Energiewende : FGW begrüßt Einordnung von Gas als nachhaltigen Energieträger

Europa-Flagge, die im Wind weht.
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Vor ungefähr einem Jahr kam es in Europa zum größten Frequenzabsturz in den europäischen Stromnetzen seit 2006. Durch den Einsatz vieler verfügbarer Kraftwerke, darunter auch Gaskraftwerke, konnte ein europaweiter Stromausfall verhindert werden. „Damit die Energiewende nun Wirklichkeit werden kann, muss die sichere Energieversorgung und das Verhindern von Blackouts im Mittelpunkt unserer Anstrengungen stehen“, betont Michael Mock, Geschäftsführer des Fachverbands Gas Wärme (FGW), „dafür sind in Europa und damit auch in Österreich Investitionen in wasserstofffähige Gaskraftwerke und Infrastruktur notwendig“. Vor diesem Hintergrund begrüßt der FGW die Vorschläge der EU-Kommission, Gas unter bestimmten Voraussetzungen als nachhaltigen Energieträger einzustufen.

Fossiles Gas als Brückentechnologie

In der Übergangsphase bis zum vollständigen Einsatz von Grünen Gasen wie Wasserstoff oder Biomethan, müsse die Gasinfrastruktur so umgerüstet werden, dass sie künftig auch mit Wasserstoff betrieben werden kann, heißt es in einer aktuellen Aussendung des FGW. Die Gasbranche bekenne sich zu dieser Transformation. Das bedeute aber auch, dass Gaskraftwerke, -leitungen sowie Gasspeicheranlagen mittel- und langfristig mit Biomethan und mit Wasserstoff klimaneutral betrieben werden. Schon bei der Planung sei deshalb zu achten, dass neue und bestehende Anlagen zukünftig auch mit Wasserstoff als Energiequelle genützt werden können.

Bis ausreichende Mengen an Grünen Gasen und Wasserstoff zur Verfügung stehen, müsse fossiles Gas als Brückentechnologie unter klar definierten Bedingungen verfügbar bleiben, plädiert der Verband zudem. „Gleichzeitig muss die künftige Energieversorgung auch in Einklang mit einem wettbewerbsfähigen, versorgungssicheren und nachhaltigen Wirtschafts- und Lebensstandort gebracht werden“, fordert Mock. Damit gehe einher, dass die österreichische Gasinfrastruktur zukunftsfit gemacht wird, um künftig Wasserstoff in noch höherer Konzentration transportieren zu können.

Fördermaßnahmen nötig

Nun müssten konkrete Maßnahmen folgen, so die Gaswirtschaft. Die Taxonomie müsse auch in Österreich Investitionen in diese Technologien unterstützen. Dabei müsse das Prinzip der Technologieoffenheit im Vordergrund stehen – und das nicht nur auf EU-Ebene, sondern auch auf den jeweiligen nationalen Ebenen. „In Österreich ist der Gesetzgeber aufgerufen Rahmenbedingungen für Investitionen vorzulegen – und zwar im Rahmen der Wasserstoffstrategie und des Grün-Gas-Gesetzes“, schließt Mock.