RoHS-Richtlinie der EU: Aus für Leuchtstofflampen : Lampenverbot: Mit Lichttechnik zur Energiewende?

Der Umstieg von Leuchtstofflampen auf LED-Technik ist meist die erste Wahl. Für die Gebäudetechnik ist das Herausforderung und Chance zugleich. Ob Retrofit oder Komplettersatz die richtige Lösung bietet, ist von Fall zu Fall individuell zu bewerten.

Der Umstieg von Leuchtstofflampen auf LED-Technik ist meist die erste Wahl. Für die Gebäudetechnik ist das Herausforderung und Chance zugleich. Ob Retrofit oder Komplettersatz die richtige Lösung bietet, ist von Fall zu Fall individuell zu bewerten.

- © Ledvance/Getty Images/EyeEm

Das Lampenverbot erfolgt in Schritten: Bereits am 25. Februar dieses Jahres war Schluss für T5-Leuchtstofflampen in Ringform und Kompaktleuchtstofflampen mit Stecksockel (CFLni). Seit 25. August dürfen lineare T5- und T8-Leuchtstofflampen, seit 1. September auch Halogen-Pins (G4, G6.35, G9) nicht mehr in Verkehr gebracht werden.

Die gesetzlichen Rahmenbedingungen für dieses sogenannte „Lampenverbot“ wurden auf EU-Ebene gesetzt; insbesondere durch die RoHS-Richtlinie (Restriction of Hazardous Substances), die sich mit umweltgefährdenden Stoffen in Elektro- und Elektronikgeräten befasst. Im Fall der Leuchtstofflampen geht es dabei vor allem um Quecksilber, das in den Betriebsmitteln vorhanden ist.

Das Verbot betrifft die In-Verkehr-Bringung. Das bedeutet: Die bereits installierten Leuchtstofflampen dürfen weiterhin ihren Dienst verrichten. Auch Abverkauf und Verwendung gelagerter Restposten sind nach wie vor möglich.

>> Immer up to date mit Meinungen und News aus der Branche sein? Abonnieren Sie unsere Newsletter: Ob wöchentliche Übersicht, Planer*innen-Newsletter oder Sanitär-Trendletter – mit uns bleiben Sie informiert! Hier geht’s zur Anmeldung!

LED: Mehr Komfort, weniger Verbrauch

Freilich empfiehlt es sich, schon jetzt auf klimaschonende und zukunftssichere Alternativen umzusteigen. Die Vorteile einer umfassenden Lichtsanierung sind vielfältig: Sie reichen von mehr Energieeffizienz und Nachhaltigkeit über die dadurch zu erzielende CO2-Reduktion bis hin zu einem Plus an Komfort bzw. an Produktivität im Unternehmensbereich. Nicht zuletzt sind moderne Lichtlösungen auch deutlich kosteneffizienter und wirtschaftlicher.

„Viele Büros, Parkhäuser, Lagerhallen und industrielle Bereiche müssen in der näheren Zukunft von Leuchtstofflampen auf energie- und CO2-sparende LED-Technik umrüsten“, weiß Ledvance-Österreich-Geschäftsführer Florian Gansterer. „Das ist eine Herausforderung, aber es ist auch eine einmalige Chance.“

Für eine optimale Gesamtlösung sind die Gegebenheiten vor Ort in Betracht zu ziehen. Welche Treiber sind verbaut und gibt es dafür kompatible LED-Röhren? Handelt es sich um eine DALI-gesteuerte Installation? Ist Dimmbarkeit gewünscht? Diese und andere Fragen sollten im Vorfeld beantwortet werden.

Florian Gansterer Ledvance
Ledvance-Österreich-Geschäftsführer Florian Gansterer - © Ledvance
Durch eine Umstellung lassen sich bis zu 80 Prozent der Energiekosten sparen.
Florian Gansterer, Ledvance-Österreich-Geschäftsführer

Phase-out-Plan bei Leuchtstofflampen

- © Licht.de

Vier Möglichkeiten für einen LED-Umstieg

Vier Möglichkeiten eines LED-Umstiegs lassen sich unterscheiden (die ersteren beiden mit LED-Röhren, die letzteren mit LED-Leuchten):

  • Austausch: einfacher 1:1-Austausch bzw. Retrofit, für bestehende Installationen zum Betrieb an konventionellen (KVG), verlustarmen (VVG) und elektronischen Vorschaltgeräten (EVG)
  • Umverdrahtung: technische Änderung bzw. Konversion, wenn keine Retrofit-Alternative gegeben ist oder weil maximale Energieeinsparung bei geringem Wartungsaufwand angestrebt ist
  • Upgrade: nach dem Leuchte-in-Leuchte-Prinzip – die Anbieter stellen dafür Umrüstsätze zur Verfügung. Eine Neuzertifizierung der Leuchte ist nicht erforderlich.
  • Neuinstallation: Komplettersatz durch moderne LED-Leuchten – bietet sich insbesondere für Neubau- und Sanierungsprojekte an.

Das Potenzial für Unternehmen ist beträchtlich: „Durch eine Umstellung lassen sich bis zu 80 Prozent der Energiekosten sparen“, so Gansterer. „Seitens Ledvance bieten wir dafür zahlreiche kundenindividuelle und anwendungsbezogene Beleuchtungssysteme, angefangen bei schaltbaren Lösungen bis hin zur Kombination mit einem modernen Lichtmanagement-System.“

Ein LMS bietet auf lange Sicht das größte Effizienzpotenzial – wie auch ein Maximum an Komfort: Vivares HCL von Ledvance etwa verbindet die Vorteile einer Lichtsteuerung mit Human Centric Lighting. So werden ganze Etagenlösungen mit HCL-Beleuchtung versorgt – für mehr Konzentration, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit.

Lampenverbot 2023: Was Elektrotechniker*innen jetzt wissen müssen

  • Welche Lampen sind betroffen?
  • Welche Übergangsfristen gibt es?
  • Was darf ich von den Beständen noch abverkaufen, und für wie lange?
  • Retrofit ja oder nein, Upgrade, Neuverdrahtung oder Komplettaustausch – Welche Lösungen für welche Lampenarten sinnvoll sind.
  • Neuinstallation mit smarten Produkten und Lichtmanagement-Systemen: Die wirtschaftlichsten Lösungen für Betreiber.
  • Diskutanten u.a.: Florian Gansterer (Ledvance Österreich), Robert Pfarrwaller (Rexel Austria), Klaus Paukovits (TGA-Chefredakteur)

    Termin: 4. Oktober 2023, 12.30 Uhr

    Zum Video:
    www.youtube.com/...

Robert Pfarrwaller (Rexel Austria)
Robert Pfarrwaller, CEO Rexel Austria - © Rexel

Förderung für Betriebe

Über die Kommunalkredit Public Consulting (KPC) fördert das Klimaschutzministerium die Umstellung von konventionellen Beleuchtungsanlagen auf neue LED-Systeme in bestehenden, betrieblich genutzten Gebäuden sowie die zusätzliche Installation von Lichtsteuerungssystemen. Die Förderung wird als nicht rückzahlbarer Zuschuss ausbezahlt und ist mit 30 Prozent der Investitionskosten begrenzt. Einreichen können alle Betriebe, sonstige unternehmerisch tätige Organisationen sowie Vereine und konfessionelle Einrichtungen.

Nähere Infos unter www.umweltfoerderung.at