Interview mit Beatrix Ostermann : „Sensibilität für Ressourcenschonung steigt stetig“
TGA: Wir dürfen Sie gleich zu Beginn um ein zweifaches Fazit bitten – einmal zu Ihrem ersten Jahr als Geschäftsführerin bei BWT und einmal zum vergangenen Geschäftsjahr. Wie war 2022?
Beatrix Ostermann: Hinter mir liegt ein sehr intensives, spannendes, herausforderndes Jahr, das mir unglaublich viel Spaß gemacht hat. Ich hatte das Glück, dieses erste Jahr mit einem sehr kompetenten, motivierten Team gestalten zu können. Und ich sehe schon jetzt wahnsinnig viel Potential, das wir gemeinsam in den nächsten Jahren gewinnbringend nützen wollen und werden! In Kombination mit einer der stärksten Marken der Branche ist das ein spannender, sehr zukunftsträchtiger und für mich deshalb ungemein motivierender Mix. Natürlich hatten auch wir als produzierendes Unternehmen am Standort Mondsee mit den steigenden Kosten zu kämpfen.
Wie lief es mit Energiekosten, Lieferkettenstörungen, etc. als österreichischer Produzent? Welches Produktsegment hat sich 2022 besonders vielversprechend entwickelt?
Ostermann: Natürlich hatten auch wir als produzierendes Unternehmen am Standort Mondsee mit den steigenden Kosten zu kämpfen. Als großen Wettbewerbsvorteil sehen wir jedoch, dass wir voll lieferfähig sind und unsere Kunden mit uns einen verlässlichen Partner haben. Wir beschäftigen am Standort Mondsee über 700 Mitarbeitende und sind noch eines der wenigen Unternehmen, dass seine Produkte in Österreich produziert. Mit unserem Sortiment an Filtern, Trinkwasserarmaturen und Filterkerzen stehen wir für ausgezeichnete Qualität „Made in Austria“!
Natürlich hatten auch wir als produzierendes Unternehmen am Standort Mondsee mit den steigenden Kosten zu kämpfen.
House of Future im Entstehen
Welche Neuigkeiten und Neuheiten sind bei BWT Österreich für 2023 angedacht?
Ostermann: Wie bereits die Vergangenheit zeigt, steht BWT für Innovation in allen Bereichen der Wasseraufbereitung. Wir setzen mit unseren Produktentwicklungen laufend neue Standards – bis hin zur High-Tech Wasseraufbereitung für die Pharma & Biotech Industrie, wo wir dank innovativer Produkte und Verfahren der führende Lieferant von Reinstwasser für alle großen Namen der Pharmabranche sind. Aktuell entsteht an unserem Standort in Mondsee ein komplett neues Ausstellungs- und Schulungszentrum, das House of Future. Dieses wird mit modernster Technik ausgestattet und erlaubt es uns, unsere Kunden noch besser zu schulen und in die Welt von BWT eintauchen zu lassen.
Messen haben und hatten es aktuell nicht leicht. BWT war auf der WEBUILD Energiesparmesse Wels sowie der ISH – Sie haben also weiterhin Vertrauen in Messen als Werkzeug zur Kundenansprache?
Ostermann: Wir sehen in Messen den Vorteil, dass wir dadurch vor Ort persönlich Kontakte knüpfen, sowie Kunden gewinnen können und uns in das Gedächtnis potenzieller Abnehmer zu bringen bzw. die vorhandene Position zu festigen. Die Messe dient als optimale Plattform für einen Branchentreffpunkt. Ergänzend werden wir natürlich unseren Kunden in unserem neuen House of Future ganz persönlich unsere Produkte näherbringen und sie von unserer Kompetenz begeistern.
Das leidige Thema Fachkräftemangel beschäftigt die gesamte Branche. Bleiben da Ressourcen für die Unterstützung Ihrer Partnerbetriebe und Installateure?
Ostermann: Die Stärke der BWT im Vergleich zu vielen Mitbewerbern ist unser technologisches Know-how bis hin zu wirklich komplexen, hochtechnologischen Aufbereitungslösungen. Und dieses Know-how stellen wir unseren Kunden in einer Vielzahl von Produkten – wie beispielsweise einem Tischwasserfilter, einer Weichwasseranlage oder Poolwasseraufbereitung – ebenfalls zur Verfügung und leisten damit einen Beitrag zu mehr Lebensqualität, Komfort und Sicherheit im täglichen Kontakt mit Wasser. Dieses Wissen stellen wir auch allen unseren Partnern anhand von Top Schulungs- und Trainingsmöglichkeiten zur Verfügung. Insbesondere mit unserem Trinkwasser-Profi Programm bieten wir einen deutlichen Mehrwert für die Installateur*innen.
Plastikmüll-Berg auf der Erde wächst
BWT setzt sich für die Reduktion von Einwegflaschen und damit für mehr Nachhaltigkeit ein. Was das Schützen der Umwelt betrifft, geht es fast immer (noch) besser – Wo sehen Sie bei BWT noch Luft nach oben?
Ostermann: Die Sensibilität der Menschen zu den Themen Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Ressourcenschonung ist bereits hoch und steigt stetig. Mit den patentierten BWT-Filtertechnologien wird Wasser lokal gefiltert und somit eine große Menge Müll durch Einwegplastik eingespart und die Umwelt geschont. Zwei wesentliche Merkmale werden in dem Konzept vereint, zum einen unsere patentierte Magnesium-Filtertechnologie, mit der wir das Alleinstellungsmerkmal haben. Das Wasser wird mit Magnesium, Zink sowie Silicaten mineralisiert. Neben dem Trinkgenuss sorgt das Filtern dafür, dass tausende Einwegplastikflaschen eingespart werden, sowie der Transport und die dabei entstehenden CO2-Emissionen.
Und zum anderen verknüpfen wir dieses Konzept mit Corporate Social Responsibility und liefern damit den Kunden eine Basis, „Schluck für Schluck“ die Welt zu verbessern. Seit vielen Jahren sehen wir, wie der Plastikmüll-Berg auf der Erde rasant wächst. Dies stellt für uns und unsere empfindlichen Ökosysteme eine massive Bedrohung dar. Mit unserer Initiative „Change the World – sip by sip“ haben wir einen Appell gestartet: Lasst uns gemeinsam etwas ändern! Nur so kann eine Bewegung daraus entstehen, die deutlich mehr im Stande ist zu leisten, als wir allein.
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Nicht einmal 1 Prozent der globalen Wasserreserven sind direkt als Trinkwasser nutzbar.
Lebenselixier Wasser
Die Ressource Wasser muss geschützt werden. Wie helfen BWT-Produkte dabei? Ostermann: Im Zentrum unserer Mission stehen der Mensch und sein wachsendes Verständnis für das Lebenselixier Wasser sowie die Begrenztheit der Ressourcen unseres Planeten. Wir wollen dazu beitragen, Wachstum, Hygiene und Lebensqualität zu ermöglichen, ohne dabei immer mehr Ressourcen zu verbrauchen. Nicht einmal 1 Prozent der globalen Wasserreserven sind direkt als Trinkwasser nutzbar. Mit unseren Anlagen machen wir es aber dazu - wir verbessern es sogar. Angefangen beim E1 Trinkwasserfilter, der hygienisch sauberes Leitungswasser im ganzen Haus sicherstellt. Bis hin zur BWT Perla Enthärtungsanlage die den Kalk im Wasser reduziert und somit den Energieverbrauch senkt. Fließt weiches Wasser aus der Leitung, werden bis zu 50 Prozent weniger Pflegeprodukte oder Reinigungsmittel benötigt. Das spart Geld und schont die Umwelt, auch weil weniger unerwünschte Stoffe, wie Mikroplastik, im Abfluss landen und Verpackungsmüll eingespart wird. Magnesium-mineralisiertes Wasser aus unserem Tischwasserfilter sorgt für ein echtes Geschmackserlebnis und bringt die Aromen von Kaffee und Tee zur Geltung.
Gibt es darüber hinaus noch Themen, die Ihnen und BWT besonders am Herzen liegen?
Ostermann: Unser Slogan „For You and Planet Blue“ bringt unsere Mission auf den Punkt: Nämlich das Bestreben, als Unternehmen nachhaltig und verantwortungsvoll zu handeln – sowohl für die Bedürfnisse des einzelnen Menschen als auch für den Erhalt unserer Erde als einzigartigen Lebensraum. Diese Mission wird auch an unserem österreichischen Standort gelebt. In unserer eigenen Produktion und auch in den Büroräumen am Mondsee verzichten wir auf Einwegplastik und verhalten uns ressourcen- und umweltschonend.