Sanitär : RAK Ceramics kauft Kludi

Abdallah Massaad , Vorstandsvorsitzender der RAK Ceramics Group mit Julian Henco, Vorsitzender der Geschäftsführung der Kludi GmbH & Co. KG.

Abdallah Massaad, Vorstandsvorsitzender der RAK Ceramics Group (links) mit Julian Henco, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Kludi (rechts)

- © RAK Ceramics/Kludi

RAK Ceramics, ein in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) ansässiger Anbieter von keramischen Lifestyle-Lösungen, der zu den weltweit Top-5-Keramikherstellern gehört, erwirbt den sauerländischen Armaturenhersteller Kludi. Darauf hat sich das Unternehmen am heutigen Morgen mit dem bisherigen Eigentümer geeinigt. Die Vereinbarung soll vorbehaltlich der Closing Bedingungen bis zum 31. Mai 2022 umgesetzt werden.

Mit dem Besitzerwechsel will sich Kludi finanzielle Rückendeckung für die Fortsetzung seiner Wachstumsstrategie und der Modernisierung von Produktion und Logistik auch unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten sichern. Zuletzt befanden sich die Anteile des Unternehmens in dritter Generation in Besitz von Franz Scheffer, Enkel des Firmengründers, der sich mit diesem Schritt vollständig aus dem Unternehmen zurückziehen wird. Das derzeitige Management bleibt im Amt.

Langjährige Partnerschaft durch Joint-Venture

Die Eigenständigkeit der Marke Kludi bleibt erhalten. Die Übernahme baut auf einer langjährigen Partnerschaft auf: Seit 16 Jahren verbindet RAK Ceramics und Kludi das Joint-Venture Kludi RAK in den VAE für die Produktion und den Vertrieb von Armaturen. Abdallah Massaad, Vorstandsvorsitzender der RAK Ceramics Group, dazu: „Die Übernahme der Kludi Gruppe steht im Einklang mit unserer Wachstumsstrategie und unserer Verpflichtung, unsere Präsenz in den Kernmärkten zu stärken und uns auf unsere Kernprodukte zu konzentrieren. Sie bietet RAK Ceramics die Möglichkeit, unsere Expansion in die europäischen Märkte voranzutreiben und unsere Positionierung bei Projekten im gesamten Sanitär- und Armaturengeschäft zu stärken." Man möchte die Armaturenmarke weiterentwickeln, indem man ihre Strategie finanziere und die Modernisierung und Digitalisierung der Marke vorantreibe.

„Mit RAK Ceramics haben wir einen industriellen Investor aus unserer Branche gefunden, mit dem wir seit 2006 vertrauensvoll und mit Erfolg zusammenarbeiten. Beide Unternehmen und Marken ergänzen sich perfekt, sodass Synergien künftig optimal genutzt werden können. Dies ermöglicht weitere Investitionen in die Stärkung unserer europäischen Fertigungsstandorte und in die Zukunftsfähigkeit von Kludi", ergänzt Julian Henco, Vorsitzender der Geschäftsführung von Kludi. Dennoch stehe fest: „Kludi ist und bleibt ein eigenständiger, deutscher Mittelständler.“

RAK Ceramics ist eine der größten Keramikmarken der Welt. Das Unternehmen hat weltweit rund 15.000 Mitarbeitende und ist auf Wand- und Bodenfliesen aus Keramik und Feinsteinzeug, Geschirr, Sanitärkeramik und Armaturen spezialisiert. Die Gruppe blickt auf einen Jahresumsatz von rund einer Mrd. Dollar. Kludi – 1926 gegründet – beschäftigt derzeit rund 860 Mitarbeitende etwa 350 davon am Stammsitz in Menden, an den weiteren Fertigungsstandorten im österreichischem Hornstein 140 und im ungarischen Diósd 230. Im Geschäftsjahr 2021 ist der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um fast zehn Prozent auf 118,3 Mio. Euro gestiegen.