WEBUILD Energiesparmesse Kompakt : Thermischer Abgleich für Warmwasser-Zirkulation im Bestand

Susanne Lammer, Marketing Managerin von Viega

Susanne Lammer, Marketing Managerin von Viega vor der Ausstellung von "Zirk-E"

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Aus Gründen der Trinkwasserhygiene muss die Temperatur in einer zirkulierenden Trinkwarmwasser-Installation überall zwischen 60/55 °C liegen. Dafür ist ein thermischer Abgleich notwendig. Einen praxisgerechten Ausweg bieten elektronisch gesteuerte Strangregulierventile, wie beispielsweise das „Zirk-E“ von Viega, das auf der WEBUILD Energiesparmesse Wels 2022 vorgestellt wurde. Die Ventile müssen auf eine Solltemperatur voreingestellt werden. Innerhalb einer bestimmten Spreizung können sie Temperaturschwankungen auf Basis eines intelligenten Regelalgorithmus zuverlässiger halten, als es mit Ventilen mit Dehnstoffelement möglich wäre. Das bestätigen laut Hersteller auch aktuelle Vergleichsmessungen unter Realbedingungen.

Lösung: „intelligenter“ Regelalgorithmus

Ganz allgemein dürfen für den thermischen Abgleich sowohl statische als auch thermostatische oder elektronisch gesteuerte Strangregulierventile eingesetzt werden. Für statische Ventile ist allerdings eine genaue Berechnung der Druckverluste im jeweiligen Strang notwendig, da sie auf einen festen Widerstand eingestellt werden. Thermostatische Ventile werden auf eine errechnete Solltemperatur ausgelegt. Durch ihren Dehnstoffkörper können sie jedoch geringfügige Temperaturveränderungen ausgleichen, die sich beispielsweise aus Abweichungen zwischen der Planung und der Ausführung der Installation ergeben. Gerade in Bestandsanlagen ist diese Regelbreite aber häufig zu wenig. Dasselbe gilt bei Zirkulationsregulier­ventilen mit thermostatischer Voreinstellung ohne Volumenstrombegrenzung.

Messreihen haben nachgewiesen, dass selbst Installationen im Bestand mit Rohren in Nicht-Normabmessung und ohne Kenntnis der Planungsdaten mit elektronischen Zirkulationsregulierventilen thermisch abgeglichen werden können; zum Beispiel das „AquaVip-Zirkulations­regulierventil elektronisch“ von Viega. Möglich ist das durch einen intelligenten Regelalgorithmus dieser neu entwickelten Regulierventile. Mit Hilfe eines integrierten Temperaturfühlers kann das Ventil dadurch selbsttätig mit einer Anpassung des Volumenstroms durch das Ventil auf Temperaturschwankungen im Rohrleitungsnetz PWH-C reagieren und so die geforderte Temperaturhaltung absichern. Ein Überschwingen wird dabei durch die bewusst „träge“ programmierte Reaktionszeit vermieden.

Die Zirkulationsregulierventile
© Viega

Bestätigung: Messungen aus der Praxis

Durchgeführt wurden die Messreihen in zwei identischen Mehrfamilienhäusern aus den 60er-Jahren. Dort waren ursprünglich statische Ventile mit geschätzten Voreinstellwerten bzw. thermostatische Ventile auf Werks­einstellung installiert. In beiden Gebäuden wurden bei der Bestandsaufnahme Abweichungen der Temperaturen an den Ventilen vom vor­eingestellten Soll-Wert (58 °C) festgestellt. Die Regulierventile mit Dehn­stoffelement im Vergleich erreichten zudem - möglicherweise aufgrund von Defekten - lediglich eine geringfügig höhere Qualität des hydraulischen Nicht-Abgleichs. So lag die Temperatur in einem Strang beispielsweise im Mittel 7,6 °C unterhalb des Einstellwertes, also deutlich zu häufig und zu lange außer­halb der hygienisch definierten Spreizung von 60/55 °C.

Trotz fehlender Planungsunterlagen und nicht detailliert möglicher Bestands­aufnahme konnten die Stränge nach der Sanierung der Trinkwasser-Installation mit elektronischen „AquaVip“-Zirkulationsregulierventilen im Temperaturfenster von 60/55 °C gehalten werden. Und dies obwohl ohne Berücksichtigung der vorgelagerten Installation lediglich eine Soll-Temperatur von 56 °C voreingestellt und die Wärmeverluste der Rohrleitungen bis zum nächsten Beimischpunkt abgeschätzt wurden, um eine zu hohe Rücklauftemperatur zu vermeiden. Kurzzeitige Temperaturschwankungen unter die hygienisch kritische Marke von 55 °C waren zwar nicht immer vermeidbar, aufgrund der kurzen Dauer aber als hygienisch unkritisch zu bewerten.


Halle 21, Stand C630
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