen Blitzstudie des Marktforschungsunternehmen marketmind im Auftrag der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) und der Vereinigung Österreichischer Kessellieferanten (VÖK) mit rund 1.000 Interviews.
Heizen ist für die österreichischen Haushalte ein relevantes Thema. Das spiegelt sich auch in den Ergebnissen der repräsentativen, österreichweiten Meinungsumfrage wider: 72 Prozent der Befragten sprechen sich gegen ein Verbot von Heizsystemen aus. „Es ist sehr positiv zu bewerten, dass die Gaskunden die Energiepolitik aufmerksam verfolgen und Entwicklungen kritisch hinterfragen“, freut sich Michael Mock, Geschäftsführer der ÖVGW.
Wer zahlt's?
Im Falle eines Erdgasheizungsverbots geben 54 Prozent der Befragten an, ihre Gasheizungen zukünftig dennoch behalten und klimaneutral mit Grünem Gas betreiben zu wollen – selbst dann, wenn dieses teurer wäre als Erdgas. 23 Prozent der Gaskunden sind noch unentschieden, wie sie in Zukunft heizen wollen, während die restlichen 23 Prozent überlegen, auf ein anderes Heizsystem umzusteigen – ohne allerdings die Investitionskosten dafür im Alleingang stemmen zu wollen. Mit 89 Prozent ist ein überwiegender Teil der Betroffenen nicht bereit, bei einem per Gesetz verpflichtenden Heizungswechsel die Umrüstkosten aus eigener Tasche zu bezahlen.
So geht es weiter
„Schon heute sind Gas-Brennwertgeräte ‚Green-Gas-ready‘ und funktionieren auch mit beigemischtem Grünen Gas einwandfrei“, betont Elisabeth Berger, Geschäftsführerin der VÖK. Zukünftig werden weitere innovative Gastechnologien wie Brennstoffzellen oder Hybridgeräte in den Haushalten und Gewerbebetrieben Einzug halten und so zur Sektorkopplung und zu einer sicheren Energiewende beitragen, heißt es in der Aussendung weiter.
„Wir bereiten seit einigen Jahren den Umstieg von fossilem Gas auf Grünes Gas vor und wollen diesen umweltfreundlichen Brennstoff für alle Gaskunden, Unternehmen und Haushalte zur Verfügung stellen", lässt Mock wissen. Er sei davon überzeugt, dass ein technologieoffener Zugang der richtige sei, um die CO₂-Emissionen möglichst rasch und kostengünstig zu senken. Was fehle, seien die Anreize, um die Potentiale an Grünem Gas in Österreich zu heben. Hier warte die Branche seit geraumer Zeit auf versprochene Regelungen, führt er weiter aus.