Wärmewende : Blick zum Nachbarn: Deutschland will ab 2024 keine Gasheizungen mehr

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Für Gasheizungen gilt sowohl in Deutschland als auch Österreich wohl in Bälde: Warm Anziehen.

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In Deutschland legten das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gestern ein Sofortprogramm mit Klimaschutzmaßnahmen für den Gebäudesektor vor. Mit den inbegriffenen Maßnahmen würde sich das Land 2024 von (neuen) Gasheizungen verabschieden, gleichzeitig will man verstärkt auf Wärmepumpen setzen. Das Programm muss noch durch die deutsche Bundesregierung beschlossen werden.

Aus für Gas

Mit der Novelle des deutschen Gebäudeenergiegesetzes soll gesetzlich verankert werden, dass ab 1. Januar 2024 möglichst jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben wird. Damit wäre ein Einbau reiner Gasheizungen ab 2024 nicht mehr erlaubt. Parallel dazu soll die Bundesförderung für effiziente Gebäude die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes begleiten. Das Ziel: Mehr und tiefere Sanierungen, denn „energetische Sanierungen generieren im Vergleich zu geförderten effizienten Neubauten deutlich höhere Treibhausgas-Einsparungen je Fördereuro" heißt es im Sofortprogramm.

Zugpferd Wärmepumpe

Als Schlüsseltechnologie im Wärmebereich sieht das Sofortprogramm die Wärmepumpe, sie wird mit einem Aufbauprogramm sowie einer Qualitätsoffensive in den Mittelpunkt gerückt. Das Aufbauprogramm umfasst Weiterbildungen zur Planung und zum Einbau von Wärmepumpen in Wohngebäuden, Schulungen im Bereich natürliche Kältemittel für Wärmepumpen zur Sachkundezertifizierung sowie Schulungen speziell für den Wärmepumpeneinbau im Bestand. Geplant ist außerdem eine nähere Auseinandersetzung mit der Thematik der Einhaltung von Lärmgrenzwerten von Luft-Wärmepumpen.

>> Zum gesamten Sofortprogramm

Die Lage in Österreich

Hierzulande möchte man den Ausstieg aus fossilen Energien noch ambitionierter angehen, wie der Begutachtungsentwurf des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) zum Erneuerbaren-Wärme-Gesetz umreißt. „Jede Gasheizung, die wir loswerden, ist ein Schritt raus aus der Abhängigkeit von russischem Gas. Jede Wohnung und jedes Haus das wir mit nachhaltigen Heizungen warm halten, macht uns freier und weniger erpressbar. Darum ist ab 2023 Schluss mit Gasheizungen im Neubau“, hält Klimaschutzministerin Leonore Gewessler fest. Aktuell heizen noch etwa 11.000 Haushalte in Österreich mit Kohle, rund 550.000 Haushalte mit Öl und rund eine Million Haushalte mit Gas.

Eckpunkte des Erneuerbaren-Wärme-Gesetzes

  • Ab 2023 dürfen in Neubauten in Österreich keine Gasheizungen mehr errichtet werden. Für bereits genehmigte, fertig geplante und in Errichtung befindliche Gebäude gibt es Ausnahmen.
  • Ab 2023 dürfen kaputte Öl- und Kohleheizungen nur mehr durch erneuerbare Heizsysteme ersetzt werden. Im Neubau sind Öl- und Kohleheizungen bereits seit 2020 verboten.
  • Ab 2025 beginnt der verbindliche Tausch von besonders alten Kohle- und Ölheizungen. Das betrifft alle Öl-Heizungen die älter als Baujahr 1980 sind.
  • Bis 2035 müssen alle alten Kohle- und Ölheizungen in Österreich durch ein modernes, erneuerbares Heizsystem ersetzt werden.
  • Bis 2040 müssen alle Gasheizungen in Österreich durch ein modernes, erneuerbares Heizsystem ersetzt oder mit biogenem Gas betrieben werden.
  • Bei dezentralen Anlagen (Gasetagenheizungen in Wohnungen) in Gebieten mit ausgebauter Fernwärme soll bis spätestens 2040 umgestellt werden. Eigentümer*innen der einzelnen Nutzungseinheiten (Wohnungen) soll der Anschluss an ein klimafreundliches zentrales Wärmeversorgungssystem ermöglicht werden.