Neugründung : Was hinter der österreichischen eFuel Alliance steckt

Viele durchsichtige Blasen, die blaue Punkte beinhalten, die Blase in der Mitte beinhaltet die das Wort H2.
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Seit 23. März gibt es eine österreichische eFuel Alliance. Was steckt dahinter und an welchen Zielen möchte die Interessengemeinschaft arbeiten? Besonders wichtig ist der branchenübergreifenden eFuel Alliance Österreich, dass der Weg der Energiewende nicht mit Verbotspolitik, sondern mit technischer Innovation bestritten wird.

"Innovation statt Verbote"

Die stetige Weiterentwicklung von eFuels soll dabei eine wesentliche Rolle spielen, wie Jürgen Roth, Vorstandsvorsitzender der eFuel Alliance Österreich, unterstreicht: „Klimaschutz kann langfristig nur dann erfolgreich sein, wenn er mit Wirtschaft, Industrie und Verbrauchern Hand in Hand geht. Aus diesem Grund sagen wir ganz klar: Innovationen statt Verbote! Wir sind offen für alle Organisationen und Interessierte, denen die Akzeptanz und regulative Berücksichtigung von synthetischen, flüssigen Brenn- und Kraftstoffen aus erneuerbaren Energien ein Anliegen ist. Denn nur dadurch können wir die Pariser Klimaziele, zu denen sich Österreich verpflichtet hat, erreichen.“

Laut Roth ist das Interesse an eFuels hoch, unter anderem, weil ihr Einsatz in Österreich kurz bevorsteht. Auslöser dafür ist das gemeinsame Projekt „Innovation Flüssige Energie“ zwischen IWO Österreich und der AVL List GmbH. Durch dieses soll bis 2022 die modernste Power-to-Liquid-Anlage Europas zur Herstellung von synthetischen Brenn- und Kraftstoffen entstehen, die zu eFuels weiterverarbeitet werden können.

Jürgen Roth, Vorstandsvorsitzender der eFuel Alliance Österreich

- © WKO/Roth

Warum eFuels?

Der große Vorteil von eFuels liegt darin, dass die energetische Nutzung (im Gegensatz zu fossilen Energieträgern) CO2-neutral erfolgt. Somit wird in Zukunft eine Reduktion von Treibhausgasemissionen erreicht, ohne dabei auf herkömmliche Ölheizungen, Autos oder Flugzeuge verzichten zu müssen, denn: Eine Umrüstung bestehender Infrastruktur ist für die Verwendung nicht nötig.

Hergestellt werden diese synthetischen Brenn- und Kraftstoffe in einem sogenannten Power-to-Liquid-Verfahren. Konkret wird dabei der Stromüberschuss, der durch Windkraft- und Photovoltaikanlagen entsteht, verwendet, um mittels Elektrolyse Wasserstoff zu erzeugen. Dieser wird mit Kohlendioxid gemischt und durch das Fischer-Tropsch-Verfahren chemisch verflüssigt. Anschließend erfolgt die Weiterverarbeitung zu Heizöl, Diesel, Benzin oder Kerosin.

Internationale Kooperationspläne

Um synthetischen Brenn- und Kraftstoffen europaweit zur Anwendung zu verhelfen, möchte die neu gegründete Allianz aus Österreich auch mit der internationalen eFuel Alliance zusammenarbeiten, welche ihren Sitz in Berlin und Brüssel hat: „Gemeinsam setzen wir uns für den industriellen Ausbau und die Förderung der weltweiten Produktion und Anwendung von eFuels in verschiedenen Sektoren ein. Um unsere Zusammenarbeit zu verdeutlichen, bin ich seit kurzem auch Teil des Vorstandes der internationalen eFuel Alliance“, erklärt Roth.

An die Politik wendet man sich mit klaren Worten: Gefordert wird unter anderem eine Steuerbefreiung für eFuels (flüssige Biomasse), mehr Förderungen für die Produktion, sowie die ganzheitliche Entwicklung einer Wirtschaft für Wasserstoff-Folgeprodukte in Europa.