Wärmepumpen : Windhager und M-TEC kooperieren
Windhager und M-TEC gehen in der Produktion von Wärmepumpen zukünftig gemeinsame Wege. Mit der Zusammenarbeit soll im oberösterreichischen Pinsdorf eines der größten und modernsten Kompetenzzentren für erneuerbare Energien in Österreich entstehen. Neben einer vollautomatischen Blechverarbeitung werden die Produktionskapazitäten für jährlich rund 10.000 Hochleistungswärmepumpen geschaffen. Ab Mitte 2023 sollen die ersten gemeinsam produzierten Wärmepumpen das neue Werk verlassen.
Strategische Vorteile
Es sind nur wenige Minuten vom bestehenden M-TEC-Standort zum zukünftigen gemeinsamen Windhager/M-TEC Produktions- und Logistik-Zentrum in Pinsdorf. Aber nicht nur die geografische Nähe, sondern vor allem strategische Vorteile sind die Treiber für die Kooperation. Mit diesem Schulterschluss wollen M-TEC und Windhager ihre Wettbewerbsfähigkeit und Positionierung am Markt stärken. „M-TEC hat in den letzten Jahren eine einzigartige Generation an Wärmepumpen entwickelt. Durch diese Kooperation können wir unser Produktportfolio stärken", so der Geschäftsführer von Windhager Stefan Gubi. „M-TEC musste allein in den Krisenjahren 2020 und 2021 ein Wachstum von über 80 Prozent realisieren. Unsere eigene Produktion platzt aus allen Nähten. Mit der gemeinsamen Kapazität sind wir für die ständig steigende Nachfrage in den kommenden Jahren gut aufgestellt“, ergänzt Peter Huemer, Geschäftsführer der M-TEC Energy for Future.
Gamechanger für die Klimawende
Die Nutzung von Umgebungswärme aus Luft, Erde oder Grundwasser mittels Wärmepumpen zur Raumheizung und Warmwasserbereitung hat sich seit 2005 fast verfünffacht. Das Wachstum war auch in den letzten Jahren ungebrochen. So werden heute in Österreich rund 30.000 Wärmepumpen pro Jahr benötigt. Im Jahr 2021 wurde ein Plus von 23 Prozent verzeichnet. „Rund 325.000 Wärmepumpen sind derzeit in Österreich installiert. Bei rund 4 Millionen Haushalten liegen wir derzeit nicht einmal bei 10 Prozent. Wir gehen davon aus, dass in den kommenden Jahren vom einem Marktwachstum von rund 30 Prozent auszugehen sein wird. Getrieben wird diese Entwicklung durch die mediale Präsenz des Themas und natürlich die vielen Förderanreize", erklärt Huemer. Was es dringend brauche, seien Produktionskapazitäten.
Unser Ziel ist es, möglichst viel an Wertschöpfung und vor allem Entwicklungs-Kompetenz in Österreich zu binden. Wir können in Europa aber auch international mit unseren Lösungen mithalten. Das soll auch in Zukunft so bleibenRoman Seitweger, Geschäftsführer von Windhager
Eigenständige Marktpräsenz
Auch wenn die beiden Unternehmen gemeinsam in die Zukunft gehen, so gibt es keine gesellschaftsrechtliche Vernetzung. „Wir haben die Bereiche der Kooperation klar abgesteckt. M-TEC nutzt die neuen Produktionsressourcen in Pinsdorf“, so Stefan Gubi. „Windhager kann durch diese Zusammenarbeit auf unsere Produkte und Lösungen zugreifen“, ergänzt Peter Huemer. Beide Unternehmen werden weiterhin eigenständig am Markt auftreten. Einen Konflikt durch Konkurrenz-Situationen sehen die drei Geschäftsführer nicht. „Wir werden in der kommenden Zeit viel zu tun haben. An AbnehmerInnen und KundInnen wird es aus unserer Sicht nicht mangeln. Vielmehr wird es darum gehen, ausreichend Rohstoffe, Kapazitäten und vor allem Fachpersonal zu bekommen“, zeigen sich alle drei zuversichtlich.
100 Arbeitsplätze
Im neuen Werk sollen in einem ersten Schritt 40 neue Mitarbeiter einen Arbeitsplatz finden. Längerfristig gehen die beiden Unternehmen von einem Bedarf von über 100 Mitarbeitern aus, da auch M-TEC dringend Fachkräfte sucht. „Unsere Installateure können der Nachfrage kaum nachkommen, wir brauchen dringend junge und interessierte Männer, aber vor allem auch Frauen in unserer Branche", sind sich die Geschäftsführer einig.