Fachgruppe Ingenieurbüros Wien : Weichen für Staffelübergabe sind gestellt

Christoph Passecker, BSc., MBA und DI Lukas Mahr

Ing. Christoph Passecker, MSc., MBA (links) und DI Lukas Mahr (rechts)

- © TGA Redaktion/BF

Ein Interviewtermin, wie er besser nicht sein kann: Anlässlich der bevorstehenden Staffelübergabe in der Fachgruppe Ingenieurbüros Wien lud der TGA Christoph Passecker und Lukas Mahr zum Mittagsmenü im Kelsen ins Wiener Parlament, einem Ort, der durch große Historie, seit kurzem aber auch durch die aufwändige Sanierung beeindruckt.

Unser Vis-a-vis: zwei Planer der erfolgreichen „next generation“, durch und durch sympathisch, bestens ausgebildet und dabei bodenständig geblieben, mit ambitionierten Plänen – für die eigenen Unternehmen, aber auch im Sinne der gesamten heimischen Planer*innenszene, denn dass das Funktionärs-Sein mit nicht unerheblichem Aufwand verbunden ist, darüber braucht man nicht zu diskutieren. Wer „tut sich das an“? All jene, die wie Roman Weigl, Christoph Passecker und Lukas Mahr den Blick über den eigenen Tellerrand hinaus nicht scheuen.

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TGA: Herr Passecker, warum legen Sie Ihre Funktionen in der Fachgruppe zurück?
Christoph Passecker:
Es fehlen mir leider künftig die Ressourcen, um genügend Zeit für die Arbeit in der Fachgruppe aufbringen zu können. Günter Ferenczy zieht sich in den nächsten Jahren aus der Geschäftsführung der Haustechnik Planungsgesellschaft zurück, ich übernehme seine Agenden und damit viel Verantwortung. So nebenbei kann man in der Fachgruppe nicht aktiv an vorderster Front stehen.

Herr Mahr, Sie werden die Funktion des Obmann Stell­vertreter übernehmen.
Lukas Mahr:
Das ist eine tolle Herausforderung, ich freue mich darauf! Ich werde die nächsten Monate dazu nutzen, um in die neue Position hineinzuwachsen.

Herr Passecker, wenn Sie auf die letzten Jahre als Funktionär in der Fachgruppe zurückblicken, welches Resü­mee können Sie ziehen?

Passecker: Was habe ich seit der Wahl 2020 erreicht, oder besser: Was haben wir erreicht? Ganz zu Beginn stand die BIM-Umfrage des Fachverbands am Programm, ein Thema, auf das ich mich so richtig gestürzt habe! Das Ergebnis war ernüchternd, denn 70 Prozent der Ingenieurbüros zeigten sich hinsichtlich dieser Planungsmethode unschlüssig. Für uns in der Fachgruppe und im Fachverband ein klarer Auftrag: Wir müssen etwas tun! Wir haben eine BIM-Grundausbildung ins Leben gerufen, an der sich österreichweit über 60 Planer*innen beteiligt haben. Die Ausbildung schließt mit einem Zertifikat ab, das unterstreicht den Stellenwert für alle Absolvent*innen. Auf Grund der starken Beteiligung überlegen wir gerade, ob wir diese Ausbildung noch einmal anbieten sollen.

Daneben möchte ich das BIM Handbuch anführen, das wir im Fachverband erstellt haben. Sehr wichtig sind mir auch die Projekte, die wir in den Schulen initiieren konnten. Die besten wurden bei der Zero Emission City vor den Vorhang geholt und prämiert. Und: ganz aktuell erstellen wir gerade zusammen mit den Ziviltechniker*innen ein Gremium, das Honorarrichtlinien für ein Vergütungsmodell von BIM-Planung erarbeiten wird. Last, but not least: Es war mir eine große Ehre im TGA die Kolumne schreiben zu dürfen!

>> Zu den Kolumnen von Christoph Passecker

Herr Mahr, welcher Themen wollen Sie sich künftig insbesondere annehmen?
Mahr:
BIM ist immer noch das Thema, ich freue mich auf die Diskussionsrunden mit den Ziviltechniker*innen und die gemeinsamen Wege. Daneben? Die Zero Emission City ist ein Riesenprojekt! Von Planer*innen, für Planer*innen – wir müssen aktiv gegensteuern, damit diese Veranstaltung nicht abflacht, sondern interessant wie von der ersten Ausgabe an bleibt. Dazu braucht es immer neuer Ideen, und ganz wichtig, spannender Projekte, die wir Planer am Podium präsentieren. Die Zero Emission City soll das bleiben, als was sie von Roman Weigl ins Leben gerufen wurde: jährliches Highlight im Terminkalender der Wiener Ingenieurbüros.