Die Fassadenkonstruktion und die Dämmung sowie die aktive Heizebene der multifunktionalen Fassade bestehen aufgrund der Brandschutzerfordernisse für Hochhäuser aus nichtbrennbaren Materialien. Bei der Entwicklung und Herstellung der aktiven Elemente wird auf bewährte Technik aus der Solarindustrie gesetzt. Mit einem „Streifenabsorber“ aus einem 0,5 mm starken Aluminiumblech mit aufgeschweißten Kupferröhren (8 x 0,5 mm), die mit einem Rohrabstand von 12,5 cm nach Tichelmann verschaltet sind, soll bei einer möglichst geringen Vorlauftemperatur (~35 °C) die notwendige Heizleistung von der aktiven Ebene auf die Bestandswände sowie in die Innenräume übertragen werden.
Die Dimensionierung des Systems erfolgte hierbei auf Basis eines speziell für diese Technologie entwickelten Auslegungsdiagramms, welches die Wärmeübertragungsleistungen in Abhängigkeit des Wärmeübertragungskoeffizienten (Heat Transfer Coefficient – HTC) von der Heizebene auf die Bestandswand, die charakteristischen Eigenschaften der Bestandswände, den Wärmedämmstandard sowie den thermischen Komfort und die Versorgungstemperaturen miteinbezieht. Eine spezielle Dämmtechnik mit harten und weichen Dämmmaterialien, um Unebenheiten der Bestandswand auszugleichen, sowie flexible Heizelemente stellen einen guten Wärmeübergang zwischen Heizmedium und der Bestandswand sicher. Bisher durchgeführte, zweidimensionale hochaufgelöste Wärmestromanalysen sowie Untersuchungen in der Fassadenprüfbox von AEE INTEC weisen bei den ersten Versuchsmustern bei nicht idealem thermischen Kontakt (kein vollflächiger Kontakt) bereits einen HTC-Wert von rund 12 W/m2K auf. Im Falle der Hochlochziegel, einer Raumtemperatur von 22 °C und einer exemplarischen Vorlauftemperatur von 35 °C werden hier Wärmeübertragungsraten von rund 23 W/m2, bzw. bei den Stahlbetonwänden rund 37 W/ m2 bezogen auf die Fassadenfläche erreicht. (siehe Grafik)