Wärmepumpe und Pellets : Hybridheizung: Diese 5 Argumente sprechen dafür
Die bevorstehende Wärmewende stellt die Gebäudetechnik vor bedeutende Herausforderungen in Bezug auf Raumwärme. Besonders im Altbau, der häufig noch mit Öl- oder Gasheizungen beheizt wird, erfordert die Auswahl des erneuerbaren Energieträgers Fachwissen. Doch es gibt eine bisher wenig beachtete Lösung, die sowohl die Entscheidungsfindung erleichtert als auch eine langfristige Sicherheit in der Energieversorgung bietet: Bivalente Heizsysteme, auch Hybridheizung genannt.
Experten wie bösch bringen die Hybridtechnologie aus der Automobilbranche auch in die Gebäudetechnik: In unserem Beispiel besteht die Hybridheizungen aus einer Split-Wärmepumpe und einem Pellets- oder Stückholzkessel. Statt Wärmepumpe und Biomasse gegeneinander abzuwägen, lassen sich diese beiden erneuerbaren Systeme so effizient kombinieren.
Bivalente Heizsysteme bedeuten für Installationsbetriebe aber auch besonderes eines: Die Aufklärung von Endkund*innen. Wir haben Argumente gesammelt, die für den Betrieb einer Hybridheizung sprechen.
Wie funktioniert die Hybridheizung?
Hybridheizungen, oder bivalente Heizsysteme, kombinieren verschiedene Heizungsarten, um effizient Wärme zu erzeugen. Das Heizsystem lässt sich an verschiedene Energieträger und Wärmequellen anpassen: Ob Erdgas, Heizöl, Wärmepumpe, Biomasse oder Solarenergie. Die Energieträger und Wärmequellen werden durch eine gemeinsame Steuerungs- und Regelungstechnik miteinander verknüpft.
Zusätzlich kann ein Warmwasser- oder Pufferspeicher genutzt werden, um die erzeugte Wärme zu speichern. Diese gespeicherte Wärme wird bevorzugt eingesetzt, wenn Bedarf besteht. Der Kessel springt nur dann ein, wenn die gespeicherte Energie nicht ausreicht.
5 Argumente für den Einsatz einer Hybridheizung
Diese Punkte fassen die Vorzüge eines bivalenten Heizsystems mit zwei erneuerbaren Wärmeerzeugern zusammen:
1. Heizkosten selbst bestimmen
Die letzten Monate haben gezeigt, dass die Energiepreise starken Schwankungen unterliegen können. Mit einer Hybridheizung können Kund*innen aktiv Einfluss nehmen und entscheiden, mit welchem Energieträger sie wann heizen oder Warmwasser produzieren möchten.
Wenn der Strompreis gerade günstig ist oder optimale Bedingungen für den Betrieb der Wärmepumpe herrschen, läuft diese entsprechend. Ist der Strompreis zu hoch oder sind die Außentemperaturen sehr niedrig, wird Pellets oder eigenem Stückholz geheizt. All dies kann vollautomatisch oder manuell erfolgen.
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2. Ausfallsicherheit des Heizsystems
Ein Heizungsausfall während der kalten Heizperiode ist besonders problematisch. Bei einer Hybridheizung kann dem Risiko vorgebeugt werden: Wenn einer der Wärmeerzeuger ausfällt, übernimmt der andere. Ganz nach dem Motto "zu zweit geht vieles leichter" sorgt das Vorhandensein eines zweiten Heizsystems für eine höhere Ausfallsicherheit.
3. Fußbodenheizung oder Heizkörper? Beides!
Wenn Kund*innen derzeit mit Gas oder Öl heizen, sind sie es gewohnt, immer ausreichend Wärme zu haben, sowohl für die Raumheizung als auch für warmes Wasser. Dies ist jedoch nicht immer effizient. Oftmals würde bereits eine Vorlauftemperatur von 40 °C oder weniger ausreichen, um ein Haus zu beheizen. Eine Fußbodenheizung eignet sich besonders dafür und schafft den optimale Anwendungsfall für eine Wärmepumpe.
Die vorhandenen Heizkörper können problemlos mit dem Pellets- oder Stückholzkessel mit Warmwasser versorgt werden, während die Fußbodenheizung optimal von der Wärmepumpe betrieben wird. So arbeiten beide Wärmeerzeuger im optimalen Temperaturbereich, was zu niedrigeren Betriebskosten führt.
>> Lesen Sie auch: Synergie für die Energiewende: Wärmepumpe und Heizkörper
4. Kosten einer Hybridheizung
Der Einsatz zweier erneuerbarer Wärmeerzeuger mag auf den ersten Blick teurer erscheinen. Doch das muss nicht der Fall sein. Wenn nur eine Wärmepumpe genutzt wird, bestimmt die Heizlast des Gebäudes den benötigten Leistungsumfang und somit den Preis der Wärmepumpe. Durch den Einsatz eines zusätzlichen Wärmeerzeugers, in diesem Fall eines Biomassekessels, kann die Leistung der Wärmepumpe erheblich reduziert werden.
In einem bivalenten Heizsystem wird die Leistung der Wärmepumpe entsprechend den optimalen Einsatzbedingungen begrenzt. Wenn die Außentemperatur beispielsweise auf -5 °C sinkt, kommt der Biomassekessel zum Einsatz – die Wärmepumpe muss keine volle Leistung gemäß der Heizlast des Hauses erbringen. Dadurch kann eine kleinere und kostengünstigere Wärmepumpe eingesetzt werden, was den Systempreis wiederum senkt. Obwohl mit höheren Anfangskosten zu rechnen ist, schlägt sich die Energieeffizienz des Systems in langfristigen Einsparungen nieder.
5. Verlängerte Lebensdauer durch hybrides Heizen
Da beide Wärmeerzeuger der Hybridheizung im optimalen Temperaturbereich eingesetzt werden – die Wärmepumpe vorzugsweise bei Niedertemperaturen (z. B. für die Fußbodenheizung) und der Biomassekessel bei Hochtemperaturen (z. B. für Radiatoren oder Warmwassererzeugung) – arbeiten sie nie an ihrer Leistungsgrenze.
Die Wärmeerzeuger werden somit unter optimalen Bedingungen betrieben. Dadurch ergeben sich positive Effekte, wie mehr Betriebsstabilität, eine verlängerte Lebensdauer der Komponenten und damit verbunden eine höhere Zuverlässigkeit der gesamten Anlage.
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