Reflex Winkelmann GmbH : Moderne Heizungstechnik für die wbg Nürnberg GmbH

Gasinhaltsmessungen, durch die Technische Universität Dresden, haben ergeben, dass über die Hälfte aller haustechnischen Anlagen unter Luftproblemen leiden – trotz augenscheinlich funktionierender Druckhaltung.

Will man der Ursache des Problems auf den Grund gehen, muss man sich zunächst mit der Zusammensetzung der Atemluft auseinandersetzen. Wird das Gasgemisch der Atmosphäre in Wasser gelöst, so besteht es zu rund 66 % aus Stickstoff (N2), ca. 33 % aus Sauerstoff (O2) und einem geringen Anteil an Edelgasen. Die Löslichkeit von Gasen in Flüssigkeiten beschreibt das HENRY´sche Gesetz. Physikalisch bedingt befindet sich im Anlagenwasser immer eine bestimmte Menge an Gasen – freie Luftblasen oder gelöst. Die Konzentration ändert sich in Heizungsanlagen permanent. Dies ist bedingt durch die Änderungen von Druck und Temperatur. Gase im Anlagenwasser führen zu den sogenannten „Luftproblemen“. Dies sind unter anderem: kalte Heizkörper, Zirkulationsstörungen, Strömungsgeräusche, Verschlammung und auch Korrosion. Diese Probleme kann man lösen, indem man die im Wasser gelöste Luft aktiv freisetzt. Vakuumsprührohrentgasung gewährleistet die zentrale Entgasung von Heizsystemen Auch bei der wbg Nürnberg GmbH – größtes kommunal verbundene Immobilienunternehmen in der Metropolregion Nürnberg – waren diese Luftprobleme bekannt. Sie führten in der Vergangenheit zu den geschilderten Beeinträchtigungen. Um geregelte Betriebsabläufe zu gewährleisten und letztlich die Kosten zu senken, wurde im Betriebsgebäude des Unternehmens 2009 eine reflex ’servitec 60’ montiert. Heizungsraum mit ’servitec 60’ Bild: Reflex Die Funktionsweise kann wie folgt beschrieben werden: Aus dem zirkulierenden Heizungswasser wird über die ’servitec’ ein Teilvolumenstrom entnommen. Von der Strömungseinrichtung (als schmutzunempfindlicher Motorkugelhahn ausgeführt) gelangt das mit Gasen angereicherte Heizungswasser über eine Düse in ein Vakuumsprührohr. Ist das Rohr gefüllt, startet eine Pumpe und fördert das Wasser wieder aus dem Sprührohr. Die aus der Sprühdüse zuströmende und über die Pumpe abfließende Wassermenge wird geregelt. Es fließt mehr Wasser ab, als nachströmen kann. Hierdurch entsteht ein Vakuum im Rohr. Unter diesen physikalischen Bedingungen können sich die Gase aus den eingesprühten Wassertröpfchen rasch lösen. Sie sammeln sich im Sprührohr oberhalb des Wasserspiegels. Die Pumpe wird nach diesem Arbeitsschritt gestoppt. Dadurch kann kein Wasser mehr abfließen. Reiner Luger, Technischer Service der wbg (li) und Dieter Servatius, Reflex Winkelmann GmbH prüfen die Qualität des Heizungswassers. Das Wasser ist klar und rein. Milchiges Heizungswasser hingegen deutet auf Verunreinigungen hin, was wiederrum zu kostenaufwendigen Wartungsarbeiten führen kann. Bild: Reflex Das Systemwasser wird weiterhin selbsttätig ins stabile Vakuum nachgesprüht, bis sich das Rohr vollständig gefüllt hat. Danach wird die gesammelte Gasmenge durch die Peilrohrentgasung am oberen Ende des Sprührohres an die Atmosphäre abgegeben. Im Sprührohr herrscht wieder Systemdruck. Durch den erneuten Start der Pumpe wird das fast vollständig entgaste Systemwasser wieder ins Netz befördert. Ein neuer Zyklus kann beginnen und kontinuierlich wiederholt werden. Bei Zuleitung von Nachspeisewasser wird in gleicher Weise vorgegangen. Die im Wasser enthaltenen Gase werden fast vollständig entfernt, völlig unabhängig ob sie im Frischwasser vorhanden sind, durch Diffusionsvorgänge und chemische Reaktionen oder bei Inbetriebnahme bzw. Reparaturen in die Anlage gelangen. Mit der Weiterentwicklung durch Produktmanager Andreas Rüsing bietet die neue ’servitec’ Generation mit Auto-Setup weitere Vorteile: Die Motorkugelhähne sind deutlich weniger anfällig gegen Schmutz Der Motorkugelhahn (auf der Pumpendruckseite) regelt stetig den Volumenstrom der Pumpe. Es sind keine mechanischen Einstellungen bei der Inbetriebnahme mehr nötig Der Motorkugelhahn reagiert auf Veränderungen im System – der hydraulische Druck stimmt immer Die Nachspeisung ist bei > 0,1 bar möglich Betriebsüberdruck > 0,5 bar ist möglich, somit ist ’servitec’ auch in Dachheizzentralen verwendbar