Warum engagieren Sie sich gerade im Bereich „nachhaltige Teamentwicklung“? Was ist darunter genau zu verstehen?
Scharnreitner: Bereits während meiner Tätigkeit bei Windhager Zentralheizung hat sich abgezeichnet, dass wir zeitnah vor einem großen Mangel an qualifizierten Mitarbeitenden stehen werden. Früher hieß es immer: „Der Kunde ist König“. Zu einem gewissen Teil ist das auch noch immer so, aber was nutzen mir die ganzen Aufträge, wenn ich keine Mitarbeitenden mehr habe, die sie abwickeln können? Aktuell beschäftigt viele Unternehmen das Thema, Mitarbeitende zu finden, aber auch zu binden. Vor allem durch die jungen Generationen sind wir mit einem großen Wertewandel konfrontiert. Man arbeitet nicht mehr nur, um zu leben. Die Freizeit und flexible Arbeitszeitmodelle werden immer wichtiger. Man will sich im Unternehmen gut aufgehoben fühlen. Dabei ist ein gutes Arbeitsklima die Voraussetzung. Und hier spielt die Teamentwicklung eine große Rolle.
Teamentwicklungstage dienen dazu, das Vernetzen zwischen den Mitarbeitenden zu fördern. Sie stärken das „Wir-Gefühl“ und fördern das Vertrauen untereinander. Gleichzeitig soll dieser Tag aber auch etwas Auszeit und Erholung für das Team bieten. Vor allem nach den letzten zwei Jahren, wo viele Mitarbeitende während der Pandemie im Home Office waren und keine Weihnachtsfeiern stattgefunden haben, ist der zwischenmenschliche Kontakt stark verloren gegangen. Viele Unternehmen haben auch erkannt, dass die Gesundheit ihrer Belegschaft eine wichtige Rolle spielt. Daher sehe ich es als tolle Möglichkeit, Teamentwicklungstage in Kombination mit einer geführten Wanderung im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung anzubieten.
Was macht für Sie das perfekte Programm aus?
Scharnreitner: Als diplomierte Mentaltrainerin und Salzburger Bergwanderführerin kombiniere ich besonders gern die Qualität der Bewegung in der Natur mit Methoden aus der Persönlichkeitsentwicklung. Wenn der Körper in Bewegung ist, bewegt sich auch der Geist, und es entstehen neue Ideen und Sichtweisen. Mitarbeitende, die sonst wenig oder kaum Kontakt haben, lernen sich besser kennen und verbessern so ihre Zusammenarbeit im Alltag. Im besten Fall werden dem Team neue Perspektiven eröffnet, frische Blicke auf alte Strukturen geworfen und mutige Ansätze für Probleme gefunden. In jedem Fall trägt ein Teamentwicklungstag im Freien auch zur Stärkung der Gesundheit und des Immunsystems bei.
Warum in der Natur?
Scharnreitner: Wir leben in einer technisierten und durchorganisierten Welt. Die Sehnsucht nach der Natur hat unsere Gesellschaft wieder erfasst. Menschen suchen Abenteuer, Wildheit und Spontanität in der Natur. Jenseits des schnellen Berufs- und Lebensalltags vermitteln die Prozesse in der Natur Kontinuität und fixe Zeitabläufe. Die Vielfalt und Komplexität in der Natur bieten wertvolle Möglichkeiten, symbolisch und im echten Erleben neue Wege zu gehen. Für mich ist es daher naheliegend, einen Großteil meiner Trainings und Coachings in der Natur anzubieten.