Sanieren statt austauschen : Ausgefeilte Technik für die Kunst
Alten Anlagen durch eine gelungene Sanierung neues Leben einzuhauchen ist nachhaltig und spart Kosten – bestes Beispiel: das Kunsthaus in Bregenz, wo bösch heizung.klima.lüftung seine Kompetenz einbringen konnte. Das Kunsthaus Bregenz (KUB) ist ein weit über die Landesgrenzen Vorarlbergs hinaus renommiertes Ausstellungshaus für zeitgenössische Kunst.
Seit seiner Eröffnung 1997 hat es sich in der internationalen Kunstszene erfolgreich etabliert. Neben wandelnden Ausstellungen besticht das vom Schweizer Architekten Peter Zumthor entworfene Gebäude vor allem durch seine außergewöhnliche Architektur. Eine weitere Besonderheit ist die ausgeklügelte Haustechnik, die ganz ohne Klimaanlage auskommt.
Bauteilheizung statt Klimaanlage
Anstatt einer herkömmlichen Klimaanlage plante Architekt Zumthor eine aktive Massenkopplung mit Bauteilheizung und -kühlung. In die nichttragenden Betonwände und die Decken des Hauses wurde ein System aus Kunststoff-Rohren von insgesamt 23,4 km Länge eingegossen. Darin zirkuliert Wasser, das die Gebäudemasse je nach Bedarf kühlt oder heizt. Durch die Absorptions- und Speicherfähigkeit der unverkleideten Baumasse lässt sich das Gebäude thermisch kontrollieren und das gewünschte Raumklima erzeugen.
Die Regulierung der Temperatur ist an die Gebäudemasse gekoppelt, daher muss die Luft im Normalbetrieb keine wärmende oder kühlende Funktion erfüllen, sie dient nur der Be- und Entlüftung sowie der Be- und Entfeuchtung. Geliefert wurde die Lüftungszentrale von bösch. Die über neun Meter lange Einheit fördert 7.500 m3 Frischluft pro Stunde und versorgt Untergeschoss, Erdgeschoss und die Obergeschosse.
Hygiene erhalten und Effizienz steigern
Nach 22 Betriebsjahren erhielt das Lüftungsgerät 2019 eine erste Generalüberholung im Hinblick auf das Thema „Hygiene“. Die 1997 verbauten Kontaktbefeuchter wurden durch eine hygienisch bessere Lösung mit Dampfbefeuchtern ersetzt. Der nunmehrige Einsatz von vollentsalztem Wasser entzieht Keimen jeglichen Nährboden und gewährleistet einen hygienischen und wartungsminimierten Betrieb. Weiters wurden bereits angegriffene Stellen im Geräteinnern vollständig mit Blech verkleidet.
Um die energetische und finanzielle Sparsamkeit der Lüftungsgeräte zu erhöhen, wurde die Lüftungszentrale 2022 nochmals saniert. Effiziente EC-Ventilatoren ersetzen nun die vormals installierten einstufigen Motoren und ineffizienten Ventilatoren. Die neuen EC-Ventilatoren haben nicht nur einen höheren Gesamtwirkungsgrad, ihre Leistung ist auch vollständig stufenlos regelbar.
Den sich geänderten Klimabedingungen der letzten zwanzig Jahre angepasst wurde auch das Kreislaufverbund-System (KVS). Ab sofort übernimmt das KVS nicht mehr nur die Wärmerückgewinnung – im Sommer kann die Zuluft nun auch vorgekühlt werden. Dies geschieht zusätzlich über die ebenfalls neu installierten wassergeführten Kühlregister. Zuvor waren hier mit Kältemittel betriebene Direktverdampfer im Einsatz. Die neue Lösung ist also nicht nur energiesparender, sondern auch umweltfreundlicher. Auch bei den neuerlichen Sanierungs-Maßnahmen vertrauten die Betreibergesellschaft des KUB und das Land Vorarlberg auf das jahrzehntelange Know-how von bösch.
Gut zu wissen: Eckdaten zum Kunsthaus Bregenz
- Projekt: Sanierung Bestand Lüftungszentrale KUB
- Objekt: Kunsthaus Bregenz
- Auftraggeber: Vorarlberger Kulturhäuser BetriebsgesmbH
- Planung & Installation: Markus Stolz GmbH & Co KG, Bregenz
- Lüftungszentrale: bösch Zuluftgerät mit 7.500 m3/h Luftleistung
- Sanierungsmaßnahmen:
- Ersatz Kontaktbefeuchter durch Dampfbefeuchter
- Sanierung Gehäuseinneres
- Umrüstung von einstufigen Motoren und Ventilatoren auf EC-Ventilatoren
- Ausbau Direktverdampfer
- Einbau wassergeführter Kühlregister
- Ersatz Kontaktbefeuchter durch Dampfbefeuchter