Klimaaktiv Gebäudereport 2023 : 264 klimaaktiv Gebäude im letzten Jahr
Klimafreundliches Sanieren und Bauen liegt in Österreich weiter im Trend: 2023 erhielten 264 neue Gebäude den klimaaktiv Standard in Gold, Silber oder Bronze – damit stieg die Zahl der ausgezeichneten Gebäude seit 2005 auf insgesamt 1.574. Im Vergleich zu 2022 (228 Gebäude) konnte ein neuerliches Plus von 17 Prozent bei der Gebäudeanzahl bzw. eine Zunahme um rund 30 Prozent bei der deklarierten Fläche erreicht werden.
„Die stark steigende Zahl an klimaaktiven Gebäuden zeigt österreichweit und in jedem Bundesland, dass Ökologie, Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit bestens zusammenpassen – egal ob Wohnhaus, Büro, Kindergarten, Schule oder Pflegeheim", wie Klimaschutzministerin Leonore Gewessler betont. Der Großteil der 2023 deklarierten Sanierungen und Neubauten entfällt auf die Kategorie Mehrfamilienhäuser: 177 großvolumige Wohngebäude mit einer Fläche von mehr als 650.000 m² Bruttogeschoßfläche wurden nach dem klimaaktiv Gebäudestandard qualitätsgeprüft.
Gebäude im Bundesländervergleich
Im Bundesländervergleich ist Tirol mit insgesamt 510 deklarierten Gebäuden seit 2005 Spitzenreiter vor Wien mit 318 und Niederösterreich mit 285 Gebäuden. Gemessen an der deklarierten Fläche liegt allerdings Wien auf Platz 1, gefolgt von Tirol, Niederösterreich und der Steiermark. Knapp die Hälfte der gesamten deklarierten Gebäudefläche (49 Prozent) befindet sich in Wien. Im Bereich Dienstleistungsgebäude liegt Niederösterreich mit 35 Prozent aller Bauprojekte dieser Kategorie im Spitzenfeld, gefolgt von Wien mit 18 Prozent.
Seit 2020 ist im klimaaktiv Kriterienkatalog der Einsatz fossiler Energieträger bei klimaaktiv Gebäuden zudem komplett ausgeschlossen, und auch die Qualitätsanforderungen im Bereich der Energieeffizienz wurden erhöht. Weitere Bewertungsaspekte des Gütesiegels berücksichtigen Gesundheit, Wohnkomfort sowie die Umweltverträglichkeit der verwendeten Baustoffe. Wirtschaftlichkeit und Leistbarkeit über die Lebensdauer des Gebäudes werden ebenso betrachtet wie Standortqualität und Maßnahmen für eine umweltverträgliche Mobilität.
Was misst der klimaaktiv Gebäudestandard?
Der klimaaktiv Gebäudestandard des Klimaschutzministeriums (BMK) ist ein österreichisches Gütesiegel für nachhaltiges Bauen. Es definiert Anforderungen im Bereich Energieeffizienz und ist somit ein Leitfaden für klimafreundliches, ökologisches und behagliches Wohnen sowie Arbeiten. Der klimaaktiv Kriterienkatalog fasst alle Kriterien des Gebäudestandards zusammen und ist nach einem 1.000-Punkte-System aufgebaut, anhand dessen die Gebäude rasch bewertet und verglichen werden können. Die Auszeichnung der Gebäude erfolgt in den drei Qualitätsstufen Bronze, Silber und Gold.
Gold legt zu
Den klimaaktiv Gold Standard – die höchste Qualitätsstufe in der klimaaktiv Bewertung – erreichten – bezogen auf die Gebäudefläche – per Ende 2023 fast die Hälfte (47 Prozent) aller klimaaktiv Gebäude. Insgesamt 634 Gebäude mit einer Bruttogrundfläche von mehr als 2,19 Mio. m2 wurden bisher in dieser Qualitätsstufe deklariert. Besonders deutlich ist der Zuwachs in den letzten fünf Jahren (2019-2023) im Hinblick auf die Fläche: Hier konnte im Jahr 2023 ein Plus von 36 Prozent verzeichnet werden. Mit ein Grund für diesen Erfolg ist die Tatsache, dass immer mehr Förderungen des Bundes und der Länder auf die Qualitätskriterien von klimaaktiv referenzieren. klimaaktiv ist zum Beispiel in der Wohnbauförderung einiger Bundesländer verankert und ist auch die Basis für Immobilien in Fonds, die mit dem „Umweltzeichen 49 – Nachhaltige Finanzprodukte“ ausgezeichnet werden.