Aus TGA 1-2: Windwärme : Ein Geschäftsmodell der Zukunft
Beim Ausbau von erneuerbarer Energie wird auch zukünftig die Windkraft eine wesentliche Rolle spielen. Aus dieser Situation heraus ist es oft so, dass Windkraftanlagen über Fördermodelle bzw. Einspeisetarife betrieben werden. Da nach Ablauf der Förderperiode einzelner Windparks der Überschussstrom sinnvoll verwendet werden muss, ist die Kombination mit Power-To-Heat-Anlagen sinnvoll.
Aus diesem Konnex heraus wurde das Projekt Hybrid DH Demo entwickelt, welches vom Klima- und Energiefonds gefördert wird. Die Projektstruktur gliedert sich dabei in zwei Teilprojekte: im ersten Schritt eine Sondierung, dann folgt die Umsetzung (beide im Rahmenprogramm der Smart Cities). Bei diesem Projekt werden innovative Geschäftsmodelle und eine Power-To-Heat-Anwendung mit Einbezug von Windstrom und dem angrenzenden Fernwärmesystem am Standort Neusiedl am See umgesetzt.
Power-To-Heat-Anwendung in Kombination mit dem Fernwärmenetz
Ausgangspunkt der Betrachtungen ist der Energieknoten des Biomassewerkes Neusiedl am See. Dabei kommt es durch die Kombination mit Großwärmepumpen zu einer sinnvollen Nachnutzung der Windenergie. Die Wärmepumpenkaskade ist in die Kondensationseinheit des Biomassekessels eingebunden. Als Ergänzung zur Kaskade dient eine Luftwasserwärmepumpen-Großeinheit.
Die somit erklärte Power-To-Heat-Anlage wird mittels Direktleitung zum bestehenden Heizwerk aus dem Windpark versorgt. Als Ergänzung zum Gesamtsystem wurde das bestehende Pufferspeichersystem auf 300 m3 erweitert. In Summe gesehen handelt es sich hierbei auch um eine Sektorenkopplung, da der erzeugte Strom in Wärme umgewandelt und überschüssige Windenergie mittels Fernwärmenetz eingebunden werden kann.
Umsetzung eines Open-Innovation-Ansatzes
Bereits in der Projektentwicklung wurde darauf Rücksicht genommen, Bürger*innen der Stadt Neusiedl in ein „Urban Living Lab“ einzubinden. Damit verbunden ist eine hohe Akzeptanz für die gemeinsamen Innovationen. Auch im Hinblick auf eine entsprechende Stakeholder*innen-Einbindung wurde Rücksicht genommen, um Konzepte und Geschäftsmodelle für eine anderweitige Nutzung von Windkraft in Kombination mit Sektorenkopplung zu ermöglichen. Weiters werden durch Monitoring-Maßnahmen des Energy-Hubs technische und wirtschaftliche Optimierungspotenziale des Energieknotens und Fernwärmenetzes aufgezeigt.
Angestrebte Projektergebnisse
Durch die Möglichkeit der Umsetzung jenes Forschungsprojektes sind umfassende Projektergebnisse sowie Erkenntnisse angestrebt. Demnach steht eine hohe Akzeptanz der entwickelnden Geschäftsmodelle in Kombination mit der Open Innovation im Vordergrund. Ein weiterer Output ist die Optimierung des Fernwärmenetzes zur Reduktion der Verteilverluste (Optimierung hinsichtlich Reduktion der Rücklauftemperaturen im Gesamtsystem). Im Bereich des Energy-Hubs kommt es zu einer wirtschaftlich, technisch und ökologischen Optimierung der Energieflüsse. Auch die Erhöhung des Anteils für erneuerbare Energien im Energiemix für die Stadt steht im Vordergrund.
Projektpartner: TBH Ingenieur GmbH, Energie Burgenland AG, Forschung Burgenland GmbH, Enercon Service Austria GmbH, 4ward Energy Research GmbH